Meine Vorstellung

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crystalmik
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Meine Vorstellung

Beitrag von crystalmik »

Hallo,

Meine Name ist Mischa und bin 2003 geboren.
Ich beschäftige mich intensiv mit der Chemie des Kupfers und auch anderer Übergangsmetalle.
Vielleicht kennt mich ja schon jemand von Reddit, ich habe dort meine Sammlung der Kupfersalze gezeigt, welche sehr viel Aufmerksamkeit bekommen hat.

Hier ist der Link

Liebe Grüße
Vanadiumpentoxid
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum, chrystalmik!

Immer wieder schön zu sehen und stimmt hoffnungsvoll für die Zukunft, wenn junge Menschen wie Du sich auch heute noch für diese tolle Wissenschaft erwärmen können und sich privat so intensiv damit befassen!

Eine nette Sammlung hast Du Dir da synthetisiert.
Warum hast Du zwei Ampullen offen gelassen und zwei Verbindungen überhaupt nicht ampulliert? Weitere Experimente damit in Planung? Warum nur so wenig Kupfer-II-chlorid? Auf welchem Wege hast Du es synthetisiert? Zuletzt habe ich es erstmalig (obwohl es eigentlich ja ganz nahe liegt) durch stöchiometrische Umsetzung von Calciumchlorid mit Kupfersulfat hergestellt. Vorausgesetzt man verfügt über eine effektive Filternutsche, erspart einem das das unangenehme Einengen oder Abrauchen einer salzsauren Lösung.
Mein Tipp für eine mögliche Erweiterung Deiner Sammlung: noch ein paar Cu-I-Verbindungen, ein Cu-III-Komplex und vor allem - irgendwie Ehrensache für einen echten Kupfer-Fan :) - Chevreuls Salz als farbige Mischverbindung beider Oxidationsstufen! Tolle Anleitungen für so etwas u.v.a.m. findest Du unter https://woelen.homescience.net/science/ ... etals.html - oder natürlich hier im Forum... :wink:

Elementar ist Kupfer ebenfalls mein Lieblingsmetall - seine Farbgebung ist einzigartig unter den Metallen und die Vielfältigkeit seiner Patina faszinierend. Die Oberfläche lässt sich außerdem hervorragend und optisch ansprechend chemisch bearbeiten. Im Rahmen meines handwerklichen Kleingewerbes verwende ich es somit am häufigsten.

Auf Basis der Verbindungen ist mein liebstes Farbenspiel jedoch - man ahnt es - das von Vanadium. Eine Sammlung dazu habe ich mir aber nicht angelegt, weil sich die Oxidationsstufen aus kleineren Ansätzen gar nicht so einfach bzw. stabil in ausreichender Menge isolieren lassen, und ich es mir auch (vor allem aus Platzgründen) eh zum Grundsatz gemacht habe, dass ich mir nichts in meine Sammlung lege, für das ich anschließend keine praktische Weiterverwendung mehr habe.
Ich kann aber gut verstehen, wenn jemandem dieser Ansatz zu nüchtern ist und er sich einfach nur dauerhaft an der durchaus schönen Optik seiner Produkte erfreuen können möchte. Briefmarken- und Münzsammler tun letztlich nichts anderes (zu letzteren gehöre ich sogar auch...) - und im Gegensatz zu jenen Objekten der Begierde sind Deine zumindest Ergebnisse Deiner eigenen Schaffenskraft... 8)

Wir freuen uns hier auf viele interessante Beiträge und Berichte von Dir! Und bei Fragen: einfach fragen. Hier hilft man sich.

In diesem Sinne
herzliche Grüße

Vanadiumpentoxid
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
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Glaskocher
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von Glaskocher »

Herrzlich Willkommen bei Illumina-Chemie!

Das ist eine echt stattliche Sammlung an Kupferkomplexen, die Du zusammengetragen hast. Beim Bis(ethylendiamin)kupfer(II)sulfat weiß ich, daß der Komplex in Lösung violett ist. Zur Trockene eingeengt oder gefällt hatte ich ihn nie, weil das im Vortrag meines Prof. nicht vorkam. Aber das müßte auch funktionieren.

Auf dieser Seite gibt es noch einige ungewöhnliche Kupferverbindungen. Da sind auch für Kupfer eher untypische Farben dabei.

Beim Färben von Gläsern werden drei Oxidationsstufen von Kupfer genutzt. Die türkisblaue Farbe von Kupfer(II) ist ja bekannt und kann mit verschiedenen Zusätzen etwas ins Grüne verschoben werden. Mit geringeren Zusätzen von Kupfer(I) kann man das Glas rot färben. Das Rot ist etwas bräunlicher als das Cadmiumselenid-Rot, ist aber auch eine interessante Farbe. Zuletzt kann man ein hoch mit Kupfer übersättigtes Glas so reduzieren und impfen, daß metallische Blättchen auskristallisieren. Wenn das Ganze dann aus dem erkalteten "Hafen" heraus gekloppt wurde kann man es als "Goldfluss" kaufen. Mit etwas Kobalt blau gefärbt heißt es dann "Blaufluss".

Die Farben Türkisblau und Rot kann man auch bei der Vorprobe mit der Phosphorsalzperle sehen.


Neben der wässrigen Komplexchemie des Kupfers gibt es noch eine ganze Reihe an Organokupferverbindungen, die man nur unter Schutzgas herstellen und lagern kann. Aber die sind hier (zunächst) vermutlich nicht gefragt.


Viele Grüße vom
Glaskocher
Vanadiumpentoxid
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Glaskocher hat geschrieben: Donnerstag 6. Mai 2021, 21:16 Auf dieser Seite gibt es noch einige ungewöhnliche Kupferverbindungen. Da sind auch für Kupfer eher untypische Farben dabei.
Genau diese Seite hatte ich in meiner Begrüßung zuvor auch schon verlinkt. Naja, macht ja nichts, doppelt hält besser...
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mgritsch
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von mgritsch »

Hi Mischa und herzlich Willkommen!
Ich denke mit deiner Vorliebe für schöne Komplexe bist du hier nicht alleine... bin auch gespannt mehr darüber zu erfahren!
crystalmik
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von crystalmik »

Vanadiumpentoxid hat geschrieben: Donnerstag 6. Mai 2021, 16:24 Warum hast Du zwei Ampullen offen gelassen und zwei Verbindungen überhaupt nicht ampulliert? Weitere Experimente damit in Planung? Warum nur so wenig Kupfer-II-chlorid?
Hallo Vanadiumpentoxid,

Ich habe die zwei Ampullen offen gelassen,
weil ich vorhatte das Natriumkupfersulfamat zu rekristallisieren. Es schien nicht rein zu sein. Nach dem Rekristallisieren ist mir dann auch tatsächlich aufgefallen, dass das sich das Salz aus wässriger Lösung gar nicht isolieren lässt. Das Triammin habe ich auch offen gelassen, weil ich noch sehr viel vom Diammin habe und wahrscheinlich irgendwann nochmal das Triammin herstellen werde. Zur Zeit habe ich aber genug von violetten Kupferverbindungen xD
Vom Kupferchlorid habe ich wenig genommen, da dies meine schönsten Kristalle sind. Ich habe noch einige Gramm, die ich immer wieder aus basischem Kupfercarbonat und Salzsäure herstelle, jedoch sind diese lange nicht so schön, wie das ampullierte.
Vanadiumpentoxid
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

crystalmik hat geschrieben: Freitag 7. Mai 2021, 10:20 Vom Kupferchlorid habe ich wenig genommen, da dies meine schönsten Kristalle sind. Ich habe noch einige Gramm, die ich immer wieder aus basischem Kupfercarbonat und Salzsäure herstelle
Das ist natürlich auch eine gute Möglichkeit, um eine säurearme Mutterlauge zu erhalten.

Was ist mit den beiden losen Salzen? Ampullen ausgegangen?

Bei Lagerung in offenen Ampullen solltest Du berücksichtigen, dass Stoffe verwittern oder aber Wasser ziehen können.

Kannst Du mit unserem Link etwas anfangen?
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crystalmik
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von crystalmik »

Die beiden Salze habe ich nicht in eine Ampulle verschmolzen, da mir die Kristalle zu schön waren um sie zu zerbrechen.

Die Webseite, die du mir geschickt hast ist sehr interessant, allerdings kannte ich die schon. Ich habe auch schon mehrere Versuche von Woelen durchgeführt.
Glaskocher
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von Glaskocher »

Interessantes Paper mit Rezepten für Triphenylphosphan-kupfer(I)-halogenide. Die Verbindungen sind als an der Luft stabil und farblos beschrieben.
Calciumcitrat
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von Calciumcitrat »

Der Fehler in der Produktstruktur des Titelbildes ist nicht so vertrauenserweckend... :shock:
Vanadiumpentoxid
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

crystalmik hat geschrieben: Freitag 7. Mai 2021, 13:18 Die beiden Salze habe ich nicht in eine Ampulle verschmolzen, da mir die Kristalle zu schön waren um sie zu zerbrechen.
Ahso, ich hab die Häufchen nicht gleich als Einkristalle erkannt...
Zur Aufbewahrung eignen sich gut kleine Schraubdöschen aus durchsichtigem Polycarbonat/-acryl. Einfach mal nailart+jar googlen...
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von mgritsch »

Mal "Butter bei die Fische", ich hoffe du planst die eine oder andere Synthese dazu (oder anderes) hier einzustellen und es nicht nur mit dem hübschen Bild bewenden zu lassen? :D
Vanadiumpentoxid
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Ich formuliere es zum sanfteren Einstieg mal mit etwas weniger Druck... ;-)
Was sind Deine Erwartungen an bzw. Vorstellungen von Deiner Forenmitgliedschaft hier, chrystalmik?
Wie genau bist Du überhaupt zur (Kupfer-)Chemie gekommen?
Mein Vorschlag: lass uns doch mal an der Synthese Deiner nächsten Kupferverbindung im Detail teilhaben.
Es muss ja nicht gleich formvollendet unter den Synthesen sein (das traue ich mir selbst auch noch nicht zu...). Für den Anfang reicht sicher auch die Artikelschmiede oder einfach nur die Spielweise.
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mgritsch
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von mgritsch »

Vanadiumpentoxid hat geschrieben: Freitag 7. Mai 2021, 14:53 Es muss ja nicht gleich formvollendet unter den Synthesen sein (das traue ich mir selbst auch noch nicht zu...). Für den Anfang reicht sicher auch die Artikelschmiede oder einfach nur die Spielweise.
FYI: "formvollendet unter den Synthesen" landet etwas nachdem es von einem Mod aus der Artikelschmiede dort hin verschoben wurde. Alles was ein Artikel werden soll beginnt in der Artikelschmiede und untergeht dort einem "Peer Review" 8)
Vanadiumpentoxid
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Re: Meine Vorstellung

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

mgritsch hat geschrieben: Freitag 7. Mai 2021, 16:14 FYI: "formvollendet unter den Synthesen" landet etwas nachdem es von einem Mod aus der Artikelschmiede dort hin verschoben wurde. Alles was ein Artikel werden soll beginnt in der Artikelschmiede und untergeht dort einem "Peer Review" 8)
Sorry, das Prozedere war von mir zu oberflächlich und dadurch falsch dargestellt (Qualitätsprüfung ausgelassen, Zugang liegt nicht in der Entscheidung des Verfassers).

Zusammenfassend also nun wie folgt:
- Artikel ohne Ambitionen auf weitere Zuordnung = gleich auf der Spielweise erstellen
- Artikel mit Ambitionen auf weitere Zuordnung = zwecks Überprüfung in der Artikelschmiede erstellen
- wenn Prüfung bestanden, wird er entsprechend hochgeschoben
- wenn nicht: Gelegenheit zur Nachbesserung
- wenn diese nicht wahrgenommen wird, dann ab damit auf die Spielwiese
Ist das so richtig dargestellt?
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