Salvete !

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Killom
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Salvete !

Beitrag von Killom »

Hey Folks,

Habe mich hier angemeldet, nachdem ich feststellen musste, dass VC in die ewigen Internetjagdgründe eingegangen ist. War jetzt kein Stamminventar von VC - ich hatte dort lediglich mal ein, zwei Fragen gestellt. Nun bin ich hier gelandet. Dazu beigetragen hat der Fotothread den ich zufällig mal über Google gefunden habe. (Yay! Bunte Kristallfotos!)

Hier mal einige Fakten:

- Bin schon länger vom Thema Chemie fasziniert.
- Habe im Berufsleben keinerlei Überschneidungen mit dem Thema Chemie. (IT-Systemkaufmann)
- Faszination Chemie haben bei mir diverse YouTube Videos ausgelöst. (Channels wie Nurdrage, NileRed, Random Experiments, etc.)
- Habe ein Hobbyraum mit Laborwaren, von denen manche Leute - mit mehr Ahnung von Chemie als ich aber weniger Platz im Haus - nur träumen können.
- Es begann alles damit, günstig Glaswaren zu erstehen. (eBay, Kleinanzeigen, Laborauflösungen, etc.)
- Habe im Prinzip kaum Ahnung von Chemie. Lediglich die Reste, die 10 Jahre nach dem letzten Schulbesuch noch im Gedächtnis geblieben sind ... :lol:
- Habe die Motivation, Wissen aufzufrischen und neues hinzu zu gewinnen.

Bisher durchgeführte "Schandtaten":

- Extraktion von K2CO3 aus Grillasche (öffentlicher Grillstätten). Nicht sonderlich erfolgreich. Je nach Grill höhere Ausbeute von Chromat als alles andere :D
- Reinigung von "Mauersalpeter" (Mischung wasserlöslicher Salze unbekannter Zusammensetzung) durch Umkristallisation.
- Aufkonzentrieren von Schwefelsäure. aka "Köcheln von Batteriesäure"

Und natürlich den Klassiker:
- Destillation von Ethanol aus alkoholhaltigen Getränken. :yeah:

Für die Meisten hier wohl eher was für den Chemiebaukasten ab 12 Jahren ;)
Hoffe daher, dass ich hier nicht gerade mit dem Sandschäufelchen ins Businessmeeting platze :oops:
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Willkommen bei Illumina! :D
Hoffe daher, dass ich hier nicht gerade mit dem Sandschäufelchen ins Businessmeeting platze
Keine Sorge, genau für sowas gibt es ja dieses Forum!
IOC

There is no sadder sight in the world than to see a beautiful theory killed by a brutal fact. [T. Huxley]
The pursuit of knowledge is hopeless and eternal. Hooray! [Prof. H. J. Farnsworth]
Trust the rhythm and the rhyme of your own heartbeat. [C. Douglas]
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Vanadium
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Beitrag von Vanadium »

Herzlich willkommen! :) Klingt doch eigentlich ganz interessant, vor allem das mit dem Mauersalpeter!

Aber wie meinst du das mit dem Chromat aus der Asche? Sicher, dass du nicht was anderes gemeint hast? :D
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Herzlich willkommen!
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)

"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)

"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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Killom
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Beitrag von Killom »

Vanadium hat geschrieben:Klingt doch eigentlich ganz interessant, vor allem das mit dem Mauersalpeter!
Vielleicht habe ich noch Bilder. Muss ich mal das Handy durchsuchen ;)
Vanadium hat geschrieben:Aber wie meinst du das mit dem Chromat aus der Asche? Sicher, dass du nicht was anderes gemeint hast? :D
Nunja, das Filtrat aus der Ascheaufschlämmung sollte nach diversen Quellen eher Farblos sein. Das Filtrat welches ich erhielt, war knallgelb ins orange übergehend während des Eindampfens. Nunja da es sich um Asche aus öffentlichen Grillstätten handelte, konnte man sich einer Sache gewiss sein: Da wurde sicher nicht nur Holzkohle verbrannt ;)

In einem weiteren Versuch konnte ich mit einem dicken Neodym Magneten der Aufschlämmung einen dunkelgrünen Feststoff entnehmen. Ich hielt diesen Feststoff für Cr2O3 aufgrund der Farbe und der ferromagnetischen Eigenschaften. K2CrO4 war für mich nicht so abwegig, da Asche ja naturgemäß einen gewissen Kaliumgehalt hat. Ergo: Wo Chromoxid, Kalium und große Hitze herrscht, könnte die Anwesenheit von Verbindungen nicht abwegig sein.

Daher mein Verdacht auf Chromat. Also genauer Kaliumchromat.

Bei der Quelle der Chrom Verunreinigungen tippe ich auf das Grillrost. Die sind ja entweder mit Chrom beschichtet, oder das Material selber ist damit Legiert.

Alles Schlussfolgerungen ohne tiefer gehende Kenntnisse der Chemie ([Ver-]Bindungsdynamik ?) :lol: Keine Ahnung in wie Weit ich da richtig oder falsch liege
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Lithiumoxalat
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Beitrag von Lithiumoxalat »

Ich denke zwar nicht, dass das wirklich chromat ist, aber du könntest das ja gleich mal nachweisen?
Einfach die Lösung etwas ansäuern (Essigesenz) und dann nach der zugabe von etwas Spiritus erwärmen, wenn die Lösung dann grün wird ist es zimlich sicher Chromat gewesen.

mfG
Lithiumoxalat
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Killom
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Beitrag von Killom »

Lithiumoxalat hat geschrieben:Einfach die Lösung etwas ansäuern (Essigesenz) und dann nach der zugabe von etwas Spiritus erwärmen, wenn die Lösung dann grün wird ist es zimlich sicher Chromat gewesen.
Das habe ich in der Tat getan ! Naja zugegeben, eher herumgespielt um zu sehen ob ich der Lösung eine Reaktion entlocken konnte. Ich hatte noch Reste von H2O2 (für Retr0bright) im Schrank stehen. Naja - Hatte. Bis auf eine zu erwartende Gasentwicklung war nichts zu vernehmen.

Dann dachte ich mir, probierst du mal statt Eindampfen eine Fällung. Oke - neben IPA (welches einen gelben Niederschlag auslöst) hatte ich noch Spiritus - aus der allseits bekannten grünen Plastikflasche. Nach einigen Spritzern aus der Spiritusflasche wurde die Lösung (welche ich zuvor mit H2O2 versetzt hatte) grün. Allerdings nicht permanent. Der Effekt hielt etwa eine Minute an. Danach keine weitere Reaktion auf zusätzlichen Spiritus.

Den Versuch hatte ich Anno 2014 durchgeführt. Hatte einen 5L Eimer voller Asche von dem ich bestenfalls 1/3 verbraucht habe - vielleicht wurde der Eimer noch nicht weggeworfen.
Bei Interesse kann ich auch noch ein Paket voll unkommentierter Bilder zur Verfügung stellen. Mit etwas fachlicher Anleitung könnte man ja doch noch etwas daraus lernen - oder bei vorhandenem Eimer den Versuch wiederholen ;)
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Um Chromat eindeutig nachzuweisen säuert man die Lösung mit Schwefelsäure an, gibt H2O2 zu und schüttelt sofort mit Ether aus. Wenn Chromat vorhanden war färbt sich die Ethersicht blau (CrO5).

Ich habe auch mal Pottasche hergestellt. Mein Ausgangsmaterial stammte aus unserem Kamin, in dem außer Kaminholz nichts verbrannt wird. Ich habe in einem alten Edelstahlkochtopf eingedampft. Der Topfboden wurde während des Eindampfens deutlich angegriffen! Das Produkt enthielt neben Eisen noch Kupfer - keine Ahnung wie das da reingekommen ist!
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Lithiumoxalat
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Beitrag von Lithiumoxalat »

Du bist sicher, dass in dem Kamin nie imprägniertes Holz (Hagpfosten od. dgl.) verbrannt wurde? Denn Holz wird oft mit Kupferhaltigrn Mittel behandelt, um die Verrottung einzudämmen.

mfG
Lithiumoxalat
Glaskocher
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Beitrag von Glaskocher »

Verunreinigung mit Chromat kenne ich auch zur Genüge in Holzasche-Extrakten. Meine Lösungen waren immer Pi-gelb. Beim Eindunsten fiel zuerst Kaliumsulfat aus, das sich in Form von großen oktaederförmigen Kristallen einsammeln läßt. Die Lösung läßt sich durch einfache Verdunstung kaum weiter einengen, da die Gleichgewichtsfeuchte einer Kaliumcarbonat-Lösung über Bodenkörper bei 50% relativ liegt. Hier hatte ich dann eingekocht und erhielt gelbe Salzbrocken. die hatte ich mit der Lötlampe zum Schmelzen gebracht und bekam ein graugrünes Schmelzprodukt. Beim Lösen blieb ein graugrüner Bodensatz übrig und aus der erneut eingeengten Lösung konnte ich einige farblose Kristalle isolieren.

Das Kaliumsulfat konnte ich durch zwei Reagenzien charakterisiweren: Mit Bariumchlorid versetzt fiel rasch ein weißer feinkörniger Niederschlag aus. Mit Perchlorsäure versetzt fielen nach einiger Zeit typisch geformte Kristalle aus.

Wenn ich die gelben Lösungen mit Isopropanol versetzte veränderte sich die Farbe nach grün.


Ich hatte mal im Web recherchiert, um dem Chromat-Ursprung näher zu kommen. Es scheint fast immer und überall in Aschen vorzukommen, sodaß es Grenzwerte für den Eintrag in Ackerböden gibt für die Aschedüngung. In Tabellenwerken fand ich auch Werte für verschiedene Herkünfte der Aschen.


Wenn ich irgendwann nochmal Pottasche gewinne, dann mache ich mal den Test auf Chromat als "Chromperoxid".


Off-Topic: Chrom-Emissionen scheinen momentan der Farbglasindustrie im Bundesstaat Washington zum großen Problem geworden zu sein, da die Grenzwerte stark verschärft wurden. Ein möglicher Pfad der Emission ist das flüchtige Chromylchlorid [Cr(=O)Cl3].
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Vanadium
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Beitrag von Vanadium »

Wie kann denn Chromat in so großen Mengen in Asche gelangen? Hätte man dann nicht schonmal davon hören müssen? Dass Chrom(II/III) in der Hitze und in Sauerstoffatmosphäre zu Chrom(VI) oxidiert wird, ist auf jeden Fall realistisch, aber dann müsste ja einiges an Cr(II/III) vorher schon da sein.
Oder kommen die nachweisbaren Chromat-Mengen nur dadurch zustande, dass der Asche-Extrakt so stark aufkonzentriert wird?
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