Vanadium in seiner 5-wertigen Form bildet mit Resorcin in 40 % Phosphorsäure einen kurzlebigen, aber zur Diagnose ausreichend lange bestehenden blauen Komplex, der im UV-Licht (hier: 254 nm/UV-C) himbeerrot fluoresziert.
Störungen durch andere Metalle sind nicht bekannt. Zwar bilden Chromate (blau) und Cer (IV)-Salze (braun) farbige Komplexe, die aber nicht zur Fluoreszenz fähig sind.
Titan (IV), Molybdän (VI), Wolfram (VI) Eisen (III), Uran (VI) stören ebensowenig wie Vanadium-Verbindungen niedrigerer Wertigkeit auch in vielfach höheren Konzentrationen.
Der Test kann deshalb auch als superselektiv bezeichnet werden.
Im vorliegenden Beitrag wurden Störungen durch Mo, W, Fe (erneut) sowie Cu und Pb ausgeschlossen.
Geräte:
Tüpfelplatte/ Quarzkuvetten
Mikropipette oder kleine "Einmalpipetten"
UV-Lampe (254 nm)
Chemikalien:
Resorcin -Lösung in Wasser 1 %




Ammoniummetavanadat -Lösung (0,01 M)



Phosphorsäure (~40 %)


Ammoniumorthomolybdat -Lösung (etwa 1 %)

Natriumwolframat -Lösung (etwa 1 %)

Ammoniumeisen(III)-sulfat -Lösung (0,1 M)

Kupferacetat -Lösung 0,05 M



Durchführung:
In den Napf einer Tüpfelplatte oder in einer Kuvette werden 1 - 5 µL (!) der zu untersuchenden, etwa 0,01 molaren Lösung gegeben und mit etwa der 20-fachen Menge an 40 % Phosphorsäure und etwa 1 µL einer 1 % Resorcin-Lösung versetzt. Die entstehende blaue Farbe wird schnell umgerührt. Unter dem UV-Licht wird auf eine charakteristische rote Fluoreszenz geachtet, die mit der blauen Farbe nach einigen Sekunden zu verblassen beginnt.
Entsorgung:
Die entstehenden µg-Mengen werden im Abfluss entsorgt.
Erklärung:
Vanadium(V)-Verbindungen bilden, wie einige andere Metalle auch, farbige Verbindungen mit Resorcin.
Aber ausschließlich Vanadium(V) zeigt in der Verbindung mit Resorcin eine charakteristische rote Fluoreszenz.
Das relativ schnelle "fading" ist möglicherweise Ausdruck der Oxidation des Resorcin durch Vanadium(V).
Bilder:
Der blaue Farbton der Nachweisverbindung im Tageslicht
und unter der UV-c-Lampe
Zur Demonstration eine größere Menge
Der eigentliche Test auf der Tüpfelplatte.
Der visuelle Eindruck ist deutlich eindrucksvoller, als es im Photo wiedergegeben werden kann
Literatur:
https://doi.org/10.1007/BF00465248
https://doi.org/10.1007/BF00521553