Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
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Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
Die Funktionsweise des Spinthariskops beruht auf der fluoreszierenden Wirkung der α-Strahlung auf Zinksulfid mittels der Szintillationsmethode.
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht." (Michael Faraday 1791-1867)
Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
„Dosis sola facit venenum.“ (Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus 1493-1541)
"Wenn man es nur versucht, so geht´s; das heißt mitunter, doch nicht stets." (Wilhelm Busch 1832 -1908)
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- mgritsch
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Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
Selbst gegossen nicht, dafür ist es doch zu mühsam und auch die aktuelle Literatur (Hahn-Deinstop, 1997) sagt dass das einfach nicht lohnt weil man nie die Gleichmäßigkeit und Qualität der kommerziellen erreichen wird.
Mit großem Interesse allerdings den E. Stahl gelesen der 1969 noch die Selbstherstellung genauestens erklärt hat. Erstbestes Rezept dass mir da in die Hände fällt - 30 g Kieselgur (bereits Gips als Binder enthaltend) + 60 ml Wasser. Das ergibt meiner Einschätzung mach einen dickflüssigen aber durchaus fließfähigen Brei. Und ja, für eine DC Platte streicht man - schon allein um eine definierte gleichmäßige Schichtdicke zu erzielen.
Für den improvisierten Fluoreszenz-Schirm mag das nicht so kritisch sein, eine einigermaßen fließfähige Masse anteigen (nimm halt keinen Schnellgips


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Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
@virgil:
Bitte nicht BaPtCy4 schreiben, da die Abkürzung "Cy" bereits für Cyclohexylgruppen verwendet wird. Da sollte dann genug Zeit sein, um BaPt(CN)4 zu schreiben. Die Komplexchemie ist bereits komplex genug ohne krerative Abkürzungen für zweiatomige Liganden.
Bitte nicht BaPtCy4 schreiben, da die Abkürzung "Cy" bereits für Cyclohexylgruppen verwendet wird. Da sollte dann genug Zeit sein, um BaPt(CN)4 zu schreiben. Die Komplexchemie ist bereits komplex genug ohne krerative Abkürzungen für zweiatomige Liganden.
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Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
Mal eine linguistische Frage - skopein, griech. „beschauen“ oder „betrachten“, soweit klar.
Aber wofür steht „Spinthar…“? Was betrachtet man da dem Wortsinn nach?
Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
@Uranylacetat: für Zinksulfid als Szintillator trifft das zu. Bariumtetracyanoplatinat wird auch durch Betastrahlen angeregt (Henri Becquerel)
@Glaskocher: damit habe ich angefangen! In alten lehrbüchern wird "CN" häufig mit "Cy" abgekürzt. Ich gelobe Besserung.
@virgil: Polyvinylalkohol ist eine gute Idee, den muss ich mir mal besorgen!
@Glaskocher: damit habe ich angefangen! In alten lehrbüchern wird "CN" häufig mit "Cy" abgekürzt. Ich gelobe Besserung.
@virgil: Polyvinylalkohol ist eine gute Idee, den muss ich mir mal besorgen!
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
Ich vermute, das ist vom altgriechischen σπίνος
(spinos) = Funkeln abgeleitet (vgl den Edelstein Spinell). Irgendwo meine ich auch mal den Namen Szintilliskop gelesen zu haben.
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Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
@lemm; danke für den Link!lemmi hat geschrieben: ↑Donnerstag 19. Januar 2023, 22:34@Uranylacetat: für Zinksulfid als Szintillator trifft das zu. Bariumtetracyanoplatinat wird auch durch Betastrahlen angeregt (Henri Becquerel)

Dann muss das Objekt der Begierde (

Uran zerfällt meines Wissens vorwiegend unter Aussendung von Alphastrahlen. Die Reichweite der Alphastrahlung von Uran beträgt in Luft wenige Zentimeter. Die radioaktiven Zerfallsprodukte des Urans setzen auch Beta- und Gammastrahlen frei.
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Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
Ich habe de Synthese nochmal nach der von mir zusammengestellten Vorschrift wiederholt (leider nur mit den halben Mengen - mehr war nicht mehr übrig...) und kann jetzt bestätigen, dass sie funktioniert.
Etwas Kopfzerbrechen bereitet mir die Farbe des Präparates! Bei meinem ersten verscub war die erste fraktion ja grünlich gelb gefärbt, wurde beim Trocknen aber goldgelb. Die zweite Fraktion war neon-Gelbgrün und ist es auch geblieben. Nun ist bei meinem neune Versuch wieder ein grünlich gelbes Produkt entstanden. Ich habe es in einer kleinen Porzellanschale zum Trocknen auf die Heizung gestellt. Es wurde immer gelber und nach ein paar Stunden war es tiefgelb, stellenweise organgefarben. Daraufhin habe ich das Pulver über Nacht unter eine Glasglocke gestellt, unter der sich auch ein nasser Schwamm befand. Am nächsten Morgen war es rein goldgelb, aber nicht gelbgrün. Daraufhin habe ich es in wenig Wasser (6 ml für 2 g) heiß gelöst, und - mit dem Gedanken, dass die Mutterlauge beim ersten Mal Alkohol enthielt (vom Waschen der ersten Fraktion des Präparates) - 1ml Ethanol 96% zugegeben. Nach dem Abkühlen fand ich folgende schön ausgebildetete, gelbgrüne Kristalle vor:
(die Farbe war deutlich grüner, als es auf den Foto herauskommt - etwa wie ein Textmarker)
Ich habe sie zerrieben und, da sie noch etwas feucht waren, an der Luft trocken lassen, ohne sie auf die Heizung zu stellen. Sie wurden immer gelber. Zuletzt habe ich sie in der Reibschale zerrieben, und das Pulver wies an den Stellen, wo die Reibung am stärksten gewesen war, tatsächlich orangefarbene Streifen auf!
Zumindest der Übergnag von den gelben zu den orangefarbenen Kristallen scheint mit Wärme bzw. Kristallwasser zu tun zu haben. Aber meine zweite Präparatefraktion aus dem ersten Versuch ist noch immer neon-gelbgrün und dabei rieselfähig trocken. Was ist hier los?
Etwas Kopfzerbrechen bereitet mir die Farbe des Präparates! Bei meinem ersten verscub war die erste fraktion ja grünlich gelb gefärbt, wurde beim Trocknen aber goldgelb. Die zweite Fraktion war neon-Gelbgrün und ist es auch geblieben. Nun ist bei meinem neune Versuch wieder ein grünlich gelbes Produkt entstanden. Ich habe es in einer kleinen Porzellanschale zum Trocknen auf die Heizung gestellt. Es wurde immer gelber und nach ein paar Stunden war es tiefgelb, stellenweise organgefarben. Daraufhin habe ich das Pulver über Nacht unter eine Glasglocke gestellt, unter der sich auch ein nasser Schwamm befand. Am nächsten Morgen war es rein goldgelb, aber nicht gelbgrün. Daraufhin habe ich es in wenig Wasser (6 ml für 2 g) heiß gelöst, und - mit dem Gedanken, dass die Mutterlauge beim ersten Mal Alkohol enthielt (vom Waschen der ersten Fraktion des Präparates) - 1ml Ethanol 96% zugegeben. Nach dem Abkühlen fand ich folgende schön ausgebildetete, gelbgrüne Kristalle vor:
(die Farbe war deutlich grüner, als es auf den Foto herauskommt - etwa wie ein Textmarker)
Ich habe sie zerrieben und, da sie noch etwas feucht waren, an der Luft trocken lassen, ohne sie auf die Heizung zu stellen. Sie wurden immer gelber. Zuletzt habe ich sie in der Reibschale zerrieben, und das Pulver wies an den Stellen, wo die Reibung am stärksten gewesen war, tatsächlich orangefarbene Streifen auf!
Zumindest der Übergnag von den gelben zu den orangefarbenen Kristallen scheint mit Wärme bzw. Kristallwasser zu tun zu haben. Aber meine zweite Präparatefraktion aus dem ersten Versuch ist noch immer neon-gelbgrün und dabei rieselfähig trocken. Was ist hier los?
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Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
Farbänderung deutet auf eine Änderung entweder des Kristallgitters (Kristallwasser) oder der Komplexzusammensetzung (Cyano- vs Chloro- vs. Aquoligand denkbar? Tauscht Kristallwasser mit Liganden Position?) hin. Manchmal können auch Fremdionen das Kristallwachstum ziemlich verändern oder werden un- oder stöchiometrisch mit eingebaut.
Im zweistufigen Versuch war im zweiten Schritt eine größere Menge BaCl2 als im ersten Schritt dabei, macht es eventuell einen Unterschied wie viel Chlorid oder Ba in der Lösung ist? (Hätte ich eher in Verdacht als den Alkohol).
Macht es evtl einen Unterschied wie viel Cyanid drin ist bzw bei welchem pH du arbeitest? (Btw, der weißliche NS den du beim ersten Versuch beschreibst dürfte BaCO3 sein, KCN zieht CO2 aus der Luft…)
Gibt es auch einen Unterschied in der Fluoreszenz oder nur im vis Erscheinungsbild?
Im zweistufigen Versuch war im zweiten Schritt eine größere Menge BaCl2 als im ersten Schritt dabei, macht es eventuell einen Unterschied wie viel Chlorid oder Ba in der Lösung ist? (Hätte ich eher in Verdacht als den Alkohol).
Macht es evtl einen Unterschied wie viel Cyanid drin ist bzw bei welchem pH du arbeitest? (Btw, der weißliche NS den du beim ersten Versuch beschreibst dürfte BaCO3 sein, KCN zieht CO2 aus der Luft…)
Gibt es auch einen Unterschied in der Fluoreszenz oder nur im vis Erscheinungsbild?
Re: Synthese von Bariumtetracyanoplatinat(II) (“Bariumplatinzyanür“)
Ich vermute auch, dass es mit dem Kristallwasser zusammenhängt, obwohl für den Farbwechsel geringe Temperaturerhöhungen ausreichen. Ich habe das gelbe Pulver von gestern über Nacht offen an der Luft im kühlen Zimmer stehen lassen und heute morgen ist es wieder gelbgrün gewesen. Wenn man ein bisschen davon im RG vorsichtig erwärmt wird es wieder goldgelb. Ich dachte auch an Thermochromie, aber dazu ist der Farbwechsel zu langsam reversibel.
Die Zusammensetzung der Lösung im ersten Versuch bei der zweiten Kristallisation entspricht ziemlich genau der der "synthetischen" Syntheseanleitung. Dass da Chlorid eingebaut ist halte ich für wenig wahrscheinlich. Außerdem kann man den Farbwechsel an ein und demselben Präparat beobachten.
Die Zusammensetzung der Lösung im ersten Versuch bei der zweiten Kristallisation entspricht ziemlich genau der der "synthetischen" Syntheseanleitung. Dass da Chlorid eingebaut ist halte ich für wenig wahrscheinlich. Außerdem kann man den Farbwechsel an ein und demselben Präparat beobachten.
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