Tetrakis(pyridin)kupfer(II)-perchlorat ist ein Komplex, bestehend aus Kupferionen, Pyridin und Perchlorationen im Verhältnis 1:4:2.
Der Komplex verpufft bei punktueller Hitze und Temperaturen von 150 °C aufwärts und ist bei Raumtemperatur stabil.
Geräte:
Bechergläser, Glasstab oder optimal: Magnetheizrührer, Spatellöffel
Chemikalien:
- Basisches Kupfer(II)-carbonat


- Perchlorsäure, 70%



- Pyridin


- Wasser
- Tetrakis(pyridin)kupfer(II)-perchlorat




Sicherheitshinweise:
Bei dieser Reaktion wird mit vielen Stoffen gearbeitet, die bei falschem Umgang potenziell gefährlich sein könnten, deshalb sollten Handschuhe, eine Schutzbrille und ein Kittel angezogen werden.
Brennbare Quellen sollten außer Reichweite sein und die Reaktion aufgrund des ekelerregenden Geruch des Pyridins in einem Abzug oder an einem gut belüfteten Ort durchgeführt werden.
Durchführung:
Zuallererst werden 1,674 g bzw. mL (0,092 mol) Wasser abgewogen und in ein Becherglas gefüllt. Hinzu kommen zuvor abgewogene 1,674 g bzw. 1 mL (0,0166 mol) der 70%-igen Perchlorsäure. Das Wasser dient zur Verdünnung der Perchlorsäure auf etwa 35%, da die Reaktion auch mit deutlich verdünnter Säure gut funktioniert und die entstehende Hitze der Reaktion möglichst vermieden werden sollte. Während der Zugabe der Säure zum Wasser wird mit einem Glasstab oder MHR gerührt. Nun werden 0,644 g (0,0029 mol) basisches Kupfer(II)-carbonat abgewogen und langsam unter Rühren zur Perchlorsäure gegeben, wobei sehr gut lösliches Kupfer(II)-perchlorat entsteht. Nun werden 1,84 g bzw. 1,88 mL (0,023 mol) Pyridin abgewogen und langsam, ebenso unter Rühren, zur eben hergestellten Kupfer(II)-perchlorat Lösung gegeben. Es entsteht sofort ein tiefvioletter Komplex, welcher aufgrund seiner schlechten Löslichkeit ausfällt. Der Komplex wird noch etwas nachgerührt, abfiltriert und mehrmals mit kaltem Wasser gewaschen.
Ausbeute: Nahezu 3,374 g (100% d.Th.)
Entsorgung:
Der Komplex wird aufbewahrt oder in den Abfallkanister für Schwermetalle gegeben.
Erklärung:
Basisches Kupfer(II)-carbonat reagiert mit der Perchlorsäure zu Kupfer(II)-perchlorat.
CuCO3×Cu(OH)2 + 4 HClO4 --> 2 Cu(ClO4)2 + 3 H2O + CO2
Das Kupfer(II)-perchlorat reagiert dann mit dem Pyridin zu Tetrakis(pyridin)kupfer(II)-perchlorat.
Cu(ClO4)2 + 4 C5H5N --> Cu(C5H5N)4(ClO4)2
Bilder: Ausgefallenes Produkt im Erlenmeyerkolben. Das abfiltrierte Produkt, mehrmals mit Wasser gewaschen. Das abgefüllte Produkt.
Quelle:
A. C. Shead; Ph S. Bailey (1947). Microidentification of cupric and perchlorate ions as cupric pyridine perchlorate. Mikrochim Acta 33, 1–3
METAL-ORGANIC COMPOUNDS; Acta Cryst. (1994). Absolute configuration of di(perchlorato-O)tetra(pyridine-N)copper(II), [Cu(ClO4)2(py)4]
Y. Agnus, M. Labarelle, R. Louis and B. Metz. Acta Cryst 50, 536-538