lemmi hat geschrieben: ↑Freitag 24. Juni 2022, 12:07
Na ja, mein Ansatz ist sicher meilenweit von jedem stöchiometrischen Verhältnis entfernt. Außerdem ist er absichtlich inhomogen (durch das eingesetzte schwerlösliche Kaliumsalz), damit sich an einer Stelle ein "Hotspot" bildet, der zur Überhitzung und letztlich zum Aufsieden führt. Unter diesen Bedingungen läuft die Reaktion sicher nicht so glatt ab wie bei dir, sondern es sind jede Menge Nebenreaktionen zu erwarten (es riecht auch stark nach SO
2).
Schon klar. Umso kurioser wenn eher ein Überschuss SO2 vorliegt wie dann jemals ClO2 entstehen kann - sollte das Chlorat dann nicht schnell wegreagieren noch bevor signifikant ClO2 freigesetzt wird?
Das könnte theoretisch auch Chlor sein. Halte ich aber für wenig wahrscheinlich, weil dafür eine größere Menge Chlorid vorhanden sein müsste, das im sauren Milieu mit Chlorat Chlor ergibt
Aus der Reduktion entsteht Chlorid

wäre also möglich…
@mgritsch: hast du mal probiert ob das Kongorot im sauren Medium wirklich durch Chlorat gebleicht wird? Es könnte auch das Sulfit sein - oder doch eine kleine Menge Chlordioxid, das in einer Nebenreaktion entsteht...
ja eben, mit durchaus interessanten Ergebnissen:
vlnr: Kongorot, Alizarin und Methylrot - jeweils 3 Gläser. erstes Glas = Referenzlösung, zweites Glas = mit einer kleinen Menge Chlorat, drittes Glas = mit einer kleinen Menge Sulfit.
Alle tolerieren es, beim Alizarin macht sich der höhere pH mit Sulfit durch Umschlag bemerkbar, bei Methylrot auch schon ein wenig.
Nach Zugabe von je 1 ml verd. H2SO4
Alle vertragen das durchaus gut!
Jetzt wurden die beiden sauren Lösungen die Sulfit bzw Chlorat enthalten vereinigt - ei sieh da, das erträgt das Methylrot jetzt nicht mehr! Es scheint sich also eine reaktive intermediäre Spezies zu bilden (ClO2?) die deutlich aggressiver ist! Zwar nicht ganz ausgebleicht, aber ich muss sagen ich war auch nicht sparsam mit Farbstoffzugabe
Was das Kongorot betrifft:
Das bleicht nicht aus, das flockt aus!