Der Bleibaum und Anderes im Kieselgel

Spannende Experimente zum Vorführen.

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immi07
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von immi07 »

Hallo,

08.15 Uhr Visite

P1160823.jpg
P1160824.jpg
man beachte das Nichts um die Mutter , auf dem Foto nicht so schön zu sehen ist die Mutter mit dunkelbrauner Flüssigkeit gefüllt
Zink ist verbraucht und das Eisen beginnt Blei abzuscheiden
Eisenacetat wird als braune Holzbeize verwendet

P1160825.jpg
P1160826.jpg
Gruß Thomas
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Dann bauen sie das Schiff von alleine.

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immi07
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von immi07 »

Hallo mgritsch,
gab es bei dir auch zuerst einen Igel und dann die Blätter oder hast du nur "Blätter am Baum"?
Gruß Thomas
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Glaskocher
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von Glaskocher »

Bei mir gab es zuerst etwas "Gras", dann Äste mit Zweigen und später einige Blätter. Man kann den Habitus des Gewächses kaum vorhersagen, da manche Oberflächen besser wachsen als Andere. Allerdings war mein Experiment innerhalb von 5 Minuten durch, weil ich den Baum mit ca. 10 Volt "gedüngt" hatte. Man muß halt in einer Vorlesung etwas mehr "auf die Tube" drücken. Nachteil meines Baumes: Da reine "Aquakultur" ist er schon beim vorsichtigen Umsetzen der Petrischale zerbrochen und später im Faltenfilter liegen geblieben, als ich die Pb(NO3)2-Lösung zurück in die Flasche gegeben habe.
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immi07
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von immi07 »

Hallo Glaskocher,
meine haben vorhersagbar zuerst ein Turboigelwachstum ohne Verzweigungen. Nach einer im Moment noch nicht vorhersagbaren Zeit entstehen Seitentriebe und Blätter bei verlangsamtem Längenwachstum.
Gruß Thomas
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mgritsch
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von mgritsch »

Eine Aufnahme von mir in einem etwas früheren Stadium - natürlich oben etwas dichter aber nicht so ein Igel.
Muss an deinem Zink liegen... bei mir war es ein rein-Zink-Perlchen von etwa 2 mm Durchmesser. Das bietet natürlich wenig "Angriffsfläche" und damit eine etwas langsamere Auflösung. Und was allfällige Legierungsbestandteile oder blank liegendes Fe machen (löst sich ja anscheinend kräftig auf...) ist auch ein anderes Thema.
DSC03575.JPG
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immi07
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von immi07 »

Hallo mgritsch,

welche Baumlänge hat die 2 mm Perle erzeugt

Gruß Thomas

Edit sagt, wenn es jemanden interessiert machen wir mal eine Fotoserie mit dem Timer.
1 Bild alle 15 min oder so über 7 h (Tageslicht ) erstmal
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immi07
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von immi07 »

Hallo,
nur mal das schönste Bild der heutigen Visite
P1160846-01.jpg
P1160845-01.jpg
und den Kupferbaum (Strauch) auf Blei

Gruß Thomas
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mgritsch
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von mgritsch »

immi07 hat geschrieben: Donnerstag 11. Februar 2021, 21:40 welche Baumlänge hat die 2 mm Perle erzeugt
hm, so aus der Erinnerung mindestens 2/3 des Reagenzglases waren es sicher, also mehr als 10 cm. Im RG geht es ja nur ein eine Richtung und relativ schmal, da braucht es keine Unmengen (im Vergleich zu deinem Marmeladenglas) und die Strukturen sind ja wirklich sehr filigran. Auch die kleine Perle war bei weitem nicht aufgelöst.
Edit sagt, wenn es jemanden interessiert machen wir mal eine Fotoserie mit dem Timer.
1 Bild alle 15 min oder so über 7 h (Tageslicht ) erstmal
naja, irgendwann sieht man sich an den Bildern auch satt, aber ein echtes timelapse-Video mit der Gopro aufgenommen (so ein Bild alle 48 sec = bei Framerate 30/Sec ergibt 1 Tag 1 Minute Video...) wäre echt cool :)

Gratuliere auch zum Kupferstrauch - mal sehen wie weit der noch kommt?
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von lemmi »

Was für ein Kupfersalz hast du den für den Kupferbaum eingesetzt? Kupfersulfat? Dann müssten die weißen Abschreibungen unterhalb des Bleis Bleisulfat sein.
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)

"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)

"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von immi07 »

Hallo lemmi,

die Antworten sind ja. mit 5g CuSO4 auf 100ml 1,2 Essig und einer Bleiplombe ca. 2 g. Start 06.02.21 15.00 Uhr

Gruß Johanna und Thomas
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von immi07 »

Hallo,

13.02.21 08,15 Uhr
P1160879-01.jpg
Das Blei um die Mutter verschwindet.....

Gruß Thomas
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von Glaskocher »

Auf den ersten Blick staune ich über diese Entwicklung. Dann sehe ich etwas genauer hin und stelle fest, daß der lange Ast vom Zinkteil ein helles Feld im braunen Diffusionshof erzeugt hat. Wenn Eisen sich in Säure auflöst, dann ist die Lösung (im Idealfall) blassgrün vom Eisen(II)-Ion. Wenn diese Lösung an der Luft steht, dann wird sie (bräunlich-)gelb vom Eisen(III)-Ion, oder je nach pH-Wert auch eine rostbraune Suspension. Diese Farbe passt zum Diffusionshof rund um die mittlere Mutter.

Eisen(III)-Ionen sind allerdings ein recht starkes Oxidationsmittel und können Blei(metall) zur Auflösung bringen. Diese Blei-Ionen könnten dann zu den Seitenzweigen des oben erwähnten dicken Astes heworden sein. Auffällig ist, daß dort die Zweige hauptsächlich von dem Rosthof weg wachsen... Vermutlich ist auch die Spitze dieses Astes auf der "Suche" nach blei-reicheren Regionen und krümmt sich in die Richtung der höchsten Konzentration. Wegen der Konkurrenzreaktion durch die Reduktion von Eisen(II)-Ionen wächst der Bleiast langsamer und kann sich deshalb kompakter verzweigen.


Wie geht es dem "Kupferbusch"? Da erwarte ich, daß irgendwann auch Liesegang-Effekte auftreten können. Das bedeutet, daß dann die Sulfationen nicht mehr so schnell zu den Blei-Ionen kommen, wie diese in Richtung Reagenzglasboden wandern. Dort, wo die Konzentration wieder zur Fällung von Bleisulfat ausreicht, bildet sich dann die nächste "Kristall-Schneewehe". Es kann aber auch sein, daß dazu die Blei-Ionen nicht rasch genug nachgeliefert werden, weil deren Verfügbarkeit von der Reduktion der Kupfer-Ionen abhängig ist und begrenzt wird.
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von immi07 »

Hallo Glaskocher,

hier noch 2 mal dichter dran
P1160880-01.jpg
P1160883-01.jpg
Die beiden Bäume rechts werden von der Mutter angetrieben. Was für weiße Schlieren sind links.

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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von Glaskocher »

Die hellen Schlieren links sind vermutlich noch nicht zu Eisen(III)- oxidierte Eisen(II)-Ionen. Auch der farblose Rand direkt an der Mutter läßt sich so erklären. Weil an der inzwischen bewuchsfreien Seite der Mutter ein stärker reduzierender Ast vorbei gewachsen ist konnte sich dort das Blei besser auflösen und den Ring um die Mutter "sprengen". Es scheint fast so, daß der Ring auf den anderen Seiten sich von innen wieder auflöst. Im Gel weg driften ist vermutlich kaum möglich.

Insgesamt entwickelt sich das Experiment deutlich komplexer und interessanter als vorhergesagt.
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Re: Der Bleibaum für die Kristallsammlung

Beitrag von immi07 »

Hallo Glaskocher,

Johanna freut sich, wenn wir euch überraschen :thumbsup:

Gruß Thomas

Edit meint, der Kupferbaum trödelt so vor sich hin.
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