Reinigung von Laborgeräten

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Vanadiumpentoxid
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

eule hat geschrieben: Samstag 22. Mai 2021, 23:27 hmm, von zumindest einem DM-Markt weiß ich, daß die ob weichen wassers in der Leitung irgendwann die Osmoseanlage außer Betrieb gesetzt haben und einfach L-Wasserr abfüllen, "bisher hat sich da noch keiner beschwert" - eigentlich eine ziemliche Frechheit.

Was so hartnäckige Reste angeht, die aber mit dem Bürstendraht abgehen, hab da mal so Glaskügelchen reingefüllt und 2 Tage auf den Rütteltisch (Schütteltisch?) gepackt, war danach gut weg, allerdings der Kolben dort (im untere Teil, also wo die Glasperlchen waren) etwas matt.
Also auf Mikroebene den Dreck gleich zusammen mit dem Glas rausgeschlagen... :mrgreen:
Ich weiß nicht, was das mit der Temperaturstabilität des Kolbens macht... :?

Auf welchen Beitrag bezog sich die Erwähnung der Osmose? Das kann ich hier inhaltlich irgendwie nicht richtig zuordnen... :conf:
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eule
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von eule »

oh sorry, da hast du recht, also das mit der Temperaturstabilität ist natürlich richtig, aber bei mir hatte das Teil danach noch ein recht langes Leben mit durchaus häufigem Gebrauch.
Andererseits gibt es vllt. etwas weichere "Reinigungsperlen", die man statt welchen aus Glas verwenden kann und die zumindest einiges an organisch-festklebender Verunreinigungen wegklopfen können.
Das mit der Osmose bezog sich noch auf die 5l-kanister mit dem angeblichen d-Wasser aus Drogerie oder Baumarkt.
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Vanadiumpentoxid
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

eule hat geschrieben: Sonntag 23. Mai 2021, 01:59 Das mit der Osmose bezog sich noch auf die 5l-kanister mit dem angeblichen d-Wasser aus Drogerie oder Baumarkt.
O.k.
Ich nehme da immer gut & günstig von Edeka.
Damit hatte ich noch nie Kalkflecken.
Auch keine Trübung, wenn ich Ammoniumoxalat, Sibernitrat oder Bariumchlorid drin löse (selbst wenn ich das mit unserem sehr weichen Leitungswasser mache, sieht das schon ganz anders aus).
Keine verfälschten Ergebnisse bei komplexometrischen Titrationen mit EDTA.
Verwendet man zum Demineralisieren nicht auch eher Ionenaustauscher im industriellen Maßstab? Ich kenne jedenfalls keine Läden, wo das noch händisch abgefüllt wird aus Apparaten, die man manuell abstellen könnte...
In manchen Apotheken soll wohl noch selbst destilliert werden - das ist dann aber auch gleich eine andere Preisklasse.
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Glaskocher
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von Glaskocher »

Mit der Reinigung von Wasser hat sich in der Vergangenheit einiges getan. Nach dem energieintensiven Destillieren kam die Vollentsalzung mit Ionentauschern, die regelmäßig regeneriert werden müssen. Das aktuelle Verfahren ist die Umkehrosmose, die man im günstigsten Fall mit dem Vordruck aus der Leitung betreiben kann. Dabei läuft halt immer ein Teil des Wassers als Konzentrat weg, man braucht aber (fast) keine Verbrauchschemikalien.
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mgritsch
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von mgritsch »

Glaskocher hat geschrieben: Sonntag 23. Mai 2021, 09:29 Das aktuelle Verfahren ist die Umkehrosmose, die man im günstigsten Fall mit dem Vordruck aus der Leitung betreiben kann. Dabei läuft halt immer ein Teil des Wassers als Konzentrat weg, man braucht aber (fast) keine Verbrauchschemikalien.
Ich habe so ein kleines System, war früher wegen hartem Leitungswasser durchaus sinnvoll um Wasserkocher etc zu schonen. Gemessen hat das ca 90% des Salzgehalts entfernt aber auch ganz schön viel „Reject“ in die Kanalisation geschickt. Für Laborzwecke kommt jedenfalls nichts raus was als „destilliert“ zu bezeichnen wäre. Kommt aber völlig ohne Verbrauchschemikalien aus.

Mag durchaus sein dass mit höherem Druck und besseren Membranen mehr geht. Sinnvoll sind auch 2-Stufen-Anlagen: Umkehrosmose fürs grobe, Ionentauscher für die Feinstufe. In einem Gentech-Labor habe ich das als kommerzielles „Milli-Q“ System inklusive UV-C Lampe zur Bereitung von Reinstwasser mal mit einem Kollegen gemeinsam aufgebaut und in Betrieb genommen. Schmeckt erstaunlich „leer“ und ist in Japan ein Modegetränk :out:

Für Hobbylabor-Zwecke reicht das Bau- oder Drogeriemarkt-Produkt allemal, falls es Zweifel gibt dann Leifähigkeitsmessung. Alles unter 1 μS/cm ist absolut okay.
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von BJ68 »

Erfahrung aus dem OC-Praktikum:

Viss Scheuermilch oder ähnliches...um org. Schlonz wegzubekommen...

Etwas heftiger hier an der Uni und @Home für meine Cyanotypien auf Glass: "Deconex 11 Universal" macht so gut wie alles sauber....

bj68
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Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Art 5 Abs. 3 GG
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mgritsch
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von mgritsch »

Scheuern geht halt nur wo man auch hin kommt ;)
Empfehlung: Danklorix mit einem Schuss Spülmittel - bei Raumtemperatur eher mau, aber in der Siedehitze fast so gut wie Knabberwasser!

P.s. das Deconex 11 Universal muss ich mal probieren, die versprechen es sei ein „vollwertiger Ersatz für Chromschwefelsäure“!
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von Franz98 »

mgritsch hat geschrieben: Mittwoch 26. Mai 2021, 12:01 Scheuern geht halt nur wo man auch hin kommt ;)
Empfehlung: Danklorix mit einem Schuss Spülmittel - bei Raumtemperatur eher mau, aber in der Siedehitze fast so gut wie Knabberwasser!

P.s. das Deconex 11 Universal muss ich mal probieren, die versprechen es sei ein „vollwertiger Ersatz für Chromschwefelsäure“!
Ich konnte bisher nur noch kein Deconex finden, was an privat verkauft wird, oder hast du da eine Quelle?
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mgritsch
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von mgritsch »

Nö, konnte auch nichts finden.
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von Franz98 »

Ich habe nämlich das Problem, dass ich noch Eisen Rückstände in meinem Dreihalskolben habe, die ich mit normalen Reinigungsmitteln und Einweichen in Zitronensäure nicht ganz weg bekomme. Habt ihr da eventuell eine Lösung für mein Problem?
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mgritsch
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von mgritsch »

Eisenoxid habe ich mit Zitronensäure immer gut wegbekommen. Halt keine verdünnte Lösung oder so sondern richtig die Kristalle zu einer Pampe anrühren und drauf streichen, ggfs lange einwirken lassen.

Auch EDTA sollte es hinbekommen…
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von aliquis »

Vll. mal mit Oxalsäure versuchen?
Am besten eine heiße, konzentrierte Lösung.
Selbst aus Textilien bekommt frische Eisenflecken damit noch raus (o.k., da vll. eher kalt und verdünnt...)
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von Nail »

Vielleicht geht auch Königswasser, wenn du kein H2O2 findest. Aber eigentlich hätte ich auch erstmal H2SO5 gesagt.
Q.E.D.
aliquis
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von aliquis »

Btw: Wer Königswasser nicht verwenden kann, kann zur Herstellung von Tetrachlorogoldsäure auch eine 1:1-Mischung aus Salzsäure 15 % und Wasserstoffperoxid 12% benutzen - dauert zwar ein wenig länger, tut letztlich aber ebenso, was es soll.
Ätzt übigens auch Stahl, Kupfer, Messing usw. recht effektiv, wer Spass an sowas hat.
.
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eule
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Re: Reinigung von Laborgeräten

Beitrag von eule »

Stimmt zwar, funktioniert toll, aber dabei bitte vor der großen grünen Wolke in Acht nehmen. Das hat schon so einige reinigungswütige Leute "zu Grabsteinen erstarren lassen". Also so eine freundliche kleine Halogenvergiftung, wenn man sowas im "Drinnen" und ohne Abzug durchführt ist da schon fast vorprogrammiert.
Davon abgesehen, wer hat schon Ablagerungen von Gold als schwer entfernbare Verunreinigung in Geräten oder Textilien?
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