Lufteinschlüsse im Laborglas (Normschliff-Stehkolben)

Alles über (eure) Laborgeräte.

Moderator: Moderatoren

aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2843
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Lufteinschlüsse im Laborglas (Normschliff-Stehkolben)

Beitrag von aliquis »

Ich habe mir mal wieder ein paar Kimble-Normschliffkolben von dem Laborglashändler kommen lassen, bei dem ich schon häufiger bestellt habe. Stehkolben mit Schliffgrösse NS24/29 sind sonst ja kaum zu bekommen (schon gar nicht zu dem Preis), und da dort alles Restposten ist, gilt: wenn weg, dann weg.
Diesmal sind mir jedoch erstmals ein paar Lufteinschlüsse im Glas (kaum einen halben Milimeter groß) aufgefallen. Mir ist bewusst, dass man von 3-4 Euro-Kolben keine Qualitätswunder erwarten darf. Mir geht es um die Sicherheit. Besteht infolge der Bläschen Bruchgefahr beim gleichmässigen Erhitzen? Dass sich ein siedender Gefahrstoff ins heisse Silikonölbad ergießt, möchte ich nämlich tunlichst vermeiden...
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Glaskocher
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2543
Registriert: Dienstag 27. Oktober 2015, 22:17
Wohnort: Leverkusen

Re: Lufteinschlüsse im Laborglas

Beitrag von Glaskocher »

Solange die Bläschen nicht aus der Oberfläche herausschauen und zerstochen werden könnten, sehe ich kein Problem. Wichtiger ist, daß der Kolben spannungsfrei ist. Bei runden Blasen mache ich mir noch weniger Sorgen. Zeig mal ein Bild der fraglichen Stelle/n. Vermutlich würde ich den Kolben sogar über Drahtnetz und Brenner erhitzen.
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2843
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Lufteinschlüsse im Laborglas

Beitrag von aliquis »

Die Bläschen sind so winzig wie der Punkt einer Bleistiftspitze - mit der Handykamera beim besten Willen nicht einzufangen. Ich brauchte ein Lupe, um sie von den berüchtigten "Spinnenrissen" unterscheiden zu können. Mit dem Fingernagel oberflächlich ertastbar ist nichts.

Zur Nachbestellung gebracht hat mich ein winziger Riss im Kolbenboden eines Vorgängerglases, den eine Reaktionsschmelze verursacht hat und der mir vermutlich gar nicht aufgefallen wäre, wenn ich während des Erhitzens nicht zweimal ein kurzes, scharfes Knistern gehört und anschließend nicht eine winzige weisse Substanzfahne im abgekühlten Ölbad entdeckt hätte...
Flachböden scheinen dafür anfälliger zu sein als die von Rundkolben, mit letztgenannten hatte ich das Problem noch nicht (Hydroxid oder Metaphosphat schmelze ich darin natürlich trotzdem nicht...).
Ich finde Stehkolben im Vergleich zu Rundkolben halt so furchtbar praktisch: man benötigt keine Korkringe zum Abstellen, keine ovalen Rührfische, sie haben bei direktem Erhitzen veritablen Kontakt zur Heizplatte - und Rücksicht auf die Nichteignung für Vakuumdestillationen brauche ich auch nicht zu nehmen (da ich eh keine durchführe).
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Antworten