Universelle Destille

Alles über (eure) Laborgeräte.

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Kaktusblatt
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Universelle Destille

Beitrag von Kaktusblatt »

Wenn ihr mögt, schreibt doch mal eure Gedanken dazu:
ich wollte schon immer mal eine Destille haben.
Zum einen zur Herstellung/Aufkonzentrierung/Reinigung von diversen Grundstoffen, zum anderen
zum "spielerischen Lernen" der Grundlagen.

Ich denke z.B. an die Herstellung von destilliertem Wasser, Reinigung von Baumarktaceton, Aufkonzentrieren diverser Säuren usw.

Ich bin mir nun nicht ganz sicher, wo ich anfangen soll.
Ein gutes Tutorial hab ich nirgends gefunden, vielleicht bin ich aber auch zu blind.
Es soll möglichst eine Eierlegende Wollmilchsau sein. Und möglichst gut zu reinigen.
Vakuumtauglichkeit sollte möglichst gegeben sein, obwohl ich dafür vorerst kein weiteres Equipment anschaffen möchte, das Thema wird vielleicht später interessant.

Das Problem ist oft, das fast kein Händler alles hat und ich mir teilweise gar nicht sicher bin, ob wirklich alles sinnvoll zusammenpasst/harmoniert. Bei KH vielleicht, aber man weiß da ja immer nicht, ob a) die Bestellung tipptopp in wenigen Tagen da ist oder b) gar nichts passiert und der Herr sich einfach totstellt.


Zweihalskolben (500er)
Schliffthermometer
Destillierbrücke bzw.
Claisenaufsatz + Kühler + Vorstoß
Vorlagegefäß - ggf. mit Normschliff


-welchen Typ Kühler sollte man für die typischen Fälle anstreben?

-und welches Verhältnis von Kolben zu Kühlergröße ist sinnvoll?

-Es gibt Kühler + Claisenaufsatz einzeln oder als ein Teil. Teilweise sogar inkl. Kolben. Mein Gefühl sagt mir, das man das lieber modular haben sollte...? Vor allem, wenn mal ein Malheur passiert, dann muß man evtl. nicht gleich alles wegschmeißen...?

-Heizen würde ich am Anfang mit einem Wasser- oder wenn mich der Dampf nervt, mit einem Sandbad. Die Hardware hab ich nämlich schon parat und diese Heizhauben aus dem Chemiebedarf sind ja nun recht teuer.

-Muss es ein Mehrhalskolben sein, wie nützlich sind 2 oder gar 3 Hälse?
Ein zusätzliches Thermometer im Sumpf wäre sicher interessant, im Moment bin ich mir nicht ganz im Klaren, welche Vorteile diese Zusatzinformation mit sich bringt, außer den erheblichen Mehrkosten ;)

Soweit jedenfalls mein Brainstorming...
Vanadiumpentoxid
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Hallo Kaktusblatt,

schau doch schon mal hier nach: viewtopic.php?f=43&t=5696
Da hat erst vor Kurzem ein weiterer Forenneuling nahezu die gleichen Fragen mit uns diskutiert- auch bzgl. Glasschliffapparaturen und den empfehlenswertesten Bezugsquellen dafür.

Wenn danach noch Fragen übrigbleiben, dann stelle sie gern erneut hier ein.
Mir darf man - wer mag - des Weiteren auch PNs schreiben... :wink:

Die Frage nach dem richtigen Kühler wurd im anderen Thread jedoch nicht thematisiert. Daher hierzu folgende Infos:
Die Länge des Kühlers steht in keiner direkten Abhängigkeit zur Größe des verwendeten Kolbens - wie im richtigen Leben halt auch... :lol:
Als Kühler für die Destillation reicht meist ein einfacher Liebigkühler. Je höher die Temperaturen im Sumpf sind bzw. je niedriger der Siedepunkt des Destillats, desto länger sollte der Kühler sein. 30 cm sollten meist reichen, 20 oft auch schon, ab 40 muss man schon schauen, wie das mit der Höhe der Apparatur insgesamt hinkommt oder ob der Auffangkolben dann schon quasi unter dem Arbeitstisch befestigt sein müsste... :wink: - ohne entsprechende Ausgleichshilfen (Laborhubtische von mind. 15-20 cm Kantenlänge) kommt man i. d. R. sowieso nicht aus. Das Gleiche gilt für eine ausreichende Anzahl von Stativen (m. E. mind. 3) unterschiedlicher Stabhöhen inkl. Klemmen und Muffen.
Als Rückflusskühler verwendet man i. d. R. einen Dimrothkühler. Hat man eh einen 40-cm-Liebigkühler, lässt sich dieser - senkrecht aufgesteckt - für diesen Zweck in vielen Fällen auch schon effektiv missbrauchen... (auch wenn es sicher einige Forumsmitglieder gibt, denen bei diesem Gedanken bereits die Nackenhaare zu Berge stehen... :wink: ).
Ich persönlich bin Befürworter von möglichst vielen Einzelkomponenten - allein schon wegen der leichter zu bewerkstelligenden Reinigung und der verringerten Gefahr eines Totalverlusts bei Bruch. Komponenten, bei denen Kolben und Kühler fest verbunden sind, kenne ich nicht und wären auch kaum anständig zu reinigen. Meist verbirgt sich dahinter letztlich doch eine Klammerverbindung...
Vorsicht bei Angebotsbildern von Apparaturen ohne Druckausgleichsmöglichkeit. Das ist trotz Kühlung sehr riskant! Entweder man destilliert per Schliffverbindung in einen Mehrhalskolben (eher unüblich) oder per offenem Vorstoß in den Einhalsauffangkolben. Noch besser sind Vakuumvorstöße, die eine geschlossene Apparatur mit Druckausgleich ermöglichen, über die aber auch schädliche Dämpfe abgeleitet werden können.

Abschließend noch ein paar Einzeltipps (auch auf die Gefahr hin der Überschneidung mit gleichlautenden Hinweisen aus anderen Threads):
- Immer auf Kompatibilität der Schliffe achten.
- Unbedingt Schliffklemmen und Schlifffette benutzen (Silikonfette, bei sehr aggressiven Stoffen auch auf PTFE-Basis), statt dieser Schmiermittel gehen auch PTFE-Manschetten.
- Für Vakuumdestillationen sind ausschließlich Rundkolben geeignet, keine Stehkolben!
- Beim Aufkonzentrieren von Säuren neben den entsprechenden Sicherheitsvorschriften vor allem auch die oftmals ziemlich strengen rechtlichen Vorgaben beachten! Schau dazu auch hier viewtopic.php?f=31&t=5710 oder hier viewtopic.php?f=28&t=5691.
- Ein Silikonölbad ist preisgünstig, flexibel, chemisch praktisch inert, schwer entflammbar und nahezu universell als Wärmeträger einsetzbar.
- Keine Komplettdestillen von außerhalb der EU bestellen, sonst besteht das Risiko, dass Dir der Zoll Schwarzbrennerei unterstellt und per Amtshilfe durch andere Behörden auch gleich mal nachschauen lässt, was Du zu Hause vll. noch so treibst...
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
die Gelassenheit, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Glaskocher
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Glaskocher »

DIE "Allwetterdestille" gibt es nicht, aber so manchen guten Kompromiss. Wenn man den Kühler auch, wie oben angemerkt, als Rückflusskühler nutzen will, dann lohnt sich der Bausatz aus Destillieraufsatz, Kühler und Vorstoß. Ansonsten kann man auch Destillationsbrücken bekommen, die diese drei Teile in sich vereinen. Der Vorteil dieser Brücke ist, daß man weniger Schliffe hat, die mit dem Destillat permanent benetzt sind. Der Nachteil ist, daß man damit nur destillieren kann. Die Länge der Brücke (=wirksame Kühlfläche) sollte man so bemessen, daß kleine Ansätze nicht verloren gehen und Große nicht ewig dauern, weil sonst der Dampf nicht kondensierbar ist. Fünfzerhn bis Zwanzig Zentimeter sind ein guter Kompromiss. Verdampfer- und Vorlagekolben gehen (fast) immer extra. Das erste Thermometer, das man einbaut ist immer das Kopfthermometer, weil man daran erkennen kann, wo man im Verlauf der Destillation ist und bei Bedarf eine neue Vorlage einwechseln kann. Dann sollte man die Badtemperatur irgendwie regeln können, um eine gleichmäßige Verdampferleistung zu bekommen. Ein Sumpfthermometer ist "nice to häf", weil man dann die Badtemperatur deutlich genauer dem Wärmebedarf anpassen kann.

Zur Verbesserung der Trennleistung kann man noch eine Kolonne nachkaufen. Zu Beginn sollte eine kurze unisolierte Vigreux-Kolonne gute Dienste leisten, weil man sie nachträglich nach Bedarf isolieren kann.

Die Schliffgrößen sollte man eher am oberen Rand des Bedarfes ansetzen, also NS29 für den Verdampferkolben und die Vorlagekolben auch. Es hibt kleine Kolben mit diesem Schliff, aber oberhalb von 250ml werden kleinere Schliffe rasch unüblich. Es ist auch sinnvoll, sich auf wenige Schliffgrößen zu beschränken, weil man sonst viele Teile hat, die nur mit Reduzierstücken verbunden werden können. Der NS29 als großer und der NS14,5 als kleiner Schliff sind eine brauchbare Kombination, die weitgehend üblich ist.

Über Vakuumtauglichkeit habe ich bewußt noch nicht geschrieben, da ich sie bei den genannten Bauteilen als Voraussetzung ansehe.

Einen Mehrhalskolben braucht man oft bei Synthesen, wenn Flüssigkeiten dosiert werden sollen und auf dem "Ausgang" ein Kühler steckt. Auch bei Wasserdampfdestillationen ist ein solcher Kolben hilfreich.


Im Falle eines Falles: Viele Beschädigungen kann der Glasapparatebauer reparieren. Wenn ein Riss in einer Schlifffläche ist, dann muß dieser Schliff ersetzt werden. Rotationssymmetrische Teile lohnen sich nur selten, repariert zu werden, weil die Neuanschaffung meist günstiger ist. Bitte nie mit angerissenen Teilen (weiter-) arbeiten, weil Risse ohne Vorwarnung größer werden können und das ganze Teil seinen Dienst versagen kann.
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mgritsch
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Re: Universelle Destille

Beitrag von mgritsch »

Bevor man sich zu Tode empfiehlt - was sind denn deine budgetären Vorstellungen?
Nail
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Nail »

An sich ist ein Rotationsverdampfer für diese Zwecke geeignet. Wasser sollte man jedoch entweder fertig kaufen oder über Ionenaustauscher reinigen, aber nicht per eigenständige Destillation!
Q.E.D.
Glaskocher
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Glaskocher »

Für den Preis eines Rotationsverdampfers bekommt man aber schon einen recht üppigen Glassatz, der deutlich vielseitiger einsetzbar ist. So ein Gerät lohnt sich erst dann, wenn man regelmäßig große Mengen organische Lösemittel abdampfen muß. Auf eine definierbare Trennung im Destillat braucht man aber nicht zu hoffen. Als nahezu zwingend erforderliches Zusatzgerät braucht man noch eine Vakuumpumpe mit Druckregelung. Eine Wasserstrahlpumpe mit T-Stück und Nadelventil für Gasballast geht am Anfang, aber... da geht viel Wasser "den Bach herunter".

Wenn man der Übung halber einmal Wasser destillieren will, dann geht das schon In Ordnung, wenn man mit einem Umlaufkühler arbeitet und die Wärme nicht ganz verloren geht.
Nail
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Nail »

Weil ich keine Preisvorstellung sehen kann habe ich den Roti zur Vollständigkeit erwähnt. Aber Du hast Recht, dass Rotis nicht gerade günstig sind, aber durchaus praktisch und ich persönlich verwende überhaupt keine Destille mehr, weil ich eben den Roti verwende. Nur in seltensten Fällen braucht man noch eine Brücke.
Q.E.D.
Vanadiumpentoxid
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Glaskocher hat geschrieben: Donnerstag 24. Juni 2021, 22:59 Wenn man der Übung halber einmal Wasser destillieren will, dann geht das schon In Ordnung, wenn man mit einem Umlaufkühler arbeitet und die Wärme nicht ganz verloren geht.
Das ist auch ein recht guter Test für die Hitzestabilität neuer Glaskomponenten, bevor darin anschließend gefählichere Sachen destilliert werden. Im Zweifelsfall gibt's dann halt nur heisses Wasser und Scherben auf der Arbeitsplatte (kann auch schon schmerzhaft genug werden...), aber eben kein Brom, Diethylether o. dgl.

Für eine einfache Umlaufkühlung reichen schon eine große Kunststoffkiste, eine Aquarienpumpe, PVC-Schlauch vom laufenden Meter (Durchmesser passend zu Kühlerolive und Pumpe, ggf. mit Schlauchverbindern arbeiten) und ein paar Schlauchschellen - alles Sachen, die man zu überschaubaren Preisen in jedem gut sortierten Baumarkt erhält. Achja, und ein paar Grosspackungen Eiswürfel aus der Tiefkühltruhe...
Im Vergleich zur Wasserverschwendung mit der Wasserstrahlpumpe fällt das bisschen Energieverlust bei Destillationen nicht so sehr ins Gewicht, finde ich (daran stört man sich bei anderen Erhitzungsvorgängen ja meist auch nicht...). Im Gegenteil: eher können zu hohe Kühlwassertemperaturen ein Problem werden.
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
die Gelassenheit, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Kaktusblatt
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Kaktusblatt »

Vielen Dank für eure Antworten.
Es gibt in der Tat dann doch einige interessante Threads, wahr wohl etwas voreilig. Ich lese noch...

Ich stecke noch in den Grundlagen, aber es scheint ja für Gewisse Anwendungen ganz nützlich, die Trennleistung mittels einer Kolonne zu erhöhen. Man könnte die Standarddestille evtl. gleich um eine Vigreux-Kolonne erweitern. Dann passt es auch mit der Höhe ;)
Wenn man den Kühler auch, wie oben angemerkt, als Rückflusskühler nutzen will, dann lohnt sich der Bausatz aus Destillieraufsatz, Kühler und Vorstoß. Ansonsten kann man auch Destillationsbrücken bekommen, die diese drei Teile in sich vereinen. Der Vorteil dieser Brücke ist, daß man weniger Schliffe hat, die mit dem Destillat permanent benetzt sind
Da bin ich jetzt unsicher. Vielleicht noch ein Argument - Reinigung - wie sieht es damit aus, ich stelle mir das einfacher vor wenn der Kram einzeln vorliegt, aber mir fehlt die Erfahrung.

Keine Komplettdestillen von außerhalb der EU bestellen, sonst besteht das Risiko, dass Dir der Zoll Schwarzbrennerei unterstellt und per Amtshilfe durch andere Behörden auch gleich mal nachschauen lässt, was Du zu Hause vll. noch so treibst...
Die Zollproblematik kenne ich als RC Modellbauer nur zu gut, ich mußte schon x-mal zum Zoll laufen und erklähren, wozu meine kleinen Motörchen und Servos gut sind...
Das würde ich mit Laborzeug niemals machen wollen.
Das die 22€ gefallen sind ist auch ne Sauerei...
Bevor man sich zu Tode empfiehlt - was sind denn deine budgetären Vorstellungen?
Bin ich mir gar nicht sicher... 200 vielleicht... so ganz grob...
Nail
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Nail »

Der Reinigungsaspekt bei Destillationsbrücken ist in meinen Augen nicht nennenswert. Ich hatte noch die wirklich ein Problem mit der Reinigung einer Brücke, da man in der Regel ja flüssige Dinge und keine hartnäckigen Feststoffe destilliert. Meistens reicht Aceton oder Ethanol bzw. Wasser/Seife zur Reinigung. Solche Brücken sind auch nicht wirklich teuer, ebay kleinanzeigen bietet eine tolle Plattform! Eine Kolonne könntest du dir auch zulegen, jedoch würde ich erstmal das Geld in andere Dinge für das Labor investieren. Ich persönlich habe zum Beispiel noch nie wirklich eine Kolonne gebraucht, obwohl ich eine habe. Wenn du dir eine Brücke kaufen solltest, solltest du noch einen Dimroth-Kühler zum refluxieren kaufen. Gibt es ebenfalls auf ebay kleinanzeigen für wenig Geld.

Und achte darauf das du Normschliff 14/23 bzw. 29/32 kaufst!

Sowas hier wäre zum Beispiel ganz in Ordnung. Nur würde ich den Vakuumvorstoß ersetzen mit einen Normschliff Vakuumvorstoß.
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... -242-24213

Ein weiteres Angebot
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 5-242-8045

und hier gäbe es sogar einen günstigen Intensivkühler!
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 2-242-1956
Q.E.D.
Vanadiumpentoxid
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Kaktusblatt hat geschrieben: Freitag 25. Juni 2021, 10:42 Es gibt in der Tat dann doch einige interessante Threads, wahr wohl etwas voreilig.
Nicht schlimm. Es macht jedoch immer Sinn, zunächst die Stichwortsuche zu bemühen. So manches Schätzchen an Tipps, Literaturempfehlungen und Experimenten wartet nur darauf, hier von Dir entdeckt zu werden... :)

Kaktusblatt hat geschrieben: Freitag 25. Juni 2021, 10:42Dann passt es auch mit der Höhe ;)
Das stimmt. Einen bis zwei Laborhubtische sollte man dennoch haben - allein schon um mal schnell das Ölbad herunterzufahren, wenn's im Kolben mal zu hitzig wird...

Kaktusblatt hat geschrieben: Freitag 25. Juni 2021, 10:42ich stelle mir das einfacher vor wenn der Kram einzeln vorliegt, aber mir fehlt die Erfahrung.
Meine Erfahrung bestätigt das.

Kaktusblatt hat geschrieben: Freitag 25. Juni 2021, 10:42Die Zollproblematik kenne ich als RC Modellbauer nur zu gut, ich mußte schon x-mal zum Zoll laufen und erklähren, wozu meine kleinen Motörchen und Servos gut sind...
Das würde ich mit Laborzeug niemals machen wollen.
Ja, ist schon schlimm mit dem permanenten Selbstrechtsfertigungsdruck in diesem paranoiden Staate... :roll:
Zumal man als Besteller von Elektronik- und Laborteilen doppelt verdächtig ist... Wenn dann auch noch beschränkte Ausgangsstoffe bestellt werden, ist die Kombination perfekt für einen amtlichen Hausbesuch... :wall:

Kaktusblatt hat geschrieben: Freitag 25. Juni 2021, 10:42Bin ich mir gar nicht sicher... 200 vielleicht... so ganz grob...
Wenn die 200 Euro allein für die Glasapparatur sind, sollte man fürs Erste gut damit hinkommen (es muss ja nicht von DURAN sein...). Wenn dafür aber auch noch die Schliffklammern, Hubtische, Stative, Heiz- und Kühlvorrichtung etc. mit drin sein müssen, wird's ziemlich knapp... Dann würde ich eher das Doppelte ansetzen... Allein die kleinste Portion PTFE-Paste kostet schon um die 20 Euro - und um die (oder um Schliffmanschetten) kommt man nicht drumherum, wenn man wie Du auch die schärferen Sachen destillieren will...

Für Laborglas würde ich Dir den ebay-Shop nano4eco (https://www.ebay.de/str/nano4eco?_trksid=p2047675.l2563) empfehlen, ebenso wie www.winlab.de - da gibt's auch gutes Stativmaterial zum fairen Preis (bitte nicht die leichten Wackeldinger über Amazon/ebay aus China...). Für die Hubtische wiederum kann man ein kleines Vermögen ausgeben, man muss es aber nicht: hier kann man durchaus bei den o. g. Onlineversandhäusern kostengünstig bestellen. Mit der Qualität hatte ich im Hinblick auf die Hubtische da noch nie Probleme. Man sollte nur darauf achten, dass trotz Produktion in Fernost der Versand von Deutschland aus erfolgt - sonst wird's dank Zoll und DHL doch wieder teurer...
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
die Gelassenheit, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Vanadiumpentoxid
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Nail hat geschrieben: Freitag 25. Juni 2021, 13:44 (...) ebay kleinanzeigen bietet eine tolle Plattform! (...)

Und achte darauf das du Normschliff 14/23 bzw. 29/32 kaufst!

Sowas hier wäre zum Beispiel ganz in Ordnung. (...)

Ein weiteres Angebot (...)

und hier gäbe es sogar einen günstigen Intensivkühler! (...)
Jeder muss selber wissen, was er wo kauft, von mir aus auch bei ebay-Kleinanzeigen.
Wenn da irgendwas in der näheren Umgebung, wo man wohnt, angeboten wird und man sich das vor Ort ansehen, abholen und selbst nach Hause transportieren kann, würde ich mir das sogar auch noch überlegen.

Aber ansonsten gilt zu bedenken:
Die privaten Verkäufer bieten keine Haftung für Versandschäden, unterschätzen aber vll. gleichzeitig die Notwendigkeit einer ordentlichen Verpackung. In dieser Kombination für mich persönlich schon mal ein No-Go für einen Kauf zum Versand über ebay-Kleinanzeigen.
Und Kühler mit unbekannten Rückständen darin, wie in dem einen Angebot deutlich erkennbar, würde ich auch nicht haben wollen...
Ganz zu schweigen davon, dass man bei Vorkasse-Angeboten keine Sicherheit darüber hat, letztlich nicht einem Schwindel aufzusitzen...

In den genannten Anzeigen ist ja noch nicht mal erwähnt, welche Schliffgröße angeboten wird (nur in der letzten kann man es auf dem Foto erkennen). Klar, kann man nachfragen, aber wenn's schon so anfängt...

Andere Normschliffgrössen sind auch in Ordnung. Man muss sich halt nur einmal entscheiden, denn i. d. R. bleibt's hinterher auch dabei.
Nachträglich wechseln bedeutet, die ganze Apparatur auszutauschen.
24/29 bzw. 24/40 ist halt China-Ware, die man bei deutschen Händlern i. d. R. nicht bekommt. Händler wie nano4eco, die beides führen, sind da eher die Ausnahme...
Achtung bei den 14er-Schliffen. Europäische Ware hat demgegenüber oft 14,5 ! Wenn man dann einen Aufsatz hat, der 29/32 und 14/23 in sich vereint, kann das schon mal zu Problemen führen...

Auch hier gibt's einen Dimrothkühler für knapp 30 Euro: https://www.ebay.de/itm/333833499793?ha ... Sw2xRYkytB - zwar alt, aber nie gebraucht, dafür mit Händler-Gewährleistung, Versandhaftung und Käuferschutz!

Aber wie gesagt: jeder muss selber wissen, was er tut...
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
die Gelassenheit, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Ist das noch o. k. oder auch schon wieder zu viel?...
Nail
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Nail »

Wie ich finde hast du ein sehr negatives Bild von ebay kleinanzeigen! Ich hatte bisher noch nie Probleme und sehr wohl muss das Geld zurückerstattet werden, wenn das Glas zu Bruch geht und der Verkäufer nicht explizit geschrieben hat das er keine Haftung übernimmt.

Also ich persönlich kaufe gerne über ebay kleinanzeigen.
Q.E.D.
Vanadiumpentoxid
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Vanadiumpentoxid »

Nail hat geschrieben: Freitag 25. Juni 2021, 15:12 Wie ich finde hast du ein sehr negatives Bild von ebay kleinanzeigen! Ich hatte bisher noch nie Probleme und sehr wohl muss das Geld zurückerstattet werden, wenn das Glas zu Bruch geht und der Verkäufer nicht explizit geschrieben hat das er keine Haftung übernimmt.

Also ich persönlich kaufe gerne über ebay kleinanzeigen.
Alles gut, mein lieber Nail, jeder so wie er mag. Man sollte nur wissen, worauf man sich ggf. einlässt. Ich hätte jedenfalls keine Lust, mich im Falle eines Falles mit einem privaten Verkäufer über den Wortlaut seiner Anzeige herumzustreiten...
Ich habe nur einmal Glasware über ebay (nicht Kleinanzeigen) von privat gekauft und es ist prompt schiefgegangen - einmal und nie wieder! So unterschiedlich sind die Erfahrungen. Aus meiner habe ich gelernt.

Ich finde ebay Kleinanzeigen ja grundsätzlich gar nicht so schlecht - allerdings eher in anderen Bereichen.
Mehrere Fahrräder unserer Kinder kamen von dort und sind auch wieder dort hingegangen - selbst vor Ort vorbeischauen, Probe fahren und bei Gefallen mitnehmen - alles kein Problem.
Glas ohne Haftung per Vorkasse kaufen und sich zuschicken lassen geht für mich gar nicht. Ist ja aber auch nur meine bescheidene Meinung.
Gott gebe mir die Kraft, zu ändern, was ich verändern kann,
die Gelassenheit, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Kaktusblatt
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Re: Universelle Destille

Beitrag von Kaktusblatt »

Mir sind gerade noch 2 Punkte in den Sinn gekommen:

-es gibt Oliven aus Glas und solche aus Kunststoff, die mit einer Art Überwurfmutter an der Apparatur fixiert werden.
Was ist zu bevorzugen, wäre die 2 Variante von Nachteil? Wird ja wassergekühlt...

-noch mal zum Thema Komplette Destillierbrücke vs. Einzelteile:
Die erstere Apparatur hat weniger Schliffverbindungen bzw. gar keine.

Nun muß ich als Anfänger mal fragen: wie dicht ist so ein Schliff bei durchschnittlicher Bauteilqualität?
Insbesondere wenn man mal ein Vakuum anlegen möchte und die Förderleistung der Pumpe vielleicht nicht die beste ist?
Oder man in Räumen arbeitet, die nicht wirklich die Bezeichnung Labor verdienen, und man den Überdruckanschluss zum Fenster rausleitet - in der Hoffnung, nicht zu viele zündfähige Gase im Raum anzureichern...

Also bezogen auf das Thema, wie schwer wiegt der Nachteil der vielen Schliffübergänge?

edit:
-noch eine Sache:
Es gibt Claisenaufsätze mit nur einer Öffung (also für's Thermometer) und mit zweien.
Wozu dient die Zweite? Zugang zum Sumpf hat man ja über den Mehrhalskolben. Oder auch nicht.


Also ich persönlich kaufe gerne über ebay kleinanzeigen.
Die Probleme die hier angedeutet werden kenne ich. Ich behaupte mal ganz frech ich kann Pakete packen.

Wenn's das abkann ist es gut.
Leider kennt man den Verkäufer ja nicht.
Und viele Leute verkaufen Dinge, die ihnen irgendwie irgendwo in die Hände gefallen sind, deren Funktion sie aber nicht kennen.
Wer sich auskennt würde sagen defekt, schrott, aber wenn man's nicht weiß...

Kann nur "über den Preis" machen. Für 70% Neupreis kann ich neu kaufen.
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