Alternativen zu Extraktionshülsen

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Nail
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Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von Nail »

Soxhlet-Extraktionshülsen sind auf Dauer recht teuer. Zudem habe ich keine passende Extraktionshülsen für meinen kleinen Soxhlet. Kennt ihr Alternativen die auch gut gehen? Watte habe ich schonmal probiert, aber da fließt das Lömi nicht richtig durch den Soxhlet und ist allgemein einfach nur eine Sauerei.
Q.E.D.
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NI2
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von NI2 »

Teebeutel.
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lemmi
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von lemmi »

Kleine Kaffeefilter zusammendrehen und mit einer Büroklammer feststecken.

@NI2: das mit den Teebeuteln ist ja eine geniale Idee! Ich nehme an, du meinst solche leeren, die man zu kaufen kriegt um darin selbst den Tee einzufüllen. Aber sind die nicht zu dünnwandig? Dann wird der Extrakt trüb.
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NI2
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von NI2 »

Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber hatte die Idee letztens und werde es demnächst versuchen. Jain. Man darf oder sollte für extraktionen sowieso nie ZU fein mahlen. Bei den Teebeuteln gilt das besonders, da darf man keinen Staub einfüllen, aber grobes Planzenmaterial mit 1-3 mm sollte gut geeignet sein. Falls dir aufgefallen ist werden die Extrakte auch so oft trüb weil löslichkeitsgrenzen überschritten werden, d.h. eine Filtration ist sowieso sinnvoll ob da jetzt ein wenig kleines Pflanzenmaterial dabei ist sollte keinen großen unterschied machen.

Ja genau, die großen zum selbst befüllen, einfach das Material rein und so viele reinmachen bis der Soxhlet voll ist.
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Glaskocher
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von Glaskocher »

Eine andere Variante ist das Filterpapier von der Rolle (Handtuchpapier und Küchenpapier). Allerdings füllt der Rand davon den Soxhlett weiter oben schon ziemlich gut aus. Es wäre zu überlegen, ob man das Papier mit Hilfe von Heftklammern zur Zylinderforn zusammentackern kann. Die Längsnaht müßte dann mehrfach gefalzt werden, um die Brösel wirksam drin zu halten.

Eina andere Idee sind Filterbeutel aus Stoff. Die kann man maßschneidern und durch die Wahl des Gewebes an die Aufgabe anpassen. Der obere Rand läßt sich eventuell mit einem Draht oder einer steifen Plastikeinlage offen halten.
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NI2
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von NI2 »

Ich habe mit Xyrofl auch schon große aus Filterpapier und Heftklammern und Büroklammern zusammengebaut die für den Soxhlet maßgescheidert waren. Ging auch, auch wenn nicht jeder Filterpapier mit 600 mm (in Worten: Sechshundert Millimeter) da hat :lol:
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PSE
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von PSE »

Baumwollsocken funktionieren auch wunderbar, sollten aber nicht die abgetragensten sein...

Ansonsten sind die meiner Meinung nach besten Extraktionshülsen die die man aus Baumwolle selbstgenäht hat.
Im Gegensatz zu den aus Cellulose "geschöpften" haben diese eine fast unbegrenzte Haltbarkeit und lassen sich ohne viel
Aufwand an egal welchen Soxhlet anpassen :D
"Bei seinen Experimenten mit der gefährlichen Verbindung kam es zu einer Explosion, bei der Dulong drei Finger verlor, was ihn dazu anregte, den Stoff weiter zu untersuchen."
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von Glaskocher »

Dann muß man aber im Sockslett arbeiten... ;--D

Bei der Wahl des Filterstoffes ist man nicht auf Baumwolle begrenzt. Viele Filtergewebe bestehen auch aus Kunstfasern. Da muß man sich dem Extraktionsgut anpassen, um nicht unnötig dichtes Gewebe für grobstückiges Material oder zu grobes Gewebe für Pulver zu verwenden.
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von BJ68 »

Fuck the "REGULATION (EU) 2019/1148" of the European Parliament and of the Council...denn
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von Glaskocher »

Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch Sinterfritten, die man in ein Glasrohr einbauen lassen kann, das dann als Hülse fungiert. Dabei ist natürlich nur der Boden durchlässig. Theoretisch könnte man die Fritte auch knapp über dem Boden des großen Behälters einsetzen lassen. Dann ist aber das Reinigen deutlich aufwändiger.

Die Billigversion könnte man aus einem Kunststoffrohr machen, an das ein Filtergewebe angebunden oder daran fest geklemmt wird. Möglicherweise kann man das Gewebe auch "festbügeln".
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NI2
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von NI2 »

Glaskocher hat geschrieben: Montag 10. August 2020, 22:03 Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch Sinterfritten, die man in ein Glasrohr einbauen lassen kann, das dann als Hülse fungiert. Dabei ist natürlich nur der Boden durchlässig.
Ich bilde mir ein genau so etwas schon einmal für vakuumummantelte Rückflussextraktoren (keine ahnnug wie die richtig heißen) gesehen zu haben bei der die Glashülse von unten permanent im siedenen Dampfstrom hängt und von oben Kondensat eintropft.
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von Glaskocher »

Auf diese Art kann man eine Füllkörperkolonne als Heißextraktor verwenden. Bei grobem Extraktionsgut kann man dann auch ganz auf einen filtrierenden Einsatz verzichten. Aber das ist ein Spezialfall, da man lieber mit feinkörnigerem Extraktionsgut arbeitet, um die Wege im Einzelkorn kurz zu halten.
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NI2
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von NI2 »

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eule
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Re: Alternativen zu Extraktionshülsen

Beitrag von eule »

Hmm, eine wirklich einfache Möglichkeit vermisse ich unter den Genannten: Ein haushalts~/handelsübliches "Tee-Ei" resp. eine simple Metallkapsel oder Röhre mit vielen vielen Löchern drin. Zeitweilig verwendete ich eine dünnwandige Messinghülse mit Gewinde an beiden Enden und Schraubkappen mit engmaschigen Sieben, für die etwas aggressiveren Extraktionsmittel hatte ich einfach ein dickwandiges Reagenzglas vom Boden befreit und bei Betrieb unter und über der Droge mit etwas Watte oder Glaswolle verschlossen. Beide Modelle waren recht gut mit einem simplen Holzstab zu reinigen, mit dem die Pflanzenteile hinausgeschoben wurden - ging eigentlich ganz gut.
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Agressiv und feindselig, boshaft, manipulierend und hinterhältig, hämisch, überkritisch, herrschsüchtig und sinnlos brutal, das sind die Primärtugenden, die zusammengenommen Menschen vor allen anderen Spezies auszeichnen.
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