Preise und Qualität von Laborgeräten aus dem Ausland

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NI2
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Preise und Qualität von Laborgeräten aus dem Ausland

Beitrag von NI2 »

Hier wird die Diskussion zu Glasgeräten aus einem Synthesethread weitergeführt.

mgritsch hat geschrieben:
Pok hat geschrieben:Ich hab leider keinen Rückflusskühler und muss mich deshalb auf Becherglaschemie beschränken.
https://www.ebay.at/itm/30x-Set-24-40-L ... SwqbxaJ91y
für wenig Geld kann geholfen werden :)
Absoluter Müll. Finger weg von NS24. Nur NS14 und NS29 kaufen, das sind hier in Deutschland die einzigen üblichen Größen. Meine erste Destille war auch so ein Set mit NS19, ich habe es bereut, habe nur 2 mal Später in meinem Leben noch NS19 Geräte gesehen.

@Pok, wenns nur ein Rückflusskühler sein soll hätte ich da noch welche...
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Pok
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Beitrag von Pok »

Danke, aber ich habe dummerweise vor kurzem erst ein paar Kühler quasi verschenkt, da ich dachte, die brauche ich nicht mehr. Ich werde versuchen, ohne auszukommen. In der AC-Becherglaschemie braucht man die ja fast nie. ;-)
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Vanadium
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Beitrag von Vanadium »

Rein gefühlt gab es früher noch mehr übliche NS Größen. Mittlerweile sieht man aber wirklich nur noch 14.5 und 29. Nur bei Scheidetrichtern habe ich oft noch NS19.

Ehrlich gesagt würde ich mir niemals sowas aus HongKong bestellen... Man weiß wirklich nicht wie die Qualität ist und da investiere ich entweder lieber ein paar Euro mehr oder warte eben ab, bis man bei EBay oder privat Schnäppchen schlagen kann. Das ist ja irgendwie auch eine Frage der Sicherheit, da sollte man aufpassen. Ich hatte auch mal einige günstige dünnwandige Rundkolben gehabt, die dann schon bei leichter Belastung (Kratzen mit einem Spatel!) innen am Kolbenboden gebrochen sind... Aber ich lasse mich auch gerne einer besseren belehren :angel:
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Ich finde 160 für ein rundum-sorglos-Paket zur Synthese nicht viel. Aber jeder hat da wohl andere Maßstäbe. Kühler allein gibt es natürlich für weniger Geld.

NS24: ich weiß dass das in EU unüblich ist und man dann seine liebe Not hat da was passendes dazu zu finden. Ich habe mich halt komplett auf dieses Format eingestellt und bin sehr zufrieden damit, groß genug für 1 Liter Format, klein genug für 50 ml Format... Bei mir passt einfach alles zusammen, keine Wechsel zwischen 14 und 29... Würde kein 29er mehr wollen.

Chinaware ist qualitativ absolut in Ordnung, wenn man mit 4 Wochen Lieferzeit leben kann eine perfekte und 30-70% günstigere Lösung als hier einzukaufen. Das einzige was vielleicht manchmal nicht 100% passt ist die Winkeltreue, aber das ist eher ein kosmetisches Problem. Und wenn mal etwas nicht ok ist (einmal kam ein Stück gebrochen an, einmal war ein Schenkel beim Thiele nicht ganz dicht angesetzt) sind sie wahnsinnig unkompliziert und kulant beim lösen. Ich liebe es dort einzukaufen.
Markus
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Beitrag von Markus »

Nicht böse gemeint und hat eher wenig mit Chemie zutun, aber wenn jeder so denkt wie du, dann gehen immer mehr deutsche Qualitätsfirmen in Deutschland pleite. Irgendwann gibt es keine kleinen Firmen mehr in der BRD. Die großen Firmen gehen ins Ausland, weil es dort günstiger ist, zu produzieren und letztendlich wird Deutschland ein armes Land werden. Natürlich ist das ein wenig übertrieben, aber wenn man schon die Auswahl zwischeb Made in Germany und Made in Ausland hat, würde ich so gut wie immer das aus unserem Land kaufen.
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Ich denke die meisten "deutschen Qualitätsfirmen" lassen auch in fernost produzieren. Außer "Lagerhaltung" bieten sie keine Wertschöpfung/Zusatznutzen. Wenn du gerne jemanden aus Freundlichkeit durchfüttern willst - bitte. Ich zahle gerne für Leistung, aber nicht für garnix.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Das ganze wird zu OT. Falls aber weiterer Diskussionsbedarf besteht bitte kurz bescheid geben, dann trenne ich den Teil ab und Mache einen neuen Thread im Unterforum Laborgeräte auf.
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Markus
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Beitrag von Markus »

Ja bitte NI2.😊
Bestes Beispiel: Ich habe einen sehr kurzen Kühler gebraucht, den es normalerweise nicht gibt. Neubert Glas hat mir so etwas gemacht. Zwar kostet der dann 50€ anstatt 35€, aber dafür habe ich genau das was ich brauche. Die Chinesen hätten erst einmal ihre Massenprodukion einstellen und für viel Geld neue Maschinen kaufen müssen. Da gibt man doch lieber etwas mehr Geld aus, dafür passt es und man unterstützt eine kleine Firma. Bei IKA und Schott DURAN habe ich wenig Ahnung, ob diese ausschließlich in Deutschland produzieren. Beide Firmen sind verhältnissmäßig teuer, allerdings bekommt man für einen Magnetrührer noch seine Ersatzteile und muss nicht direkt so einen billigen 80€ schwachsinn kaufen. Bei Schott Duran sehe ich tatsächlich keinen unterschied zu Chinaware. Nur weil auf dem Glas ein Stempel mit made in Germany steht gebe ich kein 50% mehr aus. Übrigens hat letztens, weiß nicht mehr wer, einen Adapter für einen Sulfonierkolben benötit mit sehr seltenem Normschliff. Neubert Glas hatte es!

Allgemein kann man sagen, dass die Chinesen viel, günstig in mittlerer Qualität herstellen können Braucht man aber einmal etwas "Maßangefertigtes", dann sieht es schlecht aus. Hingegen drehen sie wahrscheinlich ein ähnliches Produkt dir an, dass widerum wesentlich billiger ist als das aus Deutschland. Deutsche Firmen bieten oft mehr konfort gegenüber irgendwelchen rießigen Firmen im Ausland.

Natürlich ist das ganze keine Verallgemeinerung. Ausländische Firmen können auch sehr qualitativ hochwertiges Material herstellen und wenn man ein paar mal dort bestellt. Das wird nichts ausmachen. Habe selbst eine Nutsche für 15€ gekauft, weil diese bei deutschen Firmen 90€ kosten würde. Aber man sollte immer im Hi terkopf das behalten.
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Da hast du sicher recht. "Exotische" Teile, da hast du es in EU teilweise leichter. Ich suche zB schon lange vergeblich einen Kolonnenkopf mit Rückflussteiler. Aber wenn man ohnehin für Spezialtäten Sonderanfertigung machen lässt, dann nehme ich eben eine Sonderanfertigung mit NS24 :) Oder man kauft aus USA, dort ist NS24 der Standard.

Es bleibt Geschmacksache, ich habe NS24 zu schätzen gelernt, es gibt wohl einen guten Grund warum das in Übersee der Standard ist.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

mgritsch hat geschrieben:Ich suche zB schon lange vergeblich einen Kolonnenkopf mit Rückflussteiler.
eBay, ~100€, wobei du "Rücklaufteiler" meinst. Selbstverständlich nicht NS24 :dita:
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Glaskocher
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Beitrag von Glaskocher »

NS24 ist der "Ein-Zoll-Schliff" und somit "drüben" ein gängiges Maß. Im NS29 hat man aber mehr Platz; besonders dann, wenn der Kern am Gefäß dran ist.

Die ursprüngliche Idee, für jede Verwendung den optimalen Schliff einzusetzen hatte zur Vielfalt (NS10, NS12,5, NS19, NS24, NS34, ...) geführt. Um Teile mit dem "falschen" Maß verbinden zu können hatte man einen "Zoo" von Übergangsstücken in der Schublade. Sinnvoller ist es tatsächlich, sich auf wenige Größen zu beschränken, dafür aber in Kauf zu nehmen, manche Schliffe etwas "überdimensioniert" erscheinen zu lassen.

Vom Sterben der Glasapparatebauer kann man wörtlich sprechen, da viele Betriebe entweder aus Altersgründen oder mangels Nachfolger und/oder Aufträgen schließen oder umsatteln. Wo es vor dreißig Jahren noch mindestens vier Werkstätten im Bayer-Werk Leverkusen gab ist möglicherweise jetzt EINE für die vier Niederrgeinwerke (Wuppertal, Leverkusen, Dormagen und Uerdingen) zuständig. Die Reduktion von Laborkapazitäten und ein verstärktes Kostenrechnen haben zu diesem Niedergang geführt. Außerdem wurden viele präparative Aufgaben minniaturisiert und automatisiert, sowie in Einweg-Multiplatten verlegt.


Daß es im Handwerk immer weniger Nachwuchskräfte und Betriebe gibt liegt sicher daran, daß jedeR Studieren will. Am Liebsten "Irgendwas-mit-Medien" oder So...
[/OT] bevor dieser Thread erneut geteilt wird...
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

NI2 hat geschrieben: eBay, ~100€, wobei du "Rücklaufteiler" meinst. Selbstverständlich nicht NS24 :dita:
Ja meinte ich :) wobei 100 Euro für so ein bisschen Glas schon recht happig sind (wer meckerte da über 160 für ein komplettes set mit mehreren kühlern, Kolben etc?).
Da aber auch in USA mit Rücklaufteilung gearbeitet werden dürfte, werde ich so etwas irgendwann auch ergattern. Hoffentlich zu einem akzeptablen Preis.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Naja Kolonnenköpfe waren noch nie billig... neu kosten die ein Vermögen und gebraucht für 100,- sind sie ja schon fast geschenkt.
Ich glaube mein Anliegen ist mal wieder nicht rüber gekommen: es geht mir nicht darum, dass das Set nicht nützlich oder günstig ist, sondern das sman sich damit eventuelle Folgekosten einhandelt. Zum einen sind die Thermometer ziemlich schlecht, die Pseudo-Quickfits ebenso. Und man bekommt einfach keine Ersatzteile wenn man was kaputt geht... ich habe z.B. eine ganze Schublade voll mit NS14 Schliffthermometern, da ist nicht eines mit NS19 oder NS24 dabei. In Deutschland findet man für sowas kaum Ersatz und ist auf die Preise der Händler angewiesen. Alles in Allem rate ich überwiegend aufgrund der fehlenden Kompatibilität ab. Die Küken sind nicht so geil, aber das Glas selbst ist in Ordnung.
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Kann ich nicht nachvollziehen/bestätigen. Ersatzteile - man kann alles nachkaufen zu vernünftigen Preisen und 4 Wochen warte ich hierzulande auch (vermutlich weil der Händler erst einmal auch bestellen muss...). Das pseudo-Quickfit tut den Job perfekt (sogar mit Vakuum), zugegebenermaßen hatte ich dort Folgekosten von ca 5 ct da ich in eine vernünftige gummi-Dichtungsscheibe aus meinem Garagenfundus investiert habe. Thermometer sind warum nochmal schlecht? Sie zeigen Temperaturen an und kalibrieren muss man ein deutsches "Qualitätsprodkt" auch wenn es genau sein soll.

Meine einzigen Folgekosten in 2 Jahren sind dass ich eventuell etwas mehr Zeug kaufe als ich wirklich brauche :)
Was genau für Folgekosten meinst du also?
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NI2
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Beitrag von NI2 »

mgritsch hat geschrieben:Das pseudo-Quickfit tut den Job perfekt, zugegebenermaßen hatte ich dort folgekosten von ca 5 ct da ich in eine vernünftige gummi-Dichtingsscheibe aus meinem Garagenfundus investiert habe.
Für vernünftige Vakuumdestillation dennoch ungeeignet. Für entsprechende Lösungsmittel ebenso.
mgritsch hat geschrieben:Thermometer sind warum nochmal schlecht? Sie zeigen Temperaturen an und kalibrieren muss man ein deutsches "Qualitätsprodkt" auch wenn es genau sein soll.
Es geht weniger um die Genauigkeit als ihren Messbereich, der zwar zum Schnaps destillieren reicht aber das wars dann auch schon.
Ich meinte die Folgekosten wenn Sachen kaputt gehen, die Einzelpreise der Sachen waren (zumindest bei meinem Anbieter damals) recht hoch. Gebrauchtes NS29er Glas ist billiger (gewesen).
Ohne vakuumdichte Apparatur oder ein entsprechend hohes Thermometer bzw beständige Dichtungen schränkt man seine Möglichkeiten selbst massiv ein. Nicht zuletzt dass NS29 immernoch billiger und gängiger ist. Aber scheinbar kommen wir auch in diesem Punkt nicht zusammen. Muss wohl an der mangelnden Hobbytauglichkeit liegen :mrgreen:
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