Laborabzug restaurieren

Alles über (eure) Laborgeräte.

Moderator: Moderatoren

virgil
Illumina-Mitglied
Beiträge: 209
Registriert: Donnerstag 22. Oktober 2009, 17:14

Beitrag von virgil »

Im professionellen bereich werden solche teile Pulverbeschichtet, weis aber nicht was sowas kostet, einfach mal googlen, oder gelbe seiten...
Ich hab einefach einen Wassermischbaren Lösemittelfreien lack verwendet, und per hand aufgetragen 1x reichte da..
CD-ROM-LAUFWERK
Illumina-Mitglied
Beiträge: 581
Registriert: Sonntag 5. Januar 2014, 23:05

Beitrag von CD-ROM-LAUFWERK »

Polycarbonat [...] AFAIK eine höhere Stoßstabilität als PMMA
Der Unterschied ist von der Größenordnung etwa wie Glas vs. PMMA. Sprich: Polycarbonat (PC, Markenname Makrolon usw.) ist für Schlag/Explosion/... genau das richtige.
Die Beständigkeit gegen Lösungsmittel ist mit der von PMMA vergleichbar. Also praktisch nicht vorhanden.
Optimal wären natürlich Verbundglasscheiben (Glas-Folie-Glas), wie für Windschutzscheiben, um Beständigkeit und Spliterschutz zu kombinieren.
Markus
Gesperrt
Beiträge: 77
Registriert: Montag 22. Januar 2018, 21:05
Wohnort: Thüringen

Beitrag von Markus »

Ich habe heute in meinem Abzug Asbestdichtungen gefunden und zwar dort wo man den Abluftstutzen anbringen kann. Sollte ich diese verwerfen und neue Gummidichtungen anbringen oder besteht da keine Gefahr solange ich die in Ruhe lasse?
zweitens
Illumina-Mitglied
Beiträge: 135
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 12:29

Beitrag von zweitens »

Baujahr?
Wenn 80er Jahre, bzw mitte 80er, dann wohl Glasfaserdichtung. (Gesetz verbietet Abest ca. mitte 80er Jahre). Falls wirklich Asbest: Dann ist es eine Dichtschnur, das ist sog. loses, nicht fest gebundenes Asbest. (drei Arten unterscheidet man. Mittelfest ist die dritte).
Wenn es versteckt im Gehäuse, also rundum abgeschlossen wäre, wäre es ok, wenn es aber eine Dichtung ist und Kontakt zur Außenluft da ist, dann darf das Gerät weder verkauft noch verschenkt werden. Der Verkäufer macht sich strafbar!
Ob man das zu Hause noch betreiben darf, weiß ich nicht sicher. Kann sein, ja. Jedenfalls z.B. Heraeus Brennöfen mit einer Ofenkammer aus Eternit, also fest gebundenem Asbest (Asbestzement) darf noch betrieben werden. Nur mechanisches Bearbeiten von Asbest, also Feilen oder Bohren ist verboten.

Das zur Info.

PS die kreisrunden alten cremeweißen Heaeus Trockenschränke (und eigentlich auch die runden silbernen Brennöfen) bitte nicht bei ebay kaufen. Die Türdichtung ist eine Asbestschnur. Außnahme ist die Version mit Sichtfenster vorne, also für Vakuum. Da ist Asbest nur im Gehäuse aber die Dichtung Gummi oder Silikon.
Markus
Gesperrt
Beiträge: 77
Registriert: Montag 22. Januar 2018, 21:05
Wohnort: Thüringen

Beitrag von Markus »

Die Dichtung ist rot. Evtl. ist es tatsächlich nur Glasfaser. Der Abzug müsste 1984 gebaut worden sein. Ein Asbestverbot gab es allerdings in Deutschland erst 1993.
Meine Dichtung sieht etwa so aus:
Bild
Glaskocher
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2534
Registriert: Dienstag 27. Oktober 2015, 22:17
Wohnort: Leverkusen

Beitrag von Glaskocher »

Das Bauteil sieht nach einem Temperaturfühler (Pt100 oder Thermoelement) aus. Diese Teile sind normalerweise im silbernen Gehäuse recht gut gekapselt, sodaß kaum Umgebungsdreck rein (hier wurde es mal feucht drin) und ähnlich schwer Staub von innen heraus kommt. Auf der Unterseite des "Kopfes" des herausgezogenen Fühlers sind meistens Hersteller, Typenbezeichnung und Baujahr vermerkt.

Rein vom Gefühl her würde ich die Fasern hier als "mittelfest gebunden" ansehen. Mit einem Anstrich (Wachs, Öl, Wasserglas) sollte dort nix mehr "fliegen" gehen. Eine Nachfrage beim Hersteller sollte dann Klarheit bringen, was genau dort verbaut worden ist.
Markus
Gesperrt
Beiträge: 77
Registriert: Montag 22. Januar 2018, 21:05
Wohnort: Thüringen

Beitrag von Markus »

Ich bezweifle das Jega/Prettl noch weiß was dort verbaut worden ist. In der Anleitung die vigril mir geschickt hat ist ebenfalls nichts vermerkt. Einfach nicht aufschrauben, dann sollte das gehen.
Glaskocher
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2534
Registriert: Dienstag 27. Oktober 2015, 22:17
Wohnort: Leverkusen

Beitrag von Glaskocher »

Beim Temperaturfühler würde ich auf HERAEUS tippen, es könnte auch DEGUSSA sein. Dieser Typ Thermofühler ist in der Industrie Standard vom Aufbau her. Nur die Einsätze (das Teil mit dem Keramikisolator) variieren, je nach Messprinziep.


EDIT:
Zur Not kann man die Dichtung im silbernen Gehäuse auch durch Gummi ersetzen. Die Bastelversion zerschneidet einen Fahradschlauch, professioneller kann man auch Butylkautschuk-Platten im Fachhandel kaufen.
Benutzeravatar
Cumarinderivat
Illumina-Mitglied
Beiträge: 625
Registriert: Samstag 2. Januar 2016, 16:47

Beitrag von Cumarinderivat »

Ein Nachfragen bei Prettl wird auch wenig erfolg haben.
Ich habe auch einen Prettl-Apothekenabzug älteren Baujahres und hatte meine wahre Freude daran (vorsicht, Ironie), passende Anschlüsse für Gas und Wasser zu bekommen. Der Vertreiber (WEPA Apothekenbedarf) wollte mit Privatkunden nichts zu tun haben, die Apotheke von der ich ihn ersteigert hatte mit meinem Problem auch nichts und Prettl hat mit den Abzügen inzwischen nichts mehr zu tun, die Sparte gehört nicht mehr zur Firma, wie mir mitgeteilt wurde. Die nun zuständige Firma ist: bc-technology GmbH, 72581 Dettingen/Erms.
Allerdings konnten die mir, obwohl sie es freundlicherweise versucht haben, leider auch nicht helfen. Fündig wurde ich am Ende nur durch die Markenprägung auf den eingebauten Muttern.
Chemistry is like cooking - just don't lick the spoon!

Sag' nicht, es funktioniert nicht, bevor du es nicht versucht hast!
Markus
Gesperrt
Beiträge: 77
Registriert: Montag 22. Januar 2018, 21:05
Wohnort: Thüringen

Beitrag von Markus »

Das ist leider so, wenn man ältere Dinge günstig kauft! Leider.
zweitens
Illumina-Mitglied
Beiträge: 135
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 12:29

Beitrag von zweitens »

Glaskocher hat geschrieben:...

Rein vom Gefühl her würde ich die Fasern hier als "mittelfest gebunden" ansehen. ....
Stimme zu und ich würde das auf dem Foto nicht unbedingt für Asbest halten, jedenfalls hatte ich sowas öfter in der Hsnd und kam nicht auf die Idee. Aber kann sein, gute Frage. Es erinnert an diese roten Dichtungen im Sanitärbereich, die auch so fest/faserig sind.

Untersucht habe ich nur die Türdichtung vom runden Heraeus Trockenschrank und das Asbestzement vom Hochtemperaturofen. Also das weiß ich sicher.

Auch hat Heraeus auf Nachfrage damals bestätigt, dass das alles sehr Asbestverseucht ist (mit anderen Worten aber sinngemäß). Wobei die Ofensparte jetzt nicht mehr zu Heraeus gehört.
Markus
Gesperrt
Beiträge: 77
Registriert: Montag 22. Januar 2018, 21:05
Wohnort: Thüringen

Beitrag von Markus »

Das Bild vom Thermostat ist nicht von mir. Es sollte nur ein Beispiel darstellen wie meine Dichtungen im Abzug aussehen. Und ja das ist Asbest auf dem Bild, siehe Wikipedia.
zweitens
Illumina-Mitglied
Beiträge: 135
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 12:29

Beitrag von zweitens »

Allgemein:
Wenn die Fasern selbst fast weiß, bzw. meißt leicht hellgrau sind und nicht sehr lang, also etwas weichen, an Stoff erinnernden Charakter haben: So sieht Asbest aus und fühlt sich an. Also Glasfasern sind ja farblos, also praktisch weiß und die Fasern sind nicht so kurz/zerbrochen.
Markus
Gesperrt
Beiträge: 77
Registriert: Montag 22. Januar 2018, 21:05
Wohnort: Thüringen

Beitrag von Markus »

Habe die Metallteile nun lackiert. Sie sollten alle relativ resistent sein. Es sind 2 Schichten Rostschutzgrundierung, 1 Schicht weiße Farbe um unebene Stellen zu begradigen und 3 Schichten weiße Metallfarbe drauf. Alle Schichten wurde nach dem aushärten leicht angeschliffen, um besseren Halt zu garantieren. Heute Nachmittag werde ich noch eine dünne Schicht Klarlack auftragen.

Bild
Markus
Gesperrt
Beiträge: 77
Registriert: Montag 22. Januar 2018, 21:05
Wohnort: Thüringen

Beitrag von Markus »

Kann man die Rastbolzen auch mit Silikon an die Aluminiumleisten daran kleben oder hält das nicht?
Antworten