Kombination von Vakuumpumpen

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Chaoschemiker
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Kombination von Vakuumpumpen

Beitrag von Chaoschemiker »

Hey Leute,

ich bin momentan am Überlegen mich an diversen Vakuumtechniken zu versuchen, allerdings habe ich keine Lust meine Drehschieberpumpe zu zerfressen(ständig Öl zu wechseln bzw. überhaupt allzuviel Geld auszugeben...
Daher habe ich mir, angesichts des öfteren Wiederkehrens von Angeboten von akzeptablem Membranvakuumpumpen bei Ebay, zu allerdings mitunter beachtlichen Preisen, überlegt, eventuell, je nach Bedarf des des Vakuums, eine Art Pumpenkaskade einzurichten?
Die Endvakua diverser Membranumpen belaufen sich auf etwa 10-20mbar, was an sich ausreichend ist, gemessene Werte von gebrauchten Geräten liegen in dem Bereich, hin und wieder leicht drüber (bis zu 50mbar).
Jetzt mal meine laienhafte Frage hierzu, vielleicht hat damit ja schon wer Erfahrung gemacht:
Wäre es unter Umständen möglich, die leistungsfähige (geringes Endvakuum) Pumpe einerseits zu entlasten, indem ich den Pumpenausgang unter "leichtes" Vakuum (erzeugt durch beispielsweise eine Wasserstrahlpumpe) setze und anschließend durch die geringere Druckdifferenz gegenüber dem evakuierten System u.U. ein besseres Endvakuum erreiche?

Viele Grüße
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Wären Maulaffen giftige Gefahrstoffe im Sinne der GefStoffV, könnte man das Gaffen an Privatpersonen durch Personen ohne Sachkunde nach §5 ChemVerbotsV nach §382 StGB bestrafen.
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wirehead
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Beitrag von wirehead »

Ja das geht bis zu einem gewissen Punkt, das Endvakuum wird nicht viel besser da es maßgeblich durch den Druck bestimmt wird der nötig ist die Ventile zu heben.
Die Pumpenkennlinie (Saugvermögen vs. Druck) wird ebenfalls besser bei sinnvollen Kombinationen.

Gruß
Torsten
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Hm,.. ehrlich gesagt finde ich die Drehschieberpumpen recht nett... benutze meine jetzt schon 2 oder 3 Jahre und hab auch schon mit ein paar unschöneren Sachen gearbeitet, der Ansaugstutzen ist zwar von innen her schon verrostet (einfache Blödheit eben), allerdings werden die gängigen Gase wieder ausgestoßen und anderen organische Sachen lösen sich im Öl. Einmal im Jahr selbiges auswechseln hat bei mir bisher gereicht. Allerdings sind sie in der Anschaffung natürlich teuer, nur um wirklich im 'Vakuum' zu arbeiten reichen eben diese ~10mbar Pumpem nicht aus. Sind zum Abnutschen nett und praktisch, aber für alles andere leider recht unnütz (Destillation hochsiedender Stoffe). Ich weiß, hat sicherlich nicht viel weitergeholfen, aber kommt wirklich drauf an was du damit machen willst... Vll sind 2 Pumpem am besten, die gute halt für die wichtigen Dinge :D
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wirehead
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Beitrag von wirehead »

Wenn man sich mit einer kleinen Drehschieberpumpe anfreunden kann ist das mit dem Ölwechsel kein Problem.
Für 70eu bekommst man schon 20L Öl. Bei einer kleinen Pumpe kann man für den Preis nach jeder Schweinerei Ölwechsel machen. Falls man spaß drann hat kann man dann auch das Öl sammeln und aufarbeiten.

Wenn man simple Grundlagen wie warmlaufenlassen, Arbeiten mit Gasbalast und nachlaufen lassen beachtet ist das garnichtmal sooo kritisch mit der Drehschieberpumpe.
Obgleich ich Salzsäure und Chlor dringend vermeiden würde.

Gruß
Torsten
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Kohlenstoff
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Beitrag von Kohlenstoff »

Wenn man simple Grundlagen wie warmlaufenlassen, Arbeiten mit Gasbalast und nachlaufen lassen beachtet ist das garnichtmal sooo kritisch mit der Drehschieberpumpe.
Da ich auch eine billige Drehschieberpumpe besitze, anscheinend jedoch nicht wirklich weiß, was man beachten muss, würde mich interessieren, was du genau mit den 3 genannten Sachen meinst.
Sollte man die Pumpe warmlaufen lassen, bevor man sie zum Abnutschen, Destillieren etc. benutzt?
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Caesiumhydroxid
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Beitrag von Caesiumhydroxid »

Damit deine Pumpe ihr Maximum erreicht, sprich das Endvakuum der Pumpe, sollte diese erst warmlaufen - direkt nach dem Anschalten hat eine solche Pumpe natürlich noch nicht ihr volles Endvakuum.
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wirehead
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Beitrag von wirehead »

Das Warmlaufen dient in erster Linie dazu eine Kondensation von Dämpfen in der Pumpe zu vermeiden. Warmlaufen heist das die Pumpe laufen gelassen wird mit offenem Gasbalast und geschlossenem Saugstutzen bis das Öl sich auf 60-70C° erwärmt hat.
Das kann man noch beschleunigen wenn wenn man einen Druck von 50-80mbar am Saugstutzen einstellen kann. Dabei erwärmt sich die Pumpe sehr stark. Bei großen Pumpen ist das aber nicht unbedingt ein stabieler Betriebspunkt.

Das Endvakuum ist bei vielen Pumpen sogar besser bei kaltem Öl das hängt aber hauptsächlich mit der Ölführung zusammen. Heißes Öl hat immer einen schlechteren Dampfdruck und eine höhere Flüchtigkeit.

Arbeiten mit Gasbalast erhöht die Wasserdampfverträglichkeit der Pumpe ganz erheblich und sollte daher wenn möglich immer verwendet werden. Das erkauft man allerdings mit einem um eine Zehnerpotenz schlechterem Endvakuum.

Nachdem man wissentlich irgend einen kondensierbaren Mist gepumpt hat ist es nicht falsch die Pumpe nachlaufen zu lassen wie beim warmlaufen mit geschlossenem Saugstuzen und offenem Gasbalastventil.
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Kohlenstoff
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Beitrag von Kohlenstoff »

Interessant, eigentlich logisch. Muss ich dann beim nächsten Gebrauch unbedingt machen.
Was ist genau der Gasballast?
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wirehead
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Beitrag von wirehead »

http://www.extremecooling.de/forum/cont ... Einf-hrung

Siehe dort unter Gasballastventil.

Das hat eigentlich fast jede Pumpe. Bei einigen kann es auch garnicht geschlossen werden sondern ist fest integriert.

Gruß
Torsten
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Chaoschemiker
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Beitrag von Chaoschemiker »

Da der Thread ja noch nicht allzu alt ist, allerdings zum gestellten Problem ziemlich alles geklärt wurde, mal eine weiterführende Frage:
Hat jemand Erfahrung/gute Quellen (:mrgreen:) für Vakuumpumpenöl bzw. Empfehlungen dazu?
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Getriebe-Öl wie auch für Autos... ich kann die gerne mal raus suchen welches ich genommen habe, bisher keinerlei Probleme...
IOC

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Chaoschemiker
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Beitrag von Chaoschemiker »

Ja, das wäre echt super!
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Habs korrigiert: ist Getriebe-Öl

GM 1 # 90540998
Die Pumpe dazu

Bild
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wirehead
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Beitrag von wirehead »

Die Viskosität von SAE 85W/90 Getriebeöl ist eigentlich etwas zu hoch. Wobei sich das eigentlich nur beim Kaltlauf bemerkbar macht, so das die Pumpe vieleicht etwas schwerer anläuft.
Was ich an Öl empfehlen kann ist Shell Corena V100 bzw. wenn der anspruch ans Endvakuum nicht so hoch ist kann man auch P100 nehmen. Das ist zwichen 50-70€/20L zu haben.

Rasenmäheröl SAE30 geht auch, kostet im Baumarkt aber richtig Geld.

Ich kann nächte Woche auch mal auf ein paar andere Hersteller umschlüsseln.

Gruß
Torsten
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

...und hier bekommt man den passenden Sand für das Getriebeöl :wink:
"...wie ein Sprecher betont,hat für die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden."
"...mittlerweile rostet das Miststück..." E.v. Däniken
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