Ölbad

Alles über (eure) Laborgeräte.

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lemmi
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Re: Ölbad

Beitrag von lemmi »

Ich hab mir noch nie einen MHR gekauft. Den ersten habe ich als Student beim Ausräumen eines Labors im Pharmakologischen Institut meiner Uni geschenkt bekommen und den zweiten von einer Cousine, die Biologin ist auch bei einer Laborauflösung vor ca 10 Jahren...
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)

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aliquis
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Re: Ölbad

Beitrag von aliquis »

Na, vll. wurde es dann jetzt nach über 40 Jahren einfach mal Zeit für 'nen neuen/eigenen - und vermutlich würde Dir solch eine Investition heute auch leichter fallen als damals zu Studentenzeiten vor vier Jahrzehnten... :wink:
Nach einem halben Jahrhundert auf dem Buckel darf ein elektrisches Gerät auch ruhig mal den Geist aufgeben - es hat seinen Dienst wahrhaft getan... Ich würde zu behaupten wagen: 50 Jahre - das schafft heute kein Neugerät mehr, bedeutet: wenn Du jetzt neu kaufst, wird es vermutlich noch nicht das letzte Mal gewesen sein...
Man müsste eine Zeitmaschine haben und in der 70er zurückreisen können, um sich von damals ein Neugerät in die Gegenwart mitbringen zu können. Vermutlich würde ich dort auch erst noch etwas länger verweilen, um all die Experimente, die man heute nicht mehr machen darf, sorglos und ganz ohne Furcht vor staatlichem Zugriff durchführen zu können. Einmal noch unbedarft in die Apotheke/Drogerie gehen und ohne kritische Blicke und Verhörfragen nach Herzenslust an Chemikalien einkaufen, was das Portemonaie zu damaligen Preisen hergibt... Dafür hätte ich sogar noch genug DM (Heiermänner in 625er Silber) im Bankschliessfach herumliegen, die ich mitnehmen könnte. Man müsste nur darauf achten, dass das richtige Prägejahr drauf ist - oder ein Ankunftsdatum kurz vor Umstellung der 5er auf Neusilber wählen... Achja, vorher Haare wachsen lassen und bunte Klamotten von damals rauskramen, um als Zeitreisender nicht aufzufallen, wäre auch gut... :wink:
So, Schwärmen von vergangener Zeit beendet, zurück in die graue Gegenwart und zum Thema...
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lemmi
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Re: Ölbad

Beitrag von lemmi »

Man müsste eine Zeitmaschine haben und in der 70er zurückreisen können,
Und genug Chronol, um sie voll zu tanken! :P
Du weißt ja, es ist grundsätzlich schwierig aus einer Reise in die Vergangenheit wieder in die selbe Gegenwart zurückzukehren! Denn der Lauf der Welt wird durch die Reise verändert und bekanntlich kann der Flügelschlag eines Schmetterlings ... Aber lassen wir das! :wink:
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aliquis
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Re: Ölbad

Beitrag von aliquis »

Ja, dabei ist der Kauf von Chemikalien und Laborgeräten in den 70ern ja noch recht egoistisch gedacht.
Jeder würde wohl auch in die Jahre 1933 oder 2001 (neuerdings auch 1990 und 2019) reisen wollen, um die Menschheit zu warnen. Aber würde man überhaupt gehört werden? Ich fürchte nicht. Ich denke, es wäre vermutlich kaum möglich, den Lauf der Zeit wirklich zu ändern, nicht mal das eigene Leben - denn Du weißt ja: begegnet man seinem früheren Ich, löst sich das Universum auf... :lol:
Und es wäre z. B. nicht möglich, seinen eigenen Großvater in der Vergangenheit zu töten, weil das die eigene Geburt verhindern würde und somit überhaupt auch die initiale Zeitreise mit dieser fatalen Folge... (sog. Großvater-Paradoxon).
Wir können aufgrund der gesellschaftlichen Strukturkomplexität ja selbst die Geschehnisse der Gegenwart kaum noch gezielt und punktuell beeinflussen - wenn das möglich wäre, würde ich das sofort tun...
Allenfalls in die Zukunft reisen könnte man, wenn man denn 99,99 % der Lichtgeschwindigkeit oder den Aufenthalt am Rande eines schwarzen Lochs überlebt. Aber wer will das schon? Ich vermisse schon jetzt so viel von früher. Und was sollte man in einer Zukunft, in der die Menschen, die einen am Herzen liegen und das Leben wertvoll machen, nicht mehr da sind - und in der die Hobbychemie dann vermutlich ganz verboten ist?... 😉
Genießen wir lieber als Echtzeitreisende, was jetzt noch geht - und damit nun wirklich zurück zum Thema. Sonst mache ich bei Bedarf gern einen separaten Offtopic-Thread zum Thema Science-fiction und Gesellschafts-Utopie auf... 😆
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Re: Ölbad

Beitrag von MiR1 »

Bitte nicht vergessen dass auch der gute alte Sand, vorzugsweise Seesand, sehr gute Dienste leistet. Verdunstet nicht .-), hält gut die Wärme .., und im Notfall kann der Kolbeninhalt des geplatzten Kolbens aufgenommen werden. Im Fall aller Fälle kann man das Reaktionsgemsich auch wieder gut und simpel extrahieren. Bitte keine Beispiele bei denen es nicht funktioniert, z.B. Flußsäure ...
Wer denn Sand nicht im Laborfachhandel kaufen möchte, kann auch Vogelsand aufarbeiten. Also sieben und vielleicht den Kalk, mit beispielsweise HCl, entfernen.
aliquis
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Re: Ölbad

Beitrag von aliquis »

Ja, geht auch. Temperaturänderungen können aber nicht so schnell weitergegeben werden wie im Öl. Auch ist die Heizleistung bei schwächeren Platten stärker begrenzt, gleichzeitig sollte die Hitzestau-Anfälligkeit mit den entsprechenden Risiken für empfindliche Gerätschaften nicht unterschätzt werden.
Extraktion verschütteter Flüssigkeiten aus dem Sand stelle ich mir schwierig vor. In der Regel ist dann Entsorgung angesagt, evtl. kann man den Sand vorher im Freien noch trocknen lassen. Mit Resten leicht entflammbarer Flüssigkeiten durchfeuchteten Sand offen auf der Heizplatte zu trocknen, wäre jedenfalls keine gute Idee...
Ich nutze Sandbäder eher zum milden und daher spritzarmen Eindampfen und Trocknen in der Abdampfschale und verwende dabei als Heizquelle fürs Sandbad eine robuste Einzelkochplatte.
Quarzsand aus dem Baumarkt ist kalkfrei, muss (zumindest für die Verwendung als Bad) nicht mehr aufgereinigt werden und ist auch nicht wesentlich teurer als Vogelsand (ab etwa 6 Euro/10 kg).
Öle verdunsten in der Regel nicht, schon gar nicht Silikonöle.
Und bei Flusssäure ist bereits die Verwendung von Glasapparaturen obsolet, was fürs Hobbylabor aber ohnehin kaum relevant ist.
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immi07
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Re: Ölbad

Beitrag von immi07 »

Hallo lemmi,

ja, der eine Kontakt ist ein sehr dünner Draht welcher mit der Gewindestange bewegt wird und der zweite Kontakt ist die Hg Säule. Diese Konstruktion kann nur sehr geringe Ströme schalten (wenige Milliampere) deshalb ist ein Relais nötig, welches die Negation des Signals gleich mit übernimmt.

Gruß Thomas
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Dann bauen sie das Schiff von alleine.

Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.

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lemmi
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Re: Ölbad

Beitrag von lemmi »

Hm, dann sollte ich das alte vielleicht doch aufschrauben und gucken ob da ein Relais drin ist, das ich ausgetauschen kann.
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Re: Ölbad

Beitrag von aliquis »

Gäbe es dafür denn überhaupt noch die Ersatzteile (außer durch Ausschlachtung anderer Defektgeräte)?
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immi07
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Re: Ölbad

Beitrag von immi07 »

Hallo,

das Relais muß nur von den Werten (Steuerspannung und Kontaktstrom und Baugröße) passen
also riesige Auswahl

Gruß Thomas
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Re: Ölbad

Beitrag von MiR1 »

Auch ist die Heizleistung bei schwächeren Platten stärker begrenzt
Wie das denn, oder soll hier auf die (veränderte) Wärmeübertragung eingegangen werden ?
Extraktion verschütteter Flüssigkeiten aus dem Sand stelle ich mir schwierig vor. In der Regel ist dann Entsorgung angesagt, evtl. kann man den Sand vorher im Freien noch trocknen lassen.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich die Rückgewinnung von kostbaren Feststoffen gemeint habe, falls mal etwas schief gegangen ist. Die Rückgewinnung aus dem Öl dürfte sich wesentlich schwieriger gestalten.
Mit Resten leicht entflammbarer Flüssigkeiten durchfeuchteten Sand offen auf der Heizplatte zu trocknen, wäre jedenfalls keine gute Idee...
Wer hat denn eine solche Idee auch nur im Ansatz formuliert ?
Öle verdunsten in der Regel nicht, schon gar nicht Silikonöle.
Hat auch niemand behauptet. Vielleicht war mein Smilie hinter dem Sand nicht groß genug?
Und bei Flusssäure ist bereits die Verwendung von Glasapparaturen obsolet, was fürs Hobbylabor aber ohnehin kaum relevant ist.
Hat irgendwer etwas von Glasgeräten geschrieben, ich denke mal nicht ..., ich muß wohl mit mehr Smileys arbeiten ...
aliquis
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Re: Ölbad

Beitrag von aliquis »

MiR1 hat geschrieben: Freitag 11. November 2022, 11:01 Wie das denn, oder soll hier auf die (veränderte) Wärmeübertragung eingegangen werden ?
Der Nachteil des Sandbads gegenüber dem Ölbad ist die höhere Trägheit bei gewollten Temperaturveränderungen. Ausserdem lassen sich Gefässe leichter tiefer in eine Flüssigkeit einbringen als in einen feinpulverigen Feststoff, insbesondere wenn diese bei nachträglichen Positionskorrekturen bereits heiss sind.

Auch gestaltet sich die Erreichung ausreichender Sandbadtemperaturen auf Heizrührern eher schwierig.
Rühren im Reaktionsgefäss geht da meist schon gar nicht mehr. Und die Gefahr von Hitzestauschäden für das Heizgerät ist hier besonders hoch.

Ich könnte mir vorstellen, dass ich die Rückgewinnung von kostbaren Feststoffen gemeint habe, falls mal etwas schief gegangen ist.
Das hast Du nicht geschrieben. Im Sandbad ausreichende Temperaturen für eine trockene Destillation zu übertragen, dürfte jedoch nicht einfach sein.

Die Rückgewinnung aus dem Öl dürfte sich wesentlich schwieriger gestalten.
Da hast Du - jetzt wo man weiß, dass Du über erhitzte Feststoffe sprichst - recht. Die Verwendung von wirklich sauberem Sand ist dann aber doppelt wichtig.

Wer hat denn eine solche Idee auch nur im Ansatz formuliert?
Die legte sich nahe, solange Flüssigkeiten nicht ausgeschlossen waren, deren Rückgewinnung schwierig ist und wo der Sand vor Weiterwendung oder Entsorgung dekontaminiert werden soll.

Hat auch niemand behauptet. Vielleicht war mein Smilie hinter dem Sand nicht groß genug?
Es geht laut Überschrift ums Ölbad. Welches andere Bad -ernstgemeint oder nicht - sollte hier also verdunsten?

Hat irgendwer etwas von Glasgeräten geschrieben, ich denke mal nicht ...
Nein, aber von Flusssäure, die nicht nur bei Bruch den Sand, sondern bereits vorher das Glas angreifen würde. Wer die passende Geräte zum sicheren Umgang mit dieser Säure hat, macht sich über die Frage von Öl- oder Sandbädern vermutlich eh keine Gedanken mehr. Ein derartiger Einwand gegen Sand wäre hier in einem Experimentalforum von vorwiegend Amateur-Chemikern also wohl gar nicht zu erwarten gewesen.

Ich bleibe dabei, dass Sandbäder eine gute Möglichkeit zum sanften offenen Eindampfen und Trocknen nicht allzu hitzeempfindlicher Feststoffe in der Abdampfschale sind (ansonsten ist dem das Wasserdampfbad oder die Vakuumtrocknung vorzuziehen).
Das Ölbad ist hingegen ein guter, praktischer und preisgünstiger Wärmeüberträger bei klassischen Reaktivverfahren und Destillationen von Flüssig-Flüssig- (inkl. Niedrigschmelzen) und Flüssig-Fest-Gemischen in Glasapparaturen, insbesondere wenn die Mischungen dazu noch gerührt werden sollen.
Bei niedrigeren erforderlichen Temperaturen kann oder sollte das Ölbad durch das Wasserbad ersetzt werden - dieses muss jedoch in der Tat wegen Verdampfens laufend nachgefüllt werden.
Trockendestillationen bedürfen hingegen in der Regel einer stärkeren Erhitzung. Dabei sind Heizmantel (für Rundkolben), direktes Erhitzen auf der Heizplatte oder gar der Einsatz von Gasbrenner und Keramikdrahtnetz (bei gleichzeitiger Verwendung von Steh- oder Erlenmeyerkolben) die geeignete Heizmethode.
Wenn das Reaktionsgefäss einen ebenen Boden hat, entfällt bei jeglicher Heizart eine mögliche Vakuumunterstützung (Implosionsgefahr) - nur als Hinweis.
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Re: Ölbad

Beitrag von feuerfrosch1 »

Wie wäre es mit einem Sandbad? Das ist mein persönlicher Favorit. Wenig Dreck, auch sehr hohe Temperaturen sind möglich, effizient. Eine weiter Möglichkeit wäre Aluminiumgranulat oder auch Niedrigschmelzende Legierungen (aber diese benötigt man im Hobbybereich eher weniger).
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Re: Ölbad

Beitrag von notaccounteule »

feuerfrosch1 hat geschrieben: Mittwoch 21. Dezember 2022, 13:36 Wie wäre es mit einem Sandbad? Das ist mein persönlicher Favorit. Wenig Dreck, auch sehr hohe Temperaturen sind möglich, effizient. Eine weiter Möglichkeit wäre Aluminiumgranulat oder auch Niedrigschmelzende Legierungen (aber diese benötigt man im Hobbybereich eher weniger).
Das Sandbad wurde schon genannt, die niedrig schmelzenden metalle sind neu, aber nur für Spezialisten so richtig geeignet, vermute ich.
Da könnte man auch auf die Idee kommen, in der Vorbereitung eine passende Mulde aus Zinn oder höher schmelzendem zu gießen, in die man dann auch Heizpatronen wie fürs Hotend vieler 3D-Drucker oder die heizung eines lötkolbens einläßt. Das garantiert dann auch eine gute Wärmeleitung, wird sich angesichts des dann doch potentiell recht großen "Metallklumpens" eher behäbig verhalten bzw dürfte recht schnell heiß, aber nur langsam wieder kalt werden.
aliquis
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Re: Ölbad

Beitrag von aliquis »

feuerfrosch1 hat geschrieben: Mittwoch 21. Dezember 2022, 13:36 Eine weiter Möglichkeit wäre (...)Niedrigschmelzende Legierungen (aber diese benötigt man im Hobbybereich eher weniger).
notaccounteule hat geschrieben: Mittwoch 21. Dezember 2022, 16:27 die niedrig schmelzenden metalle sind neu,
Auch das hatte ich weiter oben bereits erwähnt:
aliquis hat geschrieben: Montag 17. Oktober 2022, 10:32 Niedigschmelzende Metalllegierungen wären sonst noch eine Idee - aber ob die wirklich besser zu handhaben sind? Günstiger auf keinen Fall.

feuerfrosch1 hat geschrieben: Mittwoch 21. Dezember 2022, 13:36 Wie wäre es mit einem Sandbad? Das ist mein persönlicher Favorit. Wenig Dreck, auch sehr hohe Temperaturen sind möglich, effizient.
Wurde auch bereits diskutiert:
aliquis hat geschrieben: Freitag 11. November 2022, 18:58 Der Nachteil des Sandbads (...) ist die höhere Trägheit bei gewollten Temperaturveränderungen. Ausserdem lassen sich Gefässe leichter tiefer in eine Flüssigkeit einbringen als in einen feinpulverigen Feststoff, insbesondere wenn diese bei nachträglichen Positionskorrekturen bereits heiss sind.

Auch gestaltet sich die Erreichung ausreichender Sandbadtemperaturen auf Heizrührern eher schwierig.
Rühren im Reaktionsgefäss geht da meist schon gar nicht mehr. Und die Gefahr von Hitzestauschäden für das Heizgerät ist hier besonders hoch.

(...)

Ich bleibe dabei, dass Sandbäder eine gute Möglichkeit zum sanften offenen Eindampfen und Trocknen nicht allzu hitzeempfindlicher Feststoffe in der Abdampfschale sind (ansonsten ist dem das Wasserdampfbad oder die Vakuumtrocknung vorzuziehen).
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