@lemmi:
Vielen Dank für die Rückmeldung. Dann werde ich mal mit Ethylacetat mein Glück versuchen. Ich möchte das Koffein aus eingeengtem Expresso extrahieren und dann über die Umwandlung zu Murexid nachweisen. Letzteres klappt übrigens auch unter Einsatz von nur 12 % igem Wasserstoffperoxid. Ich habe den Nachweis nämlich vor ein paar Jahren schon mal bei Koffein erfolgreich hinbekommen, das ich zuvor per Sublimation aus Teeblättern gewonnen hatte. Dadurch stellte sich die Frage des Extraktionsmittels zwar nicht, dafür hat es aber bei der Sublimation furchtbar gestunken... Nun ist der Kaffee an der Reihe und ich möchte es mit ihm diesmal lieber über die Extraktion versuchen.
Ein bisschen Gedanken mache ich mir noch um die Farbstoffe, die mit ins Lösungsmittel übergehen könnten. Hilft dagegen eine Filtration durch Aktivkohle?
P.S.: Mit Deiner Einschätzung bzgl. Chloroform liegst Du vollkommen richtig. An Privatpersonen wie mich darf das gemäß REACH ohnehin nicht mehr abgegeben werden. Zwar wäre eine Selbstherstellung aus Hypochlorit und Aceton durchaus legal und machbar, aber - wie Du Dir sicher denken kannst - verzichte ich gern freiwillig darauf, sowie auf die meisten anderen halogenierten Kohlenwasserstoffe ebenfalls, denn sie sind ja nicht nur nachweisliche Ozonschicht-Killer, sondern meist auch anerkannte Karzinogene. Und da sie zudem oft noch recht flüchtig sind, sind sie mir doppelt suspekt. Nicht-krebserregende Ausnahmen gibt's ja nur wenige, aber selbst mit denen (z. B. Iodoform, Bromoform, Ethyliodid, Butylchlorid, Dibrompropan, Tetrabromethan) habe ich bisher nur im Reagenzglas-Maßstab gearbeitet, weil ich bereits vom Geruch her eine starke Abneigung dagegen empfinde. Und da Chloroform außerdem noch ein lange Zeit verwendetes Narkotikum ist, sollte man erst recht keine zu tiefe Nase voll davon nehmen...
IBMK= Methylisobutylketon? Entfällt mir mich aus gleichem Grund wie Chloroform (krebserregend bzw. unter Verdacht, dies zu sein).
Ethylacetat wäre aus dieser Perspektive wirklich der beste Kandidat: leicht verfügbar, billig, riecht gut, weitestgehend ungiftig, nicht krebserregend. Eine geöffnete Tür zum Lüften und das Fernhalten von Zündquellen sollten da als Sicherheitsmaßnahmen genügen.