Womit Vanadium und Molybdän ausfällen?

Fragen zur allgemeinen Chemie; alles, was in keine andere Kategorie passt.

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
mgritsch
Illumina-Admin
Beiträge: 4344
Registriert: Montag 8. Mai 2017, 10:26
Wohnort: in den Misanthropen

Re: Womit Vanadium und Molybdän ausfällen?

Beitrag von mgritsch »

aliquis hat geschrieben: Samstag 9. Juli 2022, 19:35 Schießt m. E. fast schon ein bisschen übers Ziel hinaus, aber Abstriche kann man ja immer noch machen...
Denke auch dass das teilweise zu viel des Guten ist.
Wenn man die Abfälle in gewerblichem oder gar industriellem Maßstab hat (Kilogramm oder Tonnen) - keine Frage.
Dass man Jugendlichen aus didaktischen Gründen mal grundsätzlich anerzieht dass man nicht einfach „aus den Augen aus dem Sinn“ machen kann - von mir aus auch.

Aber mit etwas Augenmaß betrachtet stehen bei Hobby-Minimengen Aufwand und Nutzen meist in keinem Verhältnis. Was man da an extra Chemikalien und Energie rein stecken soll ist nicht nachhaltig und einiges davon fällt schon unter „wertvolle Spurenelemente“ :lol:

Schwermetalle basisch als Sulfid und fertig. Organisches sollte in eine Verbrennung kommen (Lösemittelabfälle).
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2766
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Womit Vanadium und Molybdän ausfällen?

Beitrag von aliquis »

Ja, wie gesagt, nur Stoffe mit GHS 06, 08 und vor allem 09 bekommen bei mir eine Sonderbehandlung.

Organ. Lösungsmittel: Ethanol darf verdünnt in den Abfluss, der Rest (meist eh jeweils nur wenige ml) wird bei mir auch im Freien verfeuert. Und Sachen, mit denen man das nicht machen sollte (halogenierte KW), benutze ich wegen des Krebsrisikos eh nicht...
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
aliquis
Illumina-Mitglied
Beiträge: 2766
Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Womit Vanadium und Molybdän ausfällen?

Beitrag von aliquis »

Da sich nach meinem jüngsten Ekzess mit den woelen-Experimenten schnell einiges an Schwermetallabfällen angesammelt hatte, habe ich heute zum ersten Mal die Ausfällung in meiner Mischung von V, Ce3+, Mn und Cr3+ durchgeführt. Zusammen mit den immer fleißig ebenfalls hinzugegebenen Fe-Abfällen ließ sich alles perfekt als Hydroxid mit Natronlauge fällen (zzgl. eines kleines Schusses Hypochlorit, um zweiwertiges Eisen, Sulfit sowie Mn zu oxidieren).
Das Filtrat war völlig klar und farblos, keines der ursprünglich vorhandenen Kationen ließ sich mehr darin nachweisen.
Die Schwerkraftsfiltration von Eisenhydroxid braucht zwar ihre Zeit, aber Büchnertrichter oder Glasfritte wollte ich mir damit besser nicht kontaminieren...
Der rostbraune Filterkuchen trocknet nun draussen und kommt danach zu den schwermetallhaltigen Feststoffabfällen.
Erreichte Reduzierung des Abfallvolumens: mind. 90 %.
Wenn mir das bei allen Problemstoffabfällen gelänge, bräuchte ich rein rechnerisch jedem Inquisitor der drei für mich zuständigen Annahmestellen reihum höchstens nur noch alle siebeneinhalb Jahre Rede und Antwort zu stehen... :dita:
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Antworten