Frage zur MO-Theorie

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Heliumoxid
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Frage zur MO-Theorie

Beitrag von Heliumoxid »

Hallo zusammen,

ich habe mal 'ne Frage zur MO-Theorie. Die Frage ist : Was ist eigentlich ein nichtbindendes MO ?

Wenn ich es bisher richtig verstanden habe, dann ist ein bindendes MO das Resultat zweier Wellen zu einer Welle. Also z.B. zwei sigma-Orbitale bilden ein gemeinsames bindendes Orbital sprich Wellenfunktion. Die "Addition" der zwei Wellen gibt eine gemeinsame bindende Welle.

Eine nicht gemeinsame Welle wäre dann eine Welle, deren Knotenpunkt zwischen den Komponenen [Atomen] liegt ? Allerdings haben AO auch Knotenpunkte und deren Orbitale sind doppelt besetzt. Dort gibt es keine "nichtbindende" AOs .

Kann jemand weiterhelfen ? Vielleicht zuerst anschaulich bevor es in die Tiefen der MO-Theorie geht.
Bei Heliumoxid, genauer Helium(II)- oxid, handelt es sich um eine Mischung aus Helium(I)- oxid und Helium(III)- oxid. Richtigerweise heisst es somit Helium(I,III)- oxid.
Nail
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Re: Frage zur MO-Theorie

Beitrag von Nail »

Das MO besteht aus bindende Zuständen, welche energetisch günstiger sind als die jeweiligen AO´s. Die Wellenfunktionen der AO´s müssten konstruktiv interferieren, sodass eben eine Wellenfunktion herauskommt. Das antibindende MO ist energetisch nicht günstig und liegt höher als die AO´s. Was mit den Wellenfunktionen weiß ich nicht genau. Es kommt zu keiner Bindung, da im einen AO ein + und im anderen AO ein - ist. Und das nichtbindende MO ist energetisch gleichwertig wie ein AO. Die Elektronendichte bleibt beim nichtbindenden MO also dort wo sie es für das AO auch ist.

Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob das 100 % korrekt ist. Interessante Frage!
Q.E.D.
Heliumoxid
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Re: Frage zur MO-Theorie

Beitrag von Heliumoxid »

Soweit ist mir das auch bekannt.

Das die antibindenden MOe höhere Energie aufweisen als die bindenden könnte darauf hinweisen , dass es sich um höhere "Eigen"-Schwingungen der MOe handelt. Dies würde aber bedeuten, dass es noch mehr höhere "Eigen"-Schwingungen gibt. Vielleicht spielen diese bei der Bindung keine Rolle (mehr). Wenn es sie aber gibt, dann müssten sie durch Energieanregung kurzfristig erreichbar sein.

Es bleibt aber die Frage, warum die einen MOe bindend sind und die anderen nicht und worin die Bindung bzw. Anti-bindung eigentlich besteht.
Bei Heliumoxid, genauer Helium(II)- oxid, handelt es sich um eine Mischung aus Helium(I)- oxid und Helium(III)- oxid. Richtigerweise heisst es somit Helium(I,III)- oxid.
Nail
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Re: Frage zur MO-Theorie

Beitrag von Nail »

Wieso bei einem bindenden MO die Elektronendichte nun zwischen den beiden Kernen erhöht ist müsste an dem Vorzeichen der Wellenfunktionen und der Parität der Wellenfunktionen liegen. Durch Linearkombination bekommt man dann entsprechend bindenden Zustände bei ++/-- Überlappung und gerader Parität (bei sigma-Bindungen) und bei ungeraden Vorzeichen und ungerader Parität antibindende Zustände. Die Vorzeichen müssten durch die Schrödinger-Gleichung berechenbar sein.
Q.E.D.
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