Zink pulverisieren

Fragen zur allgemeinen Chemie; alles, was in keine andere Kategorie passt.

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Powerplay
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Re: Zink pulverisieren

Beitrag von Powerplay »

13. 3.21 - 18.3.21

Hallo an Alle, die sich in den letzten Tagen mir mit Rat beigestanden haben.

Ich danke erst mal allen, dass Ihr Euch so zahlreich und selbstlos an der Lösung meines Problems bereiligt habt.

Hier nun der Arbeitsbericht über meinen Buss
Diese Schrift wurde von mir erstellt, um zu zeigen, worum es geht und dass Resturierung von Privat immer ein abwägen der technisch machbaren Möglichkeiten, dem Zeitaufwand und den Kosten ist.

1. Ich habe die ganze Kiste an den Stellen, die ich schweissen muss, sandgestrahlt. Es handelt sich dabei lediglich um nicht tragende Teile. Der Wagen besitzt einen Leiterrahmen, dieser trägt das ganze Fahrzeug. Dazu eine Atemmaske aus Beständen der VA besorgt und mit Frischluft während des Strahlens versorgt. Eine Arbeit, die ich nie mehr machen müssen möchte – ist aber das Einzige mir bekannte Verfahren, welches fǘr den Privatmann machbar, bezahlbar und effektiv jede Rostpore knackt, wenn man genügend Ausdauer hat. Natürlich wurde dazu vorher die Maschine komplett dicht gemacht.

2. Ich habe dazu vorher alle Holme geöffnet, welche ich jetzt wieder verschliesse

3. Dazu habe ich Anschläge angebracht, die überlappend Punktgeschweisst wurden oder werden, um sie dann wieder zu verschließen.

4.An den Radhäusern hat der Rost besonders stark gewütet. Auch die werden komplett wieder aufgebaut, ohne Ersatzbleche, da ich nirgends was fand und die Korrosion echt in tiefere Schichten ging.

5. Ich habe keine Ersatzbleche gekauft, sondern alles in mehrjähriger Arbeit gearbeitet und formgenau eingeschraubt um es anschliessend zu verschweissen

6. Ich arbeite mittlerweile grundsätzlich nur noch mit verzinktem Stahlblech, welches ich z.T. selbst verzinkt habe oder es anderweitig erstanden habe.
Auch darüber wird viel geschrieben und diskutiert – die sogenannte Wasserstoffversprödung – durch das Eindiffundieren von Wasserstoff in die metallische Stuktur des Bleches. Deshalb ist mir persönlich feuerverzinktes Blech lieber, da auch der Materialauftrag dicker und solider zu sein scheint.

7. An den Schweisspunkten wird vor der Schweissung die Verzinkung mittels mehrer umgearbeiteter Forstnerbohrer abgeschält, dadurch erhallte ich bessere Schweisspunkte.

8. Das Auto ist ein Iveco Daily von Bj. 99 – wurde dann 10 Jahre in Irland gefahren und 2001 in den Kanaren zugelassen – 2015 erstand ich das Fahrzeug – seitdem bin ich mit Karosseriearbeiten und Motorinstandsetzung beschäftigt.

9. Ich habe mir Bücher über Holhraumversiegelung und Karosserietechnik gekauft. Ein neues gebrauchtes Schutzgasschweissgerät war dann auch irgendwann fällig. Dabei hatte ich enormes Glück, da der Hausanschluss ca. 100 meter vom Restaurationsort steht. Mein Gerät ist ein Einhell aus den 90gern das 170 Amp. Bringen kann und dabei lediglich weniger als 16 Amp schluckt . So waren die Geräte früher- morts schwer, robust und langlebig und dabei sparsam. In Prospekten hier waren keine Geräte zu sehen, die mit den Werten meines Gerätes mithalten konnten und lediglich an einem Hausanschluss betrieben werden konnten – mehr habe ich aber nicht – und dabei bleibt es auch – wieder mal die Kosten.

10.Ich habe mir gerade wieder frischen galvanik Spray besorgt. Ich konnte noch auf keiner Dose irgendetwas davon lesen, dass dieser Lack sozusagen als Flussmittel für eine nachfolgende Verzinkung dienen kann.

11. Es wird des öfteren von Verzinnung der Karosserie gesprochen – als einem wertigen Verfahren, um alte Karosserien fachgerecht zu konservieren.
Dazu sollte jeder, der das machen will, wissen, dass ein erhelblicher Anteil des Auftragzinns aus Blei besteht, welches während des Verarbeitens intensiv eingeatmet wird. Dieses muss nämlich nach dem Auftragen abgeschliffen werden – in Form gebracht werden. Dabei muss man wie beim Spacheln direkt immer wieder fühlen, schleifen – also direkt mit der Nase drüber sein. Das Auto fahren dann vermutlich die nächsten Besitzer und nicht der Macher – hochtoxisch die Angelegenheit und Blei ist wirlklich sehr giftig.

12. Mein sogenannter Lack besteht lediglich aus Polyester, welches ich auf den Zinkspray streiche. Dieser Anstrich ist so rostresistent, wie noch nichts anderes , was ich vorher getestet habe und ich habe eine Menge getestet. Auch im Aussenbereich ist dieses lichtecht. An den eingeschweissten Blechen hat es nach der Rostentfernung , Einschweissung von Ersatzblechen und Sprühverzinkung flächig wieder gerostet und ich sah erst weg und dann zu.
Habe dort einfach das Polyester draufgepinselt und der Rost ist jetzt „fixiert“. Habe gerade gestern mal angeschliffen – es tut sich nicht so viel – ob ich da in Zukunft doch noch mal ran muss ,weiss ich jetzt noch nicht.

13.Wenn die Holme geschlossen sind und ich mit den Schweissarbeiten fertig bin, wird in den Holmen komplett Paraffinöl in die Hohlräume gespritzt – das wird dann alle 2 Jahre wiederholt. Dann sollte das Thema Rost erst mal vorbei sein.

14. Den Vorschlag von Holger Pfahls werde ich vermutlich aufgreifen, da er mir aus den genannte Vorschlägen und meinen eigenen Ideen am machbarsten und erfolgversprechnsten erscheint. Ausserdem habe ich bereits viele Komponenten. Als Dichtung werde ich vermutlich einen Wellendichtring nutzen. Allen Beteiligten danke ich nochmals und bin dann erst mal weg.
Es ist mir durchaus klar, dass es bessere Verfahren gibt – z.B. die ganze Karosse zu entkernen und feuerverzinken zu lassen. Dies steht jedoch in keinem Verhälltnis zum Wert des Fahrzeugs. Hier musste ich, improvisieren, da hier Vieles anders ist, es vergoldet ist, bis es hier ankommt, wenn ich etwas aus den Ausland bestelle (Holrlraumversiegelung, etc. ). Ich bin nun froh, dass ich ein Konzept habe mit dem ich das Auto restaurieren kann.
Bis ich mit diesem Projekt fertig bin , plane ich erst mal nichts - dauert mir schon zu lange.

An Immi07 – ja so oder so ähnlich arbeite ich auch -die Anleitung sollte jeder lesen, bevor er sich so was vornimmt.
Ich habe mir die beiden Bücher aus dem Heel Verlag bestellt: Karosserie schweissen und das Andere : Hohlraumversiegelung.
Bei den Arbeitstechniken wird mir viel zu auf die Technik wert gelegt, die der Privatmann eben nicht hat (Falzmaschine, etc). Aber der Mann hat es echt drauf.
Bei den Hohlraumversiegelungsprodukten war es auch interessant. Allerdings bekomme ich von dem Kram hier nichts her – ging bis zum Händler nach Madrid . Hier muss jeder selbser nachdenken und machen.


Ich wünsche nun Euch Allen eine gute Zeit - falls ich noch jemanden von Euch vergessen habe extra zu erwähnen - war keine Absicht.
Bis demnächst Adrian
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immi07
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Re: Zink pulverisieren

Beitrag von immi07 »

Hallo Adrian,

"Papa können wir mal...?", ist die Frage meiner Tochter. Und meine beschi... Antwort ist dann: "Wenn der Preis es zulässt..."
Habe dort einfach das Polyester draufgepinselt und der Rost ist jetzt „fixiert“. Habe gerade gestern mal angeschliffen – es tut sich nicht so viel – ob ich da in Zukunft doch noch mal ran muss ,weiss ich jetzt noch nicht.
Also "Wenn der Preis es zulässt..." solltest du an der Stelle Epoxidharz nehmen. Es klebt auf allen Untergründen, auch auf Polyester, besser als Polyester. Es ist elastischer. Und es härtet mit klebfreier Oberfläche aus.

Und dann mit dem DIY Zinkpulver ein Gelcoat oder einen Spachtel herstellen und drauf damit.
Es ist mir durchaus klar, dass es bessere Verfahren gibt – z.B.
Besser wofür? Für dich muß es machbar sein. Alles andere ist nicht besser...

Ich würde mich freuen, wenn du neue Erfolge und auch Misserfolge mitteilen würdest

Gruß Thomas
der Dir Erfolg und viel Ausdauer wünscht
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Re: Zink pulverisieren

Beitrag von Powerplay »

Hallo Thomas, glaube bleibe doch lieber bei Polyester, mag sein, dass Epoydharz resistenter und flexibler ist, aber was da raus kommt, wenn es thermisch belastet wird , ist gar nicht beruhigend.
siehe hier - Seite 14 und 15 betreffen Polyester und Epoxydharz:
https://www.umweltpakt.bayern.de/files/ ... raende.pdf
Bei der Arbeit passiert es ab und an, dass eine Seite schon versiegelt ist und auf der Rückseite noch was geschweisst werden muss. Es brennt dann etwas - erlischt aber von selbst - auch sehr beruhigend. Ich arbeite an der frischen Luft und meisst windet es bei uns - das hilft dabei ungemein.

Natürlich ist alles offen - der Hit kommt, wenn ich die Holme verschliesse, aber das hab ich auch schon hinter mir, bei einem - der ist schon dicht. Wollte zuerst die Oberfläche innen schützen, vor Schweissperlen. Die bleiben allerdings einfach liegen und allenfalls wird das Polyester etwas flüssig und die Oberfläche nicht mehr so glänzend. Ansonsten schliesst das Polyester alles ein.
Die klebrige Oberfläche ist auch nur eine Frage der Zeit, da nach ca. 2 Wochen alles "abgetrocknet" ist.
Werde mich mal noch belesen, ob und wieviel Härter ich minimal benutzen muss - 1 - 3 % steht in der Anleitung. Glaube die Menge Härter könnte einen Einfluss auf die entgültige Sprödigkeit des Produktes haben. Bisher mache ich das so pie mal Schnautze. Das ist bei Epoxydharz auch anders - heisst es - habe noch keine eigenen Erfahrungen damit gesammelt. Aber das Verhältnis muss wohl sehr genau stimmen - sonst?
Bis bald und alles Gute Euch da draussen Adrian
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immi07
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Re: Zink pulverisieren

Beitrag von immi07 »

Hallo Adrian,
ja das ist nicht lustig.
Für Epoxi
immi07 hat geschrieben: Donnerstag 24. Dezember 2020, 11:41 Man muss sehr genau die Mengenverhältnisse einhalten, unvernetzte Reste ändern die Eigenschaften bis klebrig
Hast Du den Härter als Paste oder als Flüssigkeit? Mach dir die (einmalige) Arbeit und ermittle 1% in Bezug auf dein Standardharzmenge. Vergeudeten Härter nachkaufen muß ja nicht sein. Und du nimmst 1% ungefüllt und 3% wenn du Zinkpulver mit einrührst und ein Gelcoat herstellst.
Powerplay hat geschrieben: Dienstag 23. März 2021, 00:29 Die klebrige Oberfläche ist auch nur eine Frage der Zeit, da nach ca. 2 Wochen alles "abgetrocknet" ist.
Ist von der klebrigen Oberfläche gebundener Staub.

Na dann viel Spaß
Gruß Thomas
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Re: Zink pulverisieren

Beitrag von Powerplay »

Hallo,
Ich habe einen Zinkstaublack der Fa. Hempel, der schon seit 2 Jahren abgelaufen ist- die Dosen - 2 Stück hab ich, sind richtig schwer. Diese Farbe hat keine gute Haftkraft mehr - hab nicht auf's Datum beim Kauf geachtet!?! Wenn sie nun auf Blech gestrichen wird, kann ich sie mit dem Fingernagel wieder runterkriegen :conf:
Da mir immoment die Zeit fûr größere Experimente fehlt, möchte ich mit Benzin das Zink aus diesem Lack extrahieren - also so lange verdünnen, schûtteln, absetzen lassen, Überstand verwerfen, neu auffüllen, u.s.w. - bis möglichst nur noch der reine Zinkstaub - geschätzt, ca. 1 kg aus beiden Dosen - oder etwas mehr, übrig ist. Dieses Feinstaub Zink möchte ich dann mit Polyester mischen und Erfahrung damit sammeln.
Habe von der Fa. Sika noch abgelaufenes Expoy - allerdings für Betonbodenanstrich optimiert - diesmal vom Flohmarkt - vielleicht kann ich das noch als Deckschicht nutzen.

Dies deshalb:

Ich habe bei meinen Experimenten mit Polyester eine Änderung der Konsistenz bei Feuchtigkeit festgestellt.
Wenn es regnet oder länger feucht ist, verändert sich diese dünne Anstrichschicht vom Klaren ins Milchige. Wenn es dann wieder trocken ist, ist alles wieder klar. Bisher konnte ich keine neue Rostbildung darunter feststellen. Habe auch rostige Stellen in meiner Verzeifelung einfach mit Polyester úberstrichen. Diese sind nun ca. 5 Monate der Witterung ausgesetzt. Habe dann, da ich nichts sehen konnte - eine Stelle wieder freigeschliffen -

Ergebnis: Polyester schútzt definitiv vor dem Weiterrosten. Es schließt zuverlässig die Lust ab und verhindert das Weiterrosten - im Kurzzeittest.

Allerdings:
Ich hatte einen Holm der vorbereitet fúr die nächste Schweissung vorbereitet war - provisorisch mit Schrauben verschlossen. Es hatte geregnet - ca. 2 Wochen später war es immernoch feucht da drinnen - wir haben es eigentlich trocken - aber wenn sich die Feuchtigkeit sooo lange in einem abgeschlossenen Holm hällt, kann ich nicht sagen, ob Polyester alleine so eine gute Lösung auf Dauer ist.
Will die Holme zwar regelmässig mit Parafinöl ausnebeln- aber wer weiss , ob ich da überall hin komme.

Weiteres demnächst - Allen, die ebenfalls experimentierfreudig sind - viel Freude und dass das Glück mit Ihnen ist.

Viele Grüße Adrian
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immi07
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Re: Zink pulverisieren

Beitrag von immi07 »

Hallo Adrian,
Powerplay hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 09:58 Dieses Feinstaub Zink möchte ich dann mit Polyester mischen und Erfahrung damit sammeln.
Ob sich die Farbe auf dem Weg zerlegen läßt - keine Ahnung.
Wenn du das Zinkpulver hast, kannst du es bis Zinkspachtel Konsistenz ins Polyester einrühren. Dann mit 2-3% Härter arbeiten.
Powerplay hat geschrieben: Donnerstag 29. April 2021, 09:58Habe von der Fa. Sika noch abgelaufenes Expoy - allerdings für Betonbodenanstrich optimiert - diesmal vom Flohmarkt - vielleicht kann ich das noch als Deckschicht nutzen.
wenn alles noch flüssig ist ohne Bodensatz oder Ränder kannst du es benutzten.
genau eingehaltenes Mischungsverhältnis und Mitmischen der Randbereiche und 3 min Mischen nach Uhr ganz wichtig

Gruß Thomas
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Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.

Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
Glaskocher
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Re: Zink pulverisieren

Beitrag von Glaskocher »

Bei der Zinkstaubfarbe vermute ich mehrere Gründe, der auch zur Verminderung der Bindung führen können. Das Zink kann, durch langsam eindiffundierenden Luftsauerstoff oberflächlich oxidieren und damit sein Volumen vergrößern. Das führt dann dazu, daß eigentlich mehr Bindemittel gebraucht würde, um eine deckende Schicht zu festigen. Ein anderer Grund kann bei Anbruchgebinden sein, daß nicht voe JEDER Entnahme ausreichend aufgerührt wurde. Der Lack mit zu wenig Zink wurde von oben genommen und das Zink lag am Boden.

Das Waschen des Pigmentes mit Benzin (=Synonym für geeignetes Lösemittel für die Polymerkomponente) könnte funktionieren. Dann hast Du das Pigment vom Polymer befreit. Jetzt brauchen wir aber erst mal eine Analysenmethode, um die Qualität des Pulvers zu bestimmen, damit der daraus bereitete Korrosionsschutz auch funktioniert. Wenn das Zink nicht mehr ausreichend blank ist oder nur noch aus "Kruste" besteht, dann schützt es nicht besser als Talkum (=irgendein Pigment).

Mal überlegen: Zink, Zinkoxid und Zinkcarbonat lösen sich in Säure. Wenn man jetzt eine definierte Menge Zink in einer definierten Menge Säure auflöst, dann kann man den Rest Säure mit einer Lauge zurück titrieren. Da die molaren Massen der Zinkverbindungen höher sind als die des reinen Metalls kann man unter gewissen Annahmen schätzen, welcher Anteil von Pigment noch übrig sein müßte. Durch die Mischung von Oxid und Carbonat wird das Schätzen allerdings zur Herausforderung. Ob es gelingt, das aus dem Carbonat frei gesetzte CO2 zu messen weiß ich nicht. Dann würde die Schätzung genauer.


Wenn Wasser in einen nahezu verschlossenen Holm eindringt, dann hat es Probleme wieder heraus zu kommen. Flüssiges Wasser kriecht durch Kapillarkräfte hinein. Verdunstetes Wasser dagegen braucht für die Diffusion wesentlich größere Querschnitte, um die gleiche Transportleistung zu erbringen. Außerdem kann es an jeder "Ecke", die minimal kälter ist als der Bereich der Verdunstung, wieder kondensieren und ist somit erneut der Diffusion ins Freie entzogen. Da hilft vermutlich nur gezielte Spülung mit trockener Luft. Eine kleine Luftpumpe mit einem langen Schlauch, der sich bis zum hintersten Winkel in Holm schieben läßt sollte das Wasser langsam rausblasen. Und vor einer Beschichtung soll der Holm innen trocken sein. Wenn Du mit paraffinöl behandelst, dann kannst Du, weil das Öl als Trennmittel wirkt, keine anderen Beschichtungen mehr zum Haften überreden.
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