Möglichkeiten von Spektralverfahren

Fragen zur allgemeinen Chemie; alles, was in keine andere Kategorie passt.

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Cube
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Beitrag von Cube »

ja so hab ich's mir eigendlich gedacht
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Da Muss ich dir schon fast alle Hoffnungen zu nichte machen,... Hierbei gilt zur Zeit immer noch: schnell und einfach ODER genau.... beides ist schwer, da du dann mit empfindlichen Reagenzen arbeiten musst und dabei viele Sachen stören könnten.... in der Fotometrie muss deine Lösung zum Beispiel vollkommen klar sein.... Filtrieren ist nicht die Welt, aber ich denke dennoch, dass das schwierig wird....
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Caesiumhydroxid
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Beitrag von Caesiumhydroxid »

Ich denke, es wäre sinnvoll in die Richtung "Ich habe ein Probenröhrchen mit verdrecktem Wasser, wie komme ich möglichst unkompliziert an mein Ergebnis?" zu denken - die Durchführung dutzender Titrationen ist eben wirklich nicht neu.

Natürlich kann ein Geochemiker - oder wer immer das auch macht - Proben auch ins Labor bringen, nur wäre wäre es sinnfrei, derartiges bei JuFo vorzustellen, frei nach "Das von mir erarbeitete Konzept besteht darin, die Proben im Labor zu untersuchen."

Sinnvoller wäre beispielsweise ein Schnellverfahrens-Kit, so dass die Probe bspw. durch einen LL-Filter (Luer Lock, eine Verbindungsart für Spritzen, Spritzenfilter und anderes Material) filtriert wird, anschließend mit einer fertigen Probelösung - mit Reagenzien, die für verschiedene Kationen möglichst definierte Extinktionsmaxima (20 verschiedene Kationen innerhalb eines Bereichs von 50nm wären ungünstig...) aufweisen - versetzen, messen, in ein Programm eintragen (Heutzutage trägt doch eh jeder ein 1,3GHz-Smartphone mit sich rum...) und die Daten sind da.

Dann noch eine Methode, um z. B. abgelagerten Schlamm zu untersuchen (Filtrieren, Filterkuchen in PE-Röhren, mit *wasauchimmer* (HNO3, HCl...eben Kationspezifisch, so z. B. bei Pb nicht unbedingt H2SO4...) behandeln, filtrieren und wie oben verfahren.

Um sich realistische Chancen auszurechnen, sollte das Ganze dann doch inklusive Programm mit fertigen Reagenzlösungen, mehrfach gemessenen Werten bzw. der Extinktionsmaxima der einzelnen detektierten Kationen, Werten zur Genauigkeit der Methode etc. versehen werden.

Als abgespeckte Version auch nur die Probenvorbereitung vor Ort, messen kann man ja auch im Labor...
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Da ich lange Zeit im Bereich der Gewinnung von Grundwasser/Boden/Bodenluftproben tätig war kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es häufig keinen Sinn macht eine Vor Ort Analytik durchzuführen. Im Regelfall werden bei der Entnahme von GW Proben die Vor Ort Parameter ermittelt wie z.B. pH, Redoxpotential, Sauerstoffgehalt, Temperatur Leitfähigkeit und Luftdruck. Eine Filtration mit LuerLock Filtern hat sich insbesondere bei Proben mit hoher Sedimentfracht als problematisch um nicht zu sagen frustrierend erwiesen so dass dies mittlerweile mit NC-Filtern gleicher Porengröße aber mit einer Art mobiler Nutsche gemacht wird. Es dauert einfach zu lange eine Probe von >250ml durch Spritzenfilter zu jagen und alle 20ml den Filter zu wechseln weil er mit Tonpartikeln oder Glimmer zusitzt. Hinzu kommt die Tatsache, dass die so gewonnenen Proben nicht mehr auf volatile Bestandteile wie CKW, BTEX etc untersucht werden können sonder rein der Analytik auf Metallionen vorbehalten sind, da die Probenvolumina schon bei der der Entnahme und Konservierung stark gestört werden.
Für die orientierende Untersuchung im Gelände gibt es mittlerweile einige Verfahren vom simplen Teststreifen bis zum mobilen GC http://www.meta-dresden.de/html/products.html .
die Fragestellung auf welche Substanz Untersucht werden soll ist ebenfalls zu berücksichtigen. Eine Beprobung auf MKW erfordert anderes Equipment als eine auf CKW oder Schwermetalle.
Im Regelfalle werden die Proben im Gelände lediglich abgefüllt und ggf stabilisiert um dann später im Labor analysiert zu werden.
Ein im Gelände verwendbares Verfahren zur photometrischen Untersuchung auf MKW´s wäre z.B. Petro-Flag http://www.dexsil.com/products/detail.php?product_id=23 .
Die Frage ist also welche Parameter genau überprüft werden sollen, mit welcher Empfindlichkeit und in welcher Matrix.
Dazu kommt, dass eine Analyse im Gelände recht selten Sinn macht, da der Kosten Nutzenaufwand meist nicht in einem wirtschaftlichen Verhältnis zu den zu erwartenden Resultaten steht. Firmen wie http://de.wessling-group.com/de/ , http://www.ucl-labor.de/ , http://www.umweltlabor-acb.de/ und viele andere bieten eine schnelle, zertifizierte und damit auch rechtlich verwendbare und hochgenaue Spurenanalytik zum Teil zu Preisen an die mit einer "quick and dirty" Analytik nicht erreichbar wären. Eine dieser Firmen hatte vor einigen Jahren ein "special offer" für "Stammkunden" von deutlich unter € 10,- pro Schwermetallanalytik in Wasserproben. Allein die Gewinnung einer (Grundwasser)Probe kostet oft schon ein Vielfaches (je nach Teufe und Ausbau der Messstelle welche zur Beprobung gebohrt werden muss sind da mal ganz schnell zwischen ein paar hundert bis ein paar (u.U. zig)tausend Euro fällig.)
"...wie ein Sprecher betont,hat für die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden."
"...mittlerweile rostet das Miststück..." E.v. Däniken
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