[FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.

[Glaskocher]

Die vielen kleinen Kristalle deuten auf zu rasche Kristallisation hin. Beim Verdunstungsmodus hilft eine Abdeckung mit nur kleinem Loch und Staubschutz.

Bei den rosa Bruchstücken hätte ich zwei Kandidaten zur Auswahl, die vermutlich nicht passen:
Eisen(III)ammoniumsulfat als Alaunvertreter macht Oktaeder
Mangan(II)sulfat-heptahydrat sollte auch stabiler sein...

[mgritsch]

Genau - Zwirn, Bindfaden etc sind ungeeignet. Nur ganz glattes, nicht saugfähiges Material ist geeignet. Die Verteilung der Kristalle deutet auch eher auf ein viel zu schnelles Wachstum hin. Wie lange hast du ihnen Zeit gegeben? Zu warme Stelle, zu große Oberfläche (in Verhältnis zum Volumen)? [edit: Glaskochers Beitrag habe ich zu spät gesehen genau gleiche Gedanken;) ]

Wenn du mal schaust was auf reddit in r/crystalgrowing so präsentiert wird, da stehen meist Monate des Wachstums dahinter!

Dein Rätsel ist etwas farblos und unspezifisch… das könnte Zucker genauso wie Alaun oder irgend ein anderes Doppelsalz (Zinkammoniumsulfat?) sein

[eule]

das mit dem Haar: ein winziges Tröpfchen Sekundenkleber am Ende des Haares und das auf den Impfkristall setzen, bis das abgebunden hat hat bei mir zumeist ganz gut funktioniert, das mit Knoten im Haar eher nicht.

[immi07]

Hallo,

man gebe einen Tropfen Sekkleber auf Alufolie oder ähnliches und tauche das Haar in den Tropfen und setzte es dann auf den Kristall...
Knoten geht bei 0,1 mm Angelsehne unter der großen Lupe auch.

Grüße von den Immis

[aliquis]

Wenn es mit einem feinen Haar klappen soll, muss man es wohl schon so (mit Sekundenkleber + Lupe) machen.

[aliquis]

Bei den rosa Bruchstücken hätte ich zwei Kandidaten zur Auswahl, die vermutlich nicht passen:
Eisen(III)ammoniumsulfat als Alaunvertreter macht Oktaeder

Du liegst goldrichtig, genau dieses Alaunsalz ist es - das trivalente Eisen-Pendant zum Mohr'schen Salz (meiner Tochter habe ich Aufbau und Ladungsausgleich anhand von "zwei- und dreiarmigen" Eisenteilchen erklärt und sie hat tatsächlich die jeweils erforderliche Anzahl von "einarmigen" Ammonium- und "zweiarmigen" Sulfationen im Salz korrekt bestimmt... ).

Man sieht in der Tat nur Sechsecke, keine Oktaeder - was daran liegt, dass die Kristalle erst kurz vor der Trockne bei niedigstem Flüssigkeitsstand zum Vorschein kamen und daher praktisch kaum dreidimensional wachsen konnten.
Beim genauen Hinsehen erkennt man im Sechseck mehrere Dreiecke, die sich eigentlich zum Oktaeder hätten aufrichten sollen, hier nun aber mangels räumlicher Ausdehnung zur Seite und zur Mitte "weggeklappt" sind.

Schau mal selbst, einen unzerbröselten Mini-Kristall habe ich retten können:

Edit: Das Salz hat eigentlich gar keine Eigenfarbe. Das seichte Rosa-violett soll angeblich von leichten Verunreinigungen mit Mangan herrühren. So gesehen war also sogar der zweite Teil des Doppeltipps noch korrekt.

Der tiefviolette Oktaeder auf dieser Seite http://dmishin.github.io/crystals/ferric-alum.html wirkt wie ein verirrtes Foto von Chromalaun..., vgl. auch hier: https://www.seilnacht.com/Chemie/ch_chrom.html
Dieses Bild https://de.wikipedia.org/wiki/Ammoniume ... nalaun.jpg von einem mehrschichtigen Kristall (s. die dreieckige Grundform der Einzelkristalle!) kommt der tatsächlichen Gestalt von Eisenalaun (mit reichlich Mangan drin...) hingegen schon viel näher...

[aliquis]

Wie lange hast du ihnen Zeit gegeben?
(...)
zu große Oberfläche (in Verhältnis zum Volumen)
(...)
Dein Rätsel ist etwas farblos und unspezifisch… das könnte Zucker genauso wie Alaun oder irgend ein anderes Doppelsalz (Zinkammoniumsulfat?) sein

5 bzw. 6 Tage in kleinen Kunststoffwannen, zum Ende hin der Kristall am Faden im Becherglas, das Kupfersulfat die über die gesamte Zeit in der Krstallisierschale - Zeit und Oberfläche wären somit die Hauptfehlerquellen (neben dem falschen Faden...).
Wobei: die feinen Kristalle haben sich erst/nur im Becherglas/in der Kristallisierschale gebildet, nicht in der Wanne...

Farblos nicht ganz, etwas blass in der Tat. Beim Eisenalaun findet man das satte Lila-Rosee wohl nur bei den großen Kristallen. Die hier vorliegenden Bruchkristalle sind allenfalls schwach violett, die käufliche Ware im Vorratsröhrchen ist sogar eher weiss. Etwas Wasser dran und die Lösung zeigt das gleiche Gelbbraun wie die Mutterlauge bis kurz vorm Eintrocknen.
Das Alaun zur Kristallzucht war jedoch nicht gekauft, sondern vom Töchterchen (mit ein kleinwenig Unterstützung von mir, i. e. vorher stöchiometrische Mengen berechnen und so.. ) aus Ammoniumsulfat und Eisensulfat (bei letzterem zuvor vom zwei- zum dreiwertigen Eisen oxidiert, "dritten Arm drangehängt"...) selbst hergestellt.

Mit Alaun warst Du ja schon ganz nah dran. Glaskocher hat erneut mit dem ersten Tipp gelöst. Wer meine Beiträge der letzten Wochen mitgelesen hat, wusste, worauf es hinauslaufen würde...

Wer es bei der Kristallzucht unbedingt kräftig Lila haben möchte (so wie meine Tochter...), sollte auf Chromalaun zurückgreifen - am besten käufliches, damit es nicht so endet wie mit meinem inerten, grünen Chromsulfat aus der Acetaldehydsynthese...

Die kleinen Kristalle werden jetzt in Vorratsdöschen gefüllt. Der etwas größere aus Mohr's Salz wird morgen klarlackiert und kommt als Deko auf Töchterchens Fensterbank...

[mgritsch]

auf Chromalaun zurückgreifen - am besten käufliches, damit es nicht so endet wie mit meinem inerten, grünen Chromsulfat aus der Acetaldehydsynthese...

Chromsalze sind in der Tat etwas zickig, das liegt an ihrem Komplex-Bildungsverhalten. Ich hatte unlängst auch „Spaß“ mit Ammonium-Chrom-Alaun. Dabei ist unerheblich ob du ein käufliches Salz benutzt oder es selbst synthetisiert hast - entscheidend ist man darf die Lösung nicht zu heiß machen oder gar kochen, dann entstehen die tief dunkelgrünen Aquokomplexe. Die kristallisieren nicht, eher noch wird ein dicker Sirup daraus wenn man es einengt. Aus denen geht das Wasser nur ganz langsam wieder raus. Am besten hilft noch gut verdünnnen und bei RT lange (wochenlang) stehen lassen, dabei ändert sich die Farbe dann langsam wieder Richtung grauviolett. Oder bei der Synthese gleich gut mit Eis kühlen und nie heiß werden lassen.

Fe Alaun: ja, wenn sie nur so bis 1 mm dick sind erscheinen sie fast farblos. Achtung: die Kristalle können ganz schön kräftig sein beim Wachsen, mir hat die Lage die sich am Boden bildet mal ein Becherglas gesprengt wie Eis! Ärgerliche Sauerei wenn die Mutterlauge ausläuft…

[aliquis]

Beim käuflichen Chromalaun würde ich mit einer kaltgesättigten Lösung arbeiten. Beim Nebenprodukt aus der Aldehydsynthese kommt man nicht ohne Temperaturerhöhung aus, wenn man das Aldehyd vor der Alaungewinnung möglichst vollständig abdestillieren bzw. ausgasen möchte (macht allein schon aus gesundheitlichen Gründen Sinn). Wer die Möglichkeit hat, könnte auch mit Vakuum und Kühlfalle arbeiten.
Die vollständige Grünfärbung tritt allerdings nahezu sofort und auch schon bei RT (Reaktion selbst ist auch exotherm) nach Alkoholzugabe auf.
Alternativ könnte man das Dichromat auch mit Kaliumdisulfit reduzieren - aber irgendwie wäre mir dafür mein Dichromatvorrat zu schade. Chromalaun gibt es bei mehreren Händlern hingegen völlig beschränkungsfrei und für kleines Geld...

Eisenalaun bildet beim Eintrocknen eine harschige Kristallschicht. Die habe ich zusammen mit dem Rest der Mutterlauge entfernt. Das ist wiederum der Vorteil der Kunststoffwanne: in Richtung Gefäßbruch dürfte da wenig passieren... Und ja: Eisen-III-salzlösungen machen überall ziemlich hartnäckige Flecken. Man kann versuchen, sie mit Oxalsäure zu entfernen - je früher, desto effektiver. "Lustig" sind die Flecken auf Kleidung: erst will der Fleck nicht mehr weg, später verschwindet er doch - aber die darunterliegende Textilie gleich mit (Loch)...

[immi07]

Hallo,

kleines Rätsel

Gruß von Johanna und Thomas

[aliquis]

Eure eingedunstete Entwicklerlösung mit gelösten Silber- und Kupfersalzen?

[immi07]

Hallo,

keine Kupfersalze - nur rotes Blutlaugensalz und Silber und Fixierbad und 80 °C für ein paar Minuten

Gruß Thomas

[aliquis]

Hatte sich nicht nachweislich auch ein bisschen von dem Kupferrohr darin gelöst? Und der Silberlöffel enthielt sicher auch einen gewissen Anteil Kupfer...

Auf jeden Fall einen schönen bunten Mix verschiedenster Kationen und Anionen habt Ihr da...

Ist ein neuer Weg zum Silberbäumchen in Planung?

[metalllabor]

Ich harre etwas Reinigungsessig von dem ich ein bißchen in ein Becherglas gegossen habe und dann Na2CO3 zugefügt habe bis es kein CO2 mehr gab. Ich habe das erhitzt un etwas Wasser abgedampft und wieder kühlen lassen. Dann habe ich ein kleines Körenchen Na2CO3 eingeworfen und das Natriumazetat kristallisierte sehr schnell.
Hier ein Video (Echtzeit, kein Zeitraffer !) :

[aliquis]

Das klassische "Heißes Eis"-Experiment - optisch sehr schön eingefangen. Wie hast Du das Video hier im Thread eingebunden?

Das Praktische an dem Experiment ist, dass es sich allein mit Produkten aus dem Supermarkt auf der heimischen Herdplatte durchführen lässt (was z. B. auch Eltern gemeinsam mit Kindern ganz einfach zu Hause bewerkstelligen können) - weitestgehend gefahrlos und mal ganz ohne Gebläseofen...