[FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.

[mgritsch]

Na, da habe ich wohl das Molekularsieb und das gute alte Kieselgur gedanklich durcheinander gewürfelt...

genaugenommenen sind die meisten Zeolithe keine Molsiebe (das ist eine spezielle Teilgruppe), jedoch - wie von Glaskocher beschrieben - (mineralische) Ionenenaustauscher. Zeolithe sind weit verbreitet und spielen im Ionen-Haushalt des Bodens eine sehr große Rolle.

[aliquis]

Ja, schon eine faszinierende Mineralgruppe mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zeolithe_(Stoffgruppe)
Davon finde ich mit einem Blick auf die Wetteraussichten fürs Wochenende das selbstkühlende Bierfass gerade am interessantesten...

[lemmi]

Man liest oder sieht immer wieder mal, dass Zeolith zum Filtrieren genutzt wird. Hast Du damit irgendwelche Erfahrungen?

Ja, z.b hier und hier!

[aliquis]

Ja, z.b hier und hier!

Du meinst vermutlich auch eher Kieselgur statt Zeolith - und das wiederum nicht als Filtrationsmedium, sondern als Basis der DC, oder?

[Glaskocher]

Die Basis für DC-Platten ist Weder-Noch. Dafür wird meistens Kieselgel benutzt. Es gibt auch Platten mit Aluminiumoxid als stationäre Phase oder mit Zellulose-Produkten.

[lemmi]

Du meinst vermutlich auch eher Kieselgur statt Zeolith ...?

Ich dachte das sei geklärt gewesen und habe mir nicht die Mühe gemacht es nochmal klarzustellen

Ich habe in beiden Versuchen Kieselgur als Filtrierhilfsmittel eingesetzt.

[aliquis]

Ich hab's in den langen Artikeln wohl irgendwie überlesen ... aber jetzt dank Stichwortsuche auch gefunden.

[aliquis]

Wer weiß, welches Salz hier diese nachtschwarzen Kristalle gebildet hat?

[mgritsch]

Das von dem du dir 50 g geleistet hast

[aliquis]

Genau. Und für alle, die es nicht mitbekommen haben: Chromalaun.

Etwa eine Woche haben die beiden großen Kristalle gebraucht, um aus 100 ml gesättigter Lösung zu wachsen. Daneben findet sich nur feinkristallines Gegruschel.
Während des Kristallisationsprozesses war zu beobachten, dass die durchweg sehr dunkle Farbe der Lösung langsam von violett nach blaugrün wechselte. Vermutlich dürfte das über die Komplex-Koordination zu erklären sein. Aber wie?

[mgritsch]

Während des Kristallisationsprozesses war zu beobachten, dass die durchweg sehr dunkle Farbe der Lösung langsam von violett nach blaugrün wechselte. Vermutlich dürfte das über die Komplex-Koordination zu erklären sein. Aber wie?

dazu siehe zB bei https://www.lambdasyn.org/synfiles/chromalaun.htm
Eher ungewöhnlich dass von violett zu grün? Ich kenne es nur anders rum, wenn man zu viel erwärmt hat...

[aliquis]

Einmal infolge Hitze grasgrün geworden, habe ich das Sulfat danach nie mehr violett bekommen, wenn es aus Dichromat entstanden war.

Die gesättigte Lösung des käuflichen Alauns bekommt bei Raumtemperatur nicht diese Farbe. Sie bleibt schwarzblau, bekommt beim längeren Stehen nur einen leichten Grünschimmer im Tageslicht, der auch ganz anders aussieht als nach dem Erhitzen einer Lösung.

[mgritsch]

Einmal infolge Hitze grasgrün geworden, habe ich das Sulfat danach nie mehr violett bekommen, wenn es aus Dichromat entstanden war.

Lösung verdünnen, lange (2-3 Wochen) stehen lassen, dann wandelt es sich wieder um.

Die gesättigte Lösung des käuflichen Alauns bekommt bei Raumtemperatur nicht diese Farbe. Sie bleibt schwarzblau, bekommt beim längeren Stehen nur einen leichten Grünschimmer im Tegeslicht, der auch ganz anders aussieht als nach dem Erhitzen einer Lösung.

Die Richtung ist dann wohl erklärbar dass der gleiche Vorgang (Ligandenaustausch Wasser -> Sulfat) in ausreichend konzentrierten Lösungen auch langsam stattfindet.

[aliquis]

Also:
- grün: verdünnen, längere Zeit (verschlossen) stehen lassen -> blau/violett (konnte ich bei meiner Chromchloridlösung tatsächlich bereits beobachten)
- blau/violett: längere Zeit offen eindunsten lassen -> blaugrün
Somit wären Konzentration und ausreichend Zeit die Faktoren für die entsprechende Liganden-Koordination?

[mgritsch]

Somit wären Konzentration und ausreichend Zeit die Faktoren für die entsprechende Liganden-Koordination?

ja, soweit so logisch. Man berücksichtige, dass es ein kinetisch gehemmter Prozess ist und daher (bei Raumtemperatur) einfach alles sehr langsam geht. Ähnliches kennt man von Cr und Al auch in der Komplexometrie wo man die Lösungen bei direktem Arbeiten heiß titrieren soll um einen raschen Umschlag zu erreichen. Ich schätze dass ein Überschuss Sulfat sich auch (langsam) entsprechend grün bemerkbar machen wird.