Gold

Ausführliche Vorstellungen von Chemikalien und Elementen.

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Cyanwasserstoff
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Gold

Beitrag von Cyanwasserstoff »

Gold

Elementsymbol: Au
Molmasse: 196,97 g/mol
Dichte: 19,3 g/cm3
Aggregatzustand: fest
Schmelzpunkt: 1064,18°C
Siedepunkt: 2856°C
Dampfdruck: --- (20°C)
Massenanteil an der Erdhülle: 5 x 10-7%
Gefahren: ---
R-Sätze: ---
S-Sätze: ---

Eigenschaften:

Gold ist ein weiches, gelblich glänzendes und sehr duktiles Edelmetall. Es löst sich weder in Salzsäure, Salpetersäure oder Schwefelsäure, ist in Königswasser jedoch zu Tetrachlorogold(III)-säure H[AuCl4] löslich. Auch alle Halogene greifen Gold stark an unter Bildung der Gold(III)-halogenide, die beim Erhitzen unter Abspaltung von Halogen zum Gold(I)-halogenid zerfallen (Ausnahme: Gold(III)-fluorid). Goldverbindungen gehen bereitwillig wieder in elementares Gold über, so entsteht aus Goldverbindungen mit Zinn(II)-chlorid oder auch auf der Haut intensiv violetter Cassiusscher Goldpurpur, der aus Goldkolloiden besteht. Aus Lösungen von Gold(III)-verbindungen entsteht durch Laugen Gold(III)-hydroxid, das durch leichtes Erwärmen zu Goldoxid zerfällt.
Gold ist ein wertvolles Schmuckmetall, wird aber auch in Microchips verwendet. Es lässt sich zu Folien auswalzen, deren Dicke geringer ist als die Wellenlänge sichtbaren Lichtes. Solche Folien werden als UV-reflektierender Belag auf Scheiben von Hochhäusern oder auf den Visieren von Astronautenhelmen verwendet.
Interessanterweise sind Goldkerne zu schwer, um in normalen Sonnen bei der Kernfusion zu entstehen: Gold ensteht nur bei Supernovae.

Bilder:

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Goldfolie

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Gold-Nugget

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Gold (Bild von Kaliumperoxid)
"It is arguably true that the tetrapyrrole system is Nature's most remarkable creation."
- Claude Rimington
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Kaliumperoxid
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Beitrag von Kaliumperoxid »

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Au Barren 1g
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Vielleicht sollte man noch was zur Gewinnung sagen? (Foto: Flussgold - aus Flussand gewaschene Goldkörnchen, 1-3 mm groß)

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Auch die Bildung der Cyanidkomplexe (Löslichkeit selbst des Elementes in Alkalicyanidlösungen bei Sauerstoffzutritt) ist eine wichtige Eigenschaft, die erwähnt werden sollte (Galvanische Vergoldung, Cyanidlaugerei).

Gold als "goldglänzend" zu beschreiben, ist eine Tautologie. Korrekt sollte es "... gelbes, glänzendes ...." heißen. Übrigens ist Gold eines der ganz wenigen farbigen Metalle überhaupt (gibt´s ausser Kupfer und Gold überhaupt noch weitere farbige Metalle?)
Interessanterweise sind Goldkerne zu schwer, um in normalen Sonnen bei der Kernfusion zu entstehen: Gold ensteht nur bei Supernovae.
Das trifft natürlich auf eine große Anzahl schwerer Kerne zu (jenseits des Eisens, wenn ich ich nicht irre - jedenfalls auf viele :mrgreen: ) und ist keine spezifische Eigenschaft von Gold.
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)

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Xyrofl
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Beitrag von Xyrofl »

gibt´s ausser Kupfer und Gold überhaupt noch weitere farbige Metalle?
Osmium soll bläulich sein. Die übrigen unterscheiden sich im Glanz und in der Polierfähigkeit auch. Silber ist strahlend weiß, Wolfram eher dunkelgrau glänzend. Selbst unterschiedlich gehärtete Stähle unterschieden sich im Glanz. Das sieht man bei der Härtelinie traditioneller japanischer Schwertklingen. Intermetalle können noch vielfach andere Farben bilden, z.B. rosarötliches Nickelantimonid.

In Legierungen drehen die Farben völlig durch. Mit Aluminium wird Kupfer zu einer Bronze, die genauso gelb ist wie Gold, während Gold mit Cadmium und Silber eine grünliche Farbe annehmen kann. Zumindest beim Aluminium/Kupfer sollte das noch die reine alpha-Phase des Kupfers sein, die da so golfarben wird, also kein Intermetall, beim Messing natürlich das gleiche, das bekommt man fast schon grüngelblich hin.
Wenn die Menschen und die Dschinn sich zusammentäten, etwas, das diesem Post gleicht, zustande zu bringen, würde ihnen das nicht gelingen – selbst wenn sie einander helfen würden.
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Das ist sehr interessant! Aber offanbar bleibt es dabei, daß unter den elementaren Metallen doch nur Gold und Kupfer farbig sind - oder? O.K., vielleicht ist Osmium (nie gesehen) blau. Aber das "Silberweiß" des Silbers oder das Grau des Wolframs sind doch keine Farben. Und die Eigenschaft "Glanz" ist erst recht keine Farbe.
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Kaliumperoxid
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Beitrag von Kaliumperoxid »

Ich hätte ja jetzt Europium behauptet was in 99,98% iger Reinheit Gold wirkt
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Xyrofl
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Beitrag von Xyrofl »

Aber das "Silberweiß" des Silbers oder das Grau des Wolframs sind doch keine Farben.
Ungangssprachlich schon, zumindest habe ich das oft so gehört. Wenn man es anders audrücken will, dann könnte man sagen: Auch die Metalle, die sich farblich nicht unterscheiden unterscheiden sich in ihrer Helligkeit. Man kann also nicht sagen, dass sie gleich aussehen würden.

Es ist bemerkenswert, wie man alle spiegelnd polierten Dinge für silbrig hält. Selbst poliertes Silicium wirkt silbrig, wenn man kein Stück echtes Silber zum Vergleich daneben hält, obwohl es fast pechschwarz ist. Angeblich ist Silber auch gelbstichig vergleichen mit Quecksilber, was bei der Herstellung von Spiegeln eine Rolle gespielt haben soll.

Ein Wackelkandidat mit goldener Farbe ist noch Cäsium. Manchmal liest man, dass es seine Farbe verliert, wenn es hochrein ist. Irgendwo meine ich auch gehört zu haben, hochreines, desoxigeniertes und perfekt poliertes Kupfer ist deutlich oranger und weniger rötlich als das Kupfer, was wir kennen.

Ein richtig stark gefärbtes Metall fällt mir aber nicht ein, das sind alles nur Feinheiten.
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

...googelt doch einfach mal nach dem "Relatvistischem Effekt" :mrgreen:
p.s.:
...könnte da auch was zu zeigen. Habe da so ein paar metallische Objekte, die zum teil einige Kilojahre umfassen ;)

p.s.:
Gold ist schizophren... :dita:
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Xyrofl
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Beitrag von Xyrofl »

Es gibt für viele Metalle auf dieser Seite die optischen Daten:
http://refractiveindex.info

Es lassen sich die Datensätze der Metalle herunterladen, jedoch enthalten sie den komplexen Brechungsindex, genauer seinen Realteil n und seinen Imaginärteil k.
Daraus kann man dann nach den Gesetzen für opake Medien den Reflexiongrad berechnen. Weil das nervig ist habe ich das für einige interessante Metalle durchgeexcelt und die Reflexionsgrade in einem kleinen Diagramm aufgetragen. Jetzt müsst ihr das nicht machen und könnt euch einfach die Kurven ansehen. :D

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Wir sehen, dass Osmium in der Tat blau ist, dass Silber grob doppelt so viel frontal einfallendes Licht wie Wolfram reflektiert und die Banden von Gold und Kupfer können wir auch bestaunen. Und bemerkenswerterweise reflektiert oranges Kupfer blaues Licht besser als das gelbe Gold, obwohl orange die Komplementärfarbe zu blau ist.
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

...kurze Korinthenkackerei als Frage. Meinst Du in der Achsenbeschriftung wirklich "Reflexion" oder "Reflektion"?
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Beitrag von Xyrofl »

Diese Begriffe sind etwas verwirrend. Zur Klarstellung, ich meine die Größe R, die man aus der komplexen Brechzahl so berechnet:
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Für frontal einfallendes Licht gibt das an, welcher Bruchteil des Lichtes reflektiert wird. In diesem Falle kann man die obige Formel, die ein Spezialfall der Fresnel'schen Formel ist benutzen und die Polarisation das Lichtes ist irrelevant. Da es sich bei Metallen um hochgradig opake Medien handelt ist der Transmissionsgrad T aber Schichtdickenabhängig und es gilt nicht T = 1 - R, sondern T = 1 - A(l) - R mit dem Absorbtionsgrad A(l), der eine Funktion der Weglänge l ist. Die Prozent beziehen sich auf die Intensitäten, d.h. auf Leistungsdichten, weshalb man den Energierhaltungssatz anwenden darf.

http://de.wikipedia.org/wiki/Reflexionsgrad
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Beitrag von Xyrofl »

n0 ist die Brechzahl des Vakuums die ist genau 1. Für Luft gilt das dann in sehr guter Näherung noch immer.

Das kannst du dann in meine Formel einsetzen, da ist auch kein Logarithmus oder sonstwas kompliziertes drin. Das ist nur ein Verhältnis in Prozent, kein Pegel.

1,658 - 1 = 0,658
1,658 + 1 = 2,658

R =[0,658² + 1,956²] / [2,658² + 1,956²] = 4,2589/10,8909 = 0,391 = 39,1%

Für weitere Metalle kannst du dir die verlinkte beta-Version angucken.
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

@Pok: nein, nur selbst gekauft, von einem Goldschürfer in Tumaco...

@HCN: bitte, bitte formuliere das "goldglänzende Gold" um! wenn ich das lese schüttelt es mich jedesmal :|
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Fazit: es ist nicht alles Gold was glänzt. Interessanterweise weist Cs manchmal auch einen goldenen Farbton auf. Dies ist aber Spuren von Sauerstoff geschuldet. Mich würde mal interessieren wie das von Xyrofl erwähnte hochreine, desoxygenierte Kupfer tatsächlich aussieht.
Interessanterweise gibt es sogar Goldlegierungen mit einem grünlichen Farbton:
wikipedia hat geschrieben:Grüngold

Grüngold ist eine grünlichgelbe Goldlegierung ohne Kupferzusatz. Die Farbe entsteht durch Annäherung an das Atomverhältnis Gold:Silber 1:1, was im optimalen Fall einem Goldanteil von 646 entspricht, bei dem der deutlichste Grünton auftritt. Da in diesem Falle der Silberanteil schon über 40 % beträgt, ist der Farbton relativ hell. Bis zu einem Drittel des Silbers lässt sich durch Cadmium ersetzen, was den Grünton intensiviert, die günstigen Anlaufeigenschaften und die Schmelztemperatur allerdings reduziert. Die Legierungen sind sehr weich und wenig farbstark. Grüngold wird selten verwendet, üblicherweise z. B. zur Darstellung von Laubblättern oder Ähnlichem.
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