Calcium (mit Ammoniumoxalat)

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Cyanwasserstoff
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Calcium (mit Ammoniumoxalat)

Beitrag von Cyanwasserstoff »

Nachweis von Calcium mit Ammoniumoxalat

Geräte:

Reagenzglas

Chemikalien:

Probe

Ammoniumoxalat Warnhinweis: attn

Durchführung:

Zu 5 ml einer wässrigen Loesung der Probe gibt man 3 ml 4%ige Ammoniumoxalatlösung. Trübung zeigt Calcium an.

Erklärung:

Calcium- und Oxalationen ergeben unlösliches Calciumoxalat:

Ca2+ + C2O42- ---> CaC2O4 (s)

Entsorgung:

Der Reagenzglasinhalt kann ins Abwasser gegeben werden.

Bild:

Bild
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Pok
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Re: Calcium

Beitrag von Pok »

Mir ist ja klar, dass bei den alten Artikeln die Qualitätsansprüche noch gering waren, aber das hier ist echt ein bisschen zu viel (oder zu wenig).

Erstmal beträgt die Löslichkeit von Ammoniumoxalat bei Raumtemperatur nur ca. 5 Gewichtsprozent in Wasser. Um eine "10%ige" Lösung anzusetzen, müsste man schon auf 50 °C erwärmen.

Und außerdem ist der Nachweis, so wie er da staht, für Calcium völlig ungeeignet. Es ist ja in Ordnung, wenn 1-2 Elemente einen Nachweis stören (und man das auch erwähnt!), aber hier ist das anders. Jedes zweite Element im PSE gibt mit Oxalat-Ionen einen weißen Niederschlag! Neben den meisten Seltenerdmetallen und vielen Schwermetallen sind das vor allem die Gruppennachbarn des Calciums (Mg, Sr, Ba).

Noch was Technisches: um die Nachweis-Artikel zu finden, muss man sich erstmal durch das Unterforum wühlen und sich durchklicken. Wäre es nicht besser, die Nachweisreaktionen jeweils im zugehörigen PSE-Artikel (in diesem Fall hier) zu verlinken?
Heliumoxid
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Beitrag von Heliumoxid »

In der Tat ist eine 10%-ige Lösung bei RT nicht zu erreichen. Das sollte korrigiert werden.
Die Verlinkung zu dem dazugehörigen PSE-Artikel finde ich auch sehr sinnvoll.

Bei der Frage des Qualitätsanspruchs bin ich anderer Meinung. Was für den Jander gut ist, sollte auch für uns gut genug sein.

Dieser Nachweis gehört zu Ca wie der Nachweis mit CO<sub>2</sub> .

Ich denke wir müssen hier die jungen Chemieeinsteiger berücksichtigen und ,mitnehmen' .
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Cumarinderivat
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Beitrag von Cumarinderivat »

Die Verlinkung würde ich auch befürworten.

Zum Anspruch, ich schließe mich Pok an, dass die Störfaktoren des Nachweises erwähnt werden sollten. Denn ein Artikel soll ja zum einen nicht ausschließlich für Anfänger da sein, zum anderen ist es für einen Anfänger besonders schwer, ein eventuelles Problem zu finden, wenn er keine Hinweise auf mögliche Störfaktoren hat. Demnach gehört das meines Erachtens unbedingt mit in den Artikel.
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Pok
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Beitrag von Pok »

@Heliumoxid: ich nehme an, du meinst das Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie". Die Vorschrift dort ist viel komplizierter als hier im Artikel beschrieben. Dort werden die Störionen erwähnt und der genaue Ablauf, z.B. bei welchem pH-Wert man arbeiten muss und welche Eigenschaften der Calciumoxalat-Niederschlag hat. Dieser Nachweis ist Bestandteil des Trennungsgangs. Nur in diesem Zusammenhang macht er Sinn, aber nicht "isoliert". Wenn man schon den Versuch so einfach stehen lassen will, muss das alles auch erwähnt werden. Sonst ist das keine Hilfe für Anfänger, sondern führt sie in die Irre, wie Cumarinderivat schon sagte.

Ich meinte eine Verlinkung von den PSE-Artikeln zu den Anaytik-Artikeln, nicht umgekehrt. Die PSE-Artikel sind ja über das PSE gut zu finden im Gegensatz zu den Analytik-Artikeln.
Glaskocher
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Beitrag von Glaskocher »

Ist es möglich, die Überschrift zu "Nachweis von Calcium mit Ammoniumoxalat" zu erweitern? Es gibt ja noch andere nasschemische und spektroskopische Nachweise für Calcium.

Ich halte eine beiderseitige Verlinkung (Nachweis von Calcium ↔ Calcium im Periodensystem) für sinnvoll. Vom Nachweis kommt man zum Element und umgekehrt zu Nachweis(en) dafür.


Um den Originalartikel nicht zu stark zu verändern würde ich innerhalb des Artikels nur den groben sachlichen Fehler (Löslichkeit bei RT) korrigieren. Unterhalb des Bildes könnte dann eine Rubrik "Nachträge" eingeführt werden, in der die Störungen und weiteren Hinweise aufgeführt sind. Ein Bild vom Nachweis (vorher, nachher im Reagenzglas) und der Kristalle unter dem Mikroskop (Binokularlupe) würden das Ganze toll abrunden.

Wenn man den Artikel allerdings völlig überarbeiten möchte, dann könnte ein Hinweis auf die Neuversion in einem eigenen Thread neben der Korrektur hier sinnvoller sein.
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Mir macht das den Eindruck, als sei das einer der Artikel aus dem Krabbelalter von Illumina, als für die Eltern des Forums noch jede einzelne Reaktion toll war.

Da bin ich jetzt zwischen berechtigter inhaltlicher Kritik und historischem Respekt gespalten. Ich habe erstmal die Konzentration der Ammoniumoxalatlösung korrigiert (nach der Ph.Eur. 4 %), denn das ist ein grober sachlicher Fehler. Zum Rest sollte sich am besten HCN äußern.

Das mit dem Verlinken vom PSE auf die Nachweise finde ich eine gute Idee und werde das nächstens mal in Angriff nehmen (vermutlich fallen dann noch mehr Artikel gleichen Stils auf ... ). Von den Nachweisen auf das PSE zu verlinken finde ich unnötige Arbeit, denn die Elemente im PSE ausfindig zu machen, macht keine Mühe.
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Cumarinderivat
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Beitrag von Cumarinderivat »

Bezüglich der Überschrift stimme ich Glaskocher zu. Außerdem fände ich auch eine Verlinkung in beide Richtungen sinnvoll, wenn es nicht zu viel Aufwand macht.

Wenn der Artikel aus historischer Sicht nicht verändert werden soll, sollte man zumindest wie erwähnt Hinweise anhängen. Ich würde aber eine Überarbeitung bevorzugen.
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Heliumoxid
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Beitrag von Heliumoxid »

Ich finde Glaskochers Vorschlag zur Überschrift ebenfalls gut.

Meine Bemerkung :
Die Verlinkung [vom Exp.] zu dem dazugehörigen PSE-Artikel finde ich auch sehr sinnvoll.

ist natürlich wie bereits mehrfach richtig bemerkt nicht wirklich gut. Sie gehört zum Thema : "etwas anders gedacht als geschrieben".
In der Tat meinte ich ein Link von Ca zum Nachweis.

Bei all der Unzulänglichkeit des Artikels betrachtet ihr meiner Meinung nach den Beitrag zu professionell. Oder anders gesagt: Ihr habt von meiner Warte aus zu sehr die chemische Korrektheit im Fokus.
Aber darum geht es in diem Beitrag garnicht!

Als ich mit 14 Jahren anfing mit Chemie zu beschäftigen, waren für für mich einfachste Reaktionen gerade gut genug - geschweige das ich Sr, Ba oder gar SE (!) kannte. Der Ca-Nachweis mittels
CO2 kannte ich gerade und er Oxalat-Nachwei [für Ca] wäre für mich vollkommen Neu gewesen.

In diesem, Sinne betrachte ich diesen und ähnliche Artikel nicht nur "historisch" [lemmi: Krabbelalter ..] , sondern wirklich im Sinne von: "die Jüngsten" abholen wo sie sind!
Gemeint ist der pädagogische Aspekt .

Ein bisschen weiter gedacht wäre z.B. ein Exp. mit Sauerklee. oder Sauerampfersaft mit Ca-Salzen und ein Hinweis auf Nierenfunktion etc. pp.

Kurz und knapp: Meiner Meinung nach sind solche sehr einfachen Exps ihre Berechtigung.
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Cumarinderivat
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Beitrag von Cumarinderivat »

Natürlich sind einfache Artikel für Anfänger gut und richtig, dennoch sollten sie denke ich auch eine Evolution zulassen. Ein einfacher Artikel, der leicht nachzumachen ist, aber neben der einfachen Erklärung auch weitere Infos für Fortgeschrittene gibt, kann - ohne dass er vollkommen unverständlich wird - dem Einsteiger aufzeigen, dass doch noch mehr dahinter steckt und Geschmack darauf machen, mehr zu lernen.
Wenn man sich immer auf dem selben Niveau bewegt, kann man zwar mehr und mehr Infos ansammeln, aber man wird nie mehr verstehen, sich nicht weiterentwickeln.

Edit:
Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, ich hab immer am meisten gelernt, wenn ich mich eigentlich ein wenig übernommen habe.
Das ging vom Buch über schwarze Löcher, das ich in der 7. Klasse gelesen habe, als ich gerade das erste Jahr Physik hatte (und damit auch meinem ersten Kontakt mit Chemie) bis zu meiner Aesculinsynthese, die ich zwar immer noch nicht fertig habe, aber wo ich immer wieder, wenn es die Zeit zulässt, neue Wege ausprobiere. Es gibt immer etwas, was man daraus mitnehmen kann, auch wenn man nicht alles weiß und alles versteht. Aber es bringt einen voran.
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