Trithiocyanatotris(triphenylphosphinoxid)dysprosium(III)

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Pok
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Beitrag von Pok »

Ah, ok. Dann ist es ja richtig. Wäre das hier eigentlich auch akzeptabel? ->
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So wollte ich das zuerst zeichnen, weil das noch schöner symmetrisch aussieht....hab mich aber dann an die Gepflogenheiten der üblichen fac/mer-Darstellung gehalten.

@lemmi: dass beides in der 1. Koord.sphäre ähnlich sterisch anspruchsvoll ist, ist nur eine Vermutung der Autorin dieser Doktorarbeit aufgrund der simplen Beobachtung, dass nur das fac-Isomer entsteht. Glaube nicht, dass mer-Isomere bekannt sind. Der Komplex scheint aber auch nicht wirklich häufig untersucht worden zu sein. Ich hab nur 2 Lit-Quellen dazu gefunden.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Müsste ich in meinem Buch nachschauen (wobei das eigentlich für die OC ist), aber vom Gefühl müsste diese Schreibweise falsch oder sogar "verboten" sein. Sich an die fac/mer-Darstellung zu halten ist sinnvoller. Ich hätte noch versucht den oktaedrischen Charakter räumlich darzustellen.

@lemmi: Hier grob wie man sich das Vorstellen kann. Die großen weiter entfernten Phenylgruppen schirmen das Zentralatom ab, ohne in der 1. Koordinationssphäre zu viel Platz einzunehmen.
(Bild entspricht keiner Kristallstruktur, sondern ist nur grob zusammengebaut, (mit H statt SCN) minimiert und ist ohne die SCN-Liganden gezeigt) Die oktaedrische Geometrie am Zentralatom bleib weitgehend erhalten und man kann sehen, dass vom Dy selbst sehr viel "frei liegt". Natürlich entsteht dadurch eine Art "Kanal" in dem sich die SCN-Liganden nur bewegen können. Da die Phenylgruppen beim PPh3 näher am Zentralatom sind "stauen" sie sich "hinten" und schieben sich gegenseitig nach vorn und verzerren dabei den Oktaeder ums Dy (mehr als TPPO), wobei aber die "Krone" ein wenig abgeflacht wird. Gleichzeitig ist dann vom Dy sowohl weniger "freiliegend" als auch für weitere Koordination leicht zugängig, da bereits die Wasserstoffatome der Phenylgruppen stören. Die Sauerstoffatome ändern damit so ziemlich alles, nicht nur den Abstand Dy-P da sie sich dazwischen schieben sondern auch die Raumstruktur des Komplexes.

Links: mit TPPO Liganden, Rechts: mit PPh3-Liganden
BildBild

Man kann auch hier erkennen (aus der entsprechenden Dissertation), dass das Zentralatom (in diesem Fall Erbium) ohne wirklich große Verzerrungen oktaedrisch koordiniert ist.

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Cumarinderivat
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Beitrag von Cumarinderivat »

@NI2 Doch, so hatte ich das eigentlich gemeint - die weiteren Ausführungen sind allerdings weitaus interessanter als die Antwort auf meine eigentliche Frage ;).
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Dann bräuchte man für den Fall aber z.B. nur so etwas:

Bild

Wenn man bedenkt, dass man beide Zentralatome ja beliebig weit trennen kann kommt man schnell von alleine drauf, dass es so etwas geben MUSS. Spannend wird es aber eher, wenn die beiden Metallatome in unmittelbarer Nähe sind und/oder miteinander wechselwirken.
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

[EDIT by lemmi: korrekturgelesen und verschoben]

@Pok: du gibst die Menge an eingesetztem TPPO nur für Dy, Tb und Tm, aber nicht für Sm an. Hast du die noch parat?
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Pok
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Beitrag von Pok »

Die steht auch da: "0,79 g = ca. 60 % der stöchiometrischen Menge". ;)
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Stimmt! Dann ist ja alles in Ordnung. 8)
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