Alternative Synthese von Lophin (2,4,5-Triphenylimidazol)

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NI2
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Beitrag von NI2 »

Hier, hier und da, dort und hier

Btw: hat jemand solche Farbkarten rumliegen oder weiß wie man günstig rankommt?
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

NI2 hat geschrieben:PE:EE 4-6:1

EDIT: Reines EtOH ist bei solchen Trennproblemen eher nutzlos, das spült dir einfach alles vom Kieselgel, daher ist der gleiche Rf-Wert nicht verwunderlich.
EE = vermutlich diEthylEther?
naja wenn es ganz oben mit läuft hätte ich es verstanden, aber Rf 0,8 schien mir recht vernünftig. Ich irrte offensichtlich :)
Die Polarität von PE/EE erscheint wieder extrem viel niedriger als EtOH... und das läuft immer noch und bleibt nicht am Start? Naja, nicht theoretisieren, machen, etwas dazulernen :) Lösungsmittelwahl bei der DC ist für mich immer ein bisschen Black Box.
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Stepfan
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Beitrag von Stepfan »

mgritsch hat geschrieben:EE = vermutlich diEthylEther?
Nein, EE = Essigester = Essigsäureethylester = Ethylacetat.
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Pok hat geschrieben:Das Produkt soll ja auch nur blassgelb sein. Mit Petrolether würde ich nicht waschen. In den mir bekannten Anleitungen wird entweder mit Methanol oder Wasser gewaschen.
Ich bin nach der Vorschrift vorgegangen (aber doppelte Menge): https://books.google.at/books?id=AUrgDQ ... &q&f=false
Hier mal ein paar Fotos von meinen Versuchen...

So sah die Herstellung aus. Bei jedem Tropfen sollte die Farbe für einen Augenblick in Richtung rosa gehen. Erkennt man hier nicht so gut...
danke, das ist hilfreich.
Eine violette Farbe habe ich nie beobachtet, das hat mich schon sehr irritiert. Mag daran liegen dass ich evtl etwas zu heftig gerührt / langsam getropft habe - gut gemeint. Das Produkt sieht durchaus ähnlich aus, aber das hat bei so einem Erscheinungsbild nix zu sagen. Farbreaktion gab es null, aber in letzter Zeit war auch nicht viel Sonne, vielleicht nur zu schwach beleuchtet. Beim Reiben wird es allenfalls etwas oranger, aber das mag eher an der Kompaktierung liegen. Mein Verdacht war, dass das Lophin vielleicht beim Lösen in EtOH mit der KOH etwas zu heiß wurde und sich da zersetzt hat, deswegen wollte ich mal DC prüfen ob ich einfach nichts ungesetzt habe oder in der heißen KOH die Synthese rückwärts lief oder etwas anderes herausgekommen ist. Gefühlt ist nichts rausgekommen, ich habe nur überwiegend wieder Lophin ausgefällt

Sonst von deinen Bildern her - sieht doch gut aus? Viel mehr Effekt hätte ich auch nicht erwartet...
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Stepfan hat geschrieben:
mgritsch hat geschrieben:EE = vermutlich diEthylEther?
Nein, EE = Essigester = Essigsäureethylester = Ethylacetat.
verdammte Abkürzungen ;) danke für die Aufklärung, eine verlorene DC gespart. EtOAc :mrgreen: passt auch von der Polarität her viel besser.

p.s.: EE ist bei mit geistig eher mit "enantiomeric excess" bei stereoselektiven synthesen verknüpft...
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

NI2 hat geschrieben:Ihr braucht nen Laser. Ne kleine Funzel macht bei dem Zeug nicht viel.
ich hätte eher die Wellenlänge als die Intensität angepasst. Eine Radikalspaltung klingt sehr nach UV... da kannst du mit einem roten oder grünen Laser mangels hν lange erfolglos drauf rum braten.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Ja, es war EtOAc gemeint. Da die Frage aber simpel gestellt war schien es mir sinnvoll simple zu antworten :D Wenn ein Produkt einen Rf von 0,8 hat ist das schon okay. Allerdings fängt man besser mit einem aufsteigenden Rf-Wert an, da (pauschal gesagt) die Trennung umso besser ist um so niedriger der Rf-Wert ist. Gerade bei komplexeren Gemischen ruhig erstmal mit PE (Petrolether, Hexan, Heptan etc...) und Ethylacetat 10:1 starten. Diese Mischung ist natürlich nicht das nonplusultra, aber ermöglicht eine gute Abschätzung und lässt sich durch weitere Zugabe von Ethylacetat weiter einstellen. Läuft bei der ersten DC gar nichts, kann man einfach etwas Ethylatet dazugeben und die gleiche DC-Platte nochmal laufen lassen, solange bis man eine Trennung sieht. Wenn man das Laufmitel zu polar einstellt läuft gerne alles zusammen in einem Spot vorne weg und das könnte bei dir bereits passiert sein. Also ruhig unpolarer angehen und einstellen bis es passt. Ich habe für meine Lophine damals sehr gute DCs hinbekommen, leider habe ich das Laufmittel nicht aufgeschrieben, im Chrysomidazol-Artikel ist aber von PE:EE 4:1 die Rede und ich denke in dem Bereich sollte es auch gelegen haben, also ruhig mal versuchen :)
ich hätte eher die Wellenlänge als die Intensität angepasst. Eine Radikalspaltung klingt sehr nach UV... da kannst du mit einem roten oder grünen Laser mangels hν lange erfolglos drauf rum braten.
Absolut richtig, ich rede ja auch von 405 nm. Rotes Licht führt bei Spiropyranen laut Literatur auch wieder zum Ringschluss (habe ich noch nicht probiert, weil ich dafür nicht extra den HeNe-Laser anschmeißen wollte und lieber warte bis ich wieder bei meinem roten Diodenlaser bin).
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

NI2 hat geschrieben:Läuft bei der ersten DC gar nichts, kann man einfach etwas Ethylatet dazugeben und die gleiche DC-Platte nochmal laufen lassen, solange bis man eine Trennung sieht.
Das klingt super, perfekt! Solche Praktiker-Tipps liebe ich an diesem Forum ;)
Absolut richtig, ich rede ja auch von 405 nm.
pffff.. ja nee ist klar... UV Laser hat man im gut sortierten Haushalt mal immer griffbereit, für falls die Jedi Knights mal kommen sollten oder so :)
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Wirklich "UV-Laser" kann man die nicht nennen :D die 405 nm Laser sind aber einfach die violetten, die sind recht verbreitet und nichts besonderes... 365 nm Dioden kosten allerdings gerne mal 4 k€ :D Allerdings will ein gewisser lieber User hier - der auch schon meinen MHR reanimiert hat - noch eine Torch mit 365 nm LED Dioden bauen, welche in Kombinationen mit einem low-pass/bandpass-Filter eine super UV-Lampe abgeben sollte, welche man auch direkt für Fotoreaktionen benutzen kann.
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Beitrag von mgritsch »

NI2 hat geschrieben:PE:EE 4-6:1
PE:EtOAc 4:1 hat tatsächlich sehr gut funktioniert, Rf-Wert des Lophin ca 0,3 und Benzil 0,6. Benzoin das ich interessehalber auch mitlaufen ließ liegt nur unwesentlich über Lophin.
Erkenntnisse:
* sowohl Benzil als auch Lophin (über Schmelzpunkt und Lumineszenz als solches identifiziert :)) zeigen keine sichtbaren Verunreinigungen
* das Dimer ist meiner Okularschätzung entsprechend einfach nur verunreinigtes Lophin, die Reaktion hat irgendwie nicht geklappt... keine Ahnung warum. evtl zu gut gekühlt? Temperatur war immer so zwischen 5 und 7°C... keine Ahnung was ich beim zweiten mal anders machen soll :(
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Freut mich dass die DC geklappt hat. Wäre vermutlich sinnvoll Laufmittel und Rf-Werte gleich mit in den Artikel zu übernehmen, damit der Leser sie gleich finden kann und keine Threads durchforsten muss.

Dass die Dimerisierung fehlgeschlagen ist ist ärgerlich, aber zur Abklärung sollte man das mit einer Referenz vergleichen um auszuschließen, dass beide (zumindest in diesem Laufmittel) nicht doch gleich laufen.
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Pok
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Beitrag von Pok »

Zu gut gekühlt glaub ich nicht. 5 °C stehen auch in manchen Vorschriften. Ich hab es ebenfalls mit rotem Blutlaugensalz gemacht. Hast du mal den Schmelzpunkt deines Produkts bestimmt oder ob es CL zeigt? Ich würde auch einfach mal etwas in Toluol lösen und eine Stunde in die pralle Sonne halten, sobald sie wieder scheint. Dann sieht man wenigstens, ob überhaupt was entstanden ist. Eigentlich sollte die Herstellung nicht so sehr von den Reaktionsbedingungen abhängen. Hier (S. 173) wird zum Beispiel gar nicht gekühlt und mit viel größerer Konz. an Oxidationsmittel gearbeitet.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

NI2 hat geschrieben:Rotes Licht führt bei Spiropyranen laut Literatur auch wieder zum Ringschluss [...]
Ausprobiert und es funktioniert. Der Effekt ist nicht sooo schnell und toll, aber mit einem grünen Laser (532 nm) geht es wesentlich besser. Da muss ich nochmal schauen wo ich das gelesen habe. Grund könnte allerdings die unbrauchbare Energieangabe auf den billigen China-Lasern sein.

Bild
(Normales Papier, mit einer Mischung aus 6-NO2-BIPS und Polystyren in Toluen aufgetragen und trocknen lassen, anschließend einlaminiert. Mit 405 nm Blau gefärbt und mit 532 nm ein "Z" wieder teilweise entfärbt. Links unten im Bild eine Reflexion)

Sry, dass ich die Spiropyrane wir mit reinbringe, ein wenig OT.

EDIT: Ein kurzes Q'n'D-Video um veranschaulichen was man mit dem 6-NO2-BIPS nettes machen kann:
https://www.youtube.com/embed/cfMG4vYhaMg?ecver=1
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Stepfan
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Beitrag von Stepfan »

Immer wieder beeindruckend was möglich ist, da frag ich mal gleich unverschämt: was kommt als nächstes von dir? :p
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Spoiler ;)
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