Kupferphthalocyanin

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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Pok hat geschrieben:Wenn man sich mit "freien" Elektronen arrangieren kann, ist die Gleichung lösbar. Einfach links 2 e- hin und rechts die 2 H+ weg und ein H2O mehr. In keinem einzigen Buch, Artikel, Skript oder Internetpost habe ich eine richtig ausgeglichene Gleichung gefunden, obwohl sich augenscheinlich immer darum bemüht wurde. :wink: Mit Elektronen wirds auch in diesem Buch gemacht, nur die 4 Ammoniak-Moleküle sind da auf der rechten Seite zu viel.
Das könnte man doch so übernehmen - ohne die überzähligen NH3 natürlich :wink: . Finde ich toll, daß du diese (auch nicht viel bessere als unsere) Erklärung gefunden hast, Pok! Aber stimmt es denn, daß das Kupfer dabei reduziert wird, wie der Text suggeriert? Enthält das Cu-phtalocyanin ein ungeladenes Kupferatom?

@HCN: Hast Du das gesehen? "The Porphyrin Handbook" in neunzehn Bänden (mindestens)! Das wär doch eine lohnende Lektüre für dich! :D
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Das CuPc kann gar kein ungeladenes Cu enthalten - ansonsten würde zwei Stickstoffatomen jeweils eine Bindung fehlen oder es müsste insgesamt zweifach negativ geladen sein. Werde die Gleichung dann entsprechend anpassen.

The Porphyrin Handbook ist mir bereits länger bekannt und schon oft eine Hilfe gewesen, ich weiß auch nicht genau warum ich diesbezüglich nicht mal da rein geschaut habe. Mich stört nur etwas, dass es bei Recherchen darin wohl bei der Google-Books-Version bleibt, wenn man sich mal die Kosten von ca. 400€ pro Band (!!!) ansieht. Gekauft habe ich mir dagegen mittlerweile sechs von sieben Bänden des älteren, aber auch sehr guten Nachschlagewerks The Porphyrins von David Dolphin.
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

Ist schon ein paar Monate her, aber weil ich gerade drauf gestoßen bin :)

Das mit der Reaktionsgleichung ist doch wie verhext, wie kann das sein? Freie e kommen nicht einfach von irgendwo her, nur um die Ladung rechnerisch auszugleichen... so wie das geschrieben ist entspricht das einer Reduktion und da ist aber nirgends ein Reduktionsmittel im Spiel (es sei denn dass NH3 aus dem Harnstoff zu N2 und H2O? oder etwas der Phthalsäure dafür draufgeht?) und was würde auch reduziert? Das Cu wohl nicht...

Auffällig: generell wird sonst von CuCl (!) ausgegangen, aber auch in dieser Unterlage stimmt die Reaktionsgleichung aber nicht ganz - https://www.oc-praktikum.de/nop/en/inst ... 009_en.pdf
Fast perfekt, allerdings hat sich von irgendwoher ein "H" auf die Produktseite geschummelt um das HCl abzutransportieren :) Somit haben sie eigentlich das gleiche Problem, nehmen wir das H weg bleibt ein Cl- auf der Produktseite und sie müssten ein e "spendieren"...

wenn also irgendwo eine Reduktion im Spiel ist, dann müsste doch die Zugabe eines Reduktionsmittels (zB Sulfit?) für die Reaktion förderlich sein?
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mgritsch
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Beitrag von mgritsch »

wenn man sucht dann findet man auch etwas....
https://books.google.at/books?id=jeTA6F ... #v=onepage

tatsächlich, wenig überraschend - eine Reduktion im letzten Schritt (ausgehend von Cu+2 dann 2 e...), aber leider - auch der schweigt sich über das genaue Reduktionsmittel aus. Muss wohl etwas Phthalsäure drauf gehen, alles andere erscheint eher unwahrscheinlich...
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