- wie sollte sich hier Cyanursaeure bilden?Kann es sein, dass ein Cyanurat dafür verantwortlich ist?
Kupfer(I)-thiocyanat
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Re: Kupfer(I)-thiocyanat
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"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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Re: Kupfer(I)-thiocyanat
Keine Ahnung!
Zumindest wären alle Elemente dafür anwesend gewesen...
Da die Violettfärbung aber nicht von Dauer war, würde ich Cyanursäure mittlerweile auch ausschließen. Deren Komplexe mit Kupfer sind ja recht stabil.
Irgendwelche anderen Ideen, was für die vorübergehende Färbung verantwortlich gewesen sein könnte?
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Re: Kupfer(I)-thiocyanat
Ich werfe mal Thiocyanogen in den Raum. Das polymerisiert zu einem roten Feststoff. Das sei wohl Gemäß diesem Paper https://pubs.acs.org/doi/epdf/10.1021/ed070p174.3 durchaus möglich. So kann das nämlich aus SCN- und Cu2+ entstehen, über Cyanid als Zwischenstufen. Ist natürlich fraglich, ob das in diesem Fall unter Anwesenheit eines anderen Reduktionsmittels so funktioniert. Aber insgesamt ist das Paper sehr interessant, zumal es die einzige Quelle ist, die von Dicyan- und Blausäurebildung spricht, beim reinen Mischen von Thiocyanaten mit wässriger Kupfer(ll)-lösung. Tatsächlich habe ich diese Kombination auch einmal getestet im kleinen Maßstab und ich konnte zumindest anhand des Geruchs Cyanid feststellen, da ich glücklicherweise in der Lage bin, jenes zu riechen.
Wäre mal spannend, da tatsächlich Cyanid nachzuweisen, über den Geruch ist es ja nicht so 100% verlässlich.
Wäre mal spannend, da tatsächlich Cyanid nachzuweisen, über den Geruch ist es ja nicht so 100% verlässlich.
Re: Kupfer(I)-thiocyanat
Ich habe das mal getestet mit Eisenvitriol-Papier: keine Blaufärbung im Gasraum über der Mischung. Wenn Blausäure entsteht, dann in so geringen Mengen, dass sie nasschemisch nicht nachweisbar sind.
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Re: Kupfer(I)-thiocyanat
Ich schließe mich an, habe den Versuch vor einigen Monaten auch durchgeführt. Zu Beginn entsteht wohl erst einmal Cu(SCN)2, also Kupfer(II)-thiocyanat (schwarz-violetter Niederschlag). Dieses zerfällt dann eben, wie von Tim bereits erwähnt und setzt dabei Thiocyanogen (SCN)2 frei. Das reagiert dann gemäß der Reaktionsgleichung 3 (SCN)2 + 4 H2O -> 5 HCNS + H2SO4 + HCN. Da bei mir auch eine Gasentwicklung festzustellen war, würde ich hier auch auf das Paper verweisen. Die Blausäure habe ich persönlich nicht riechen können, entweder weil es so wenig war, oder einfach weil ich die Reaktion im Abzug durchgeführt habe.TimMulm hat geschrieben: ↑Freitag 1. März 2024, 09:25 Ich werfe mal Thiocyanogen in den Raum. Das polymerisiert zu einem roten Feststoff. Das sei wohl Gemäß diesem Paper https://pubs.acs.org/doi/epdf/10.1021/ed070p174.3 durchaus möglich. So kann das nämlich aus SCN- und Cu2+ entstehen, über Cyanid als Zwischenstufen. Ist natürlich fraglich, ob das in diesem Fall unter Anwesenheit eines anderen Reduktionsmittels so funktioniert. Aber insgesamt ist das Paper sehr interessant, zumal es die einzige Quelle ist, die von Dicyan- und Blausäurebildung spricht, beim reinen Mischen von Thiocyanaten mit wässriger Kupfer(ll)-lösung. Tatsächlich habe ich diese Kombination auch einmal getestet im kleinen Maßstab und ich konnte zumindest anhand des Geruchs Cyanid feststellen, da ich glücklicherweise in der Lage bin, jenes zu riechen.
Wäre mal spannend, da tatsächlich Cyanid nachzuweisen, über den Geruch ist es ja nicht so 100% verlässlich.
Re: Kupfer(I)-thiocyanat
Am Thiocyanogen (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Thiocyanogen) habe ich in meinem Fall Zweifel.
Die Färbung war violett, nicht orangerot.
Vorher war nichts explodiert und und hinterher keine Blausäure freigesetzt worden.
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Re: Kupfer(I)-thiocyanat
Die violettschwarze Färbung wird denke ich durch das Cu(SCN)2 zustandegekommen sein. Das war in meinem Fall exakt genau so.aliquis hat geschrieben: ↑Montag 22. April 2024, 15:45 Am Thiocyanogen (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Thiocyanogen) habe ich in meinem Fall Zweifel.
Die Färbung war violett, nicht orangerot.
Vorher war nichts explodiert und und hinterher keine Blausäure freigesetzt worden.
Re: Kupfer(I)-thiocyanat
Das ist das Schöne an den Naturwissenschaften: dass man überall unter gleichen Bedingungen zu gleichen Ergebnissen kommt.TheCopperMan hat geschrieben: ↑Montag 22. April 2024, 16:08 Die violettschwarze Färbung wird denke ich durch das Cu(SCN)2 zustandegekommen sein. Das war in meinem Fall exakt genau so.
Zu einer Erklärung führt uns das hier aber trotzdem noch nicht: Cu(SCN)2 ist schwarz.
Was also ist hier violett - evtl. ein instabiles Intermediär mit Sulfit?
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