trans-9-(2-Phenylethenyl)-anthracen

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Boxah
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trans-9-(2-Phenylethenyl)-anthracen

Beitrag von Boxah »

trans-9-(2-Phenylethenyl)-anthracen


Geräte:

100ml-Rundkolben, Bechergläser, Magnetrührer, Vakuumfiltrationsequipment


Chemikalien:

Anthracen-9-carbaldehyd Warnhinweis: xn
Benzyltriphenylphosphoniumchlorid Warnhinweis: t
Natronlauge 50% Warnhinweis: c
Isopropanol Warnhinweis: fWarnhinweis: attn
N,N-Dimethylformamid Warnhinweis: t
trans-9-(2-phenylethenyl)-anthracen


Hinweis:

Bei der Synthese sollte unter dem Abzug gearbeitet werden. Besonders beim Umgang mit Dimethylfromamid sollten Handschuhe getragen werden.


Durchführung:

In einem 100 ml-Rundkolben werden 1,15 g Anthracen-9-carbaldehyd und 2 g Benzyltriphenylphosphoniumchlorid vorgelegt. Es werden 5 ml Dimethylformamid hinzugegeben und unter kräftigen Rühren eine Suspension erzeugt. In diese tropft man innerhalb von 10 Minuten insgesamt 3 ml 50% Natronlauge. Wärend der Zugabe der Natronlauge kann man eine Verfärbung der Suspension von gelb zu gelb-schwarz und eine Erwärmung des Gemisches feststellen. Nachdem die Natronlauge zugegeben wurde, wird noch 2 Stunden weiter gerührt, wobei sich das das Reaktionsgemisch nach dunkel-braun verfärbt. Jetzt gibt man ein Gemisch von 20 ml 2-Propanol und 20 ml Wasser hinzu, wobei sofort ein hellgelbes Produkt ausfällt, welches man mittels eines Büchnertrichters durch Vakuumfiltration abtrennt. Der Filterkuchen wird mit wenig 2-Propanol/Wasser (50:50) gewaschen.

Ausbeute: 1,08 g (70 % d.Th.)


Entsorgung:

Benzyltriphenylphosphoniumchlorid kommt in den organischen halogenhaltigen Abfall. Alle anderen Abfälle kommen in den organischen halogenfreien Abfall.


Erklärung:

Bei dieser Synthese findet eine Wittig-Reaktion statt. Eine Deprotonierung des Benzyltriphenylphosphoniumchlorids liefert ein Phosphorylid, welches mit Anthracen-9-carbaldehyd zu einem 1,2-Oxaphosphetan reagiert. Dessen Cycloreversion führt zur Bildung eines Alkens, wobei die Triebkraft der Reaktion aus der gleichzeitigen Bildung sehr stabilen Triphenylphosphinoxids stammt.

Bild


Bilder:

Bild
Vor der Reaktion

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Während Zugabe der Natronlauge

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Nach zwei Stunden Rühren

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Einzelne Kristalle des Produkts (Bild von NI2)

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Kristalle unter UV (366 nm) (Bild von NI2)

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Fluoreszenz einer Lösung in DCM (Bild von NI2)

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Die Chemolumineszenz
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Boxah
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Beitrag von Boxah »

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Uranylacetat
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Beitrag von Uranylacetat »

Die Helligkeit der Chemolumineszenz iss ja mal stark! :thumbsup:
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Boxah
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Beitrag von Boxah »

Ja das ist das besondere an dem Zeug, das hat die gleiche Helligkeit wie Rubren nur eben in türkies
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Hängt von der Belichtungszeit ab! Auf dem Foto ist eindeutig eine Bewegungsunschärfe zu erkennen, was in diesem Fall ein Indiz für eine Überbelichtung des Bildes ist. Um einen vergleich zu haben muss entweder eine genau Messung erfolgen oder man macht ein Foto der entsprechenden anderen Fluorphore wie z.B. Rubren in einem Bild und hat ein Vergleich für die relative Helligkeit.
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Boxah
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Beitrag von Boxah »

Also ne Überlichtung von draußen ist schon einmal auszuschließen, denn ich habe bei dem Photo ohne Blitz und in einem fensterlosen Raum gearbeitet. Ich werde noch einmal ein Photo vom Rubren raussuchen, das ich auch mit meinem Handy gemacht habe, dabei ist auch die Belichtungzeit gleich.

PS: Ich hatte beide Farbstoffe mit der selben Lösung(gleicher TCPO- / Hilfbasenkonzentration gearbeitet) ausprobiert, dabei hatten sie annähernd die gleiche Helligkeit.
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Du missverstehst denn Begriff überbelichtet in dem Zusammenhang! :D Es heißt nicht, dass "zusätzliches Licht" hier als Störfaktor wirkt, sondern die Lichtquelle selbst. Desweiteren ist das Problem bei Handybildern, dass du die Belichtungskorrektur heute nicht mehr steuern kannst, d.h. die Lichtverhältnisse werden durch den Prozessor berechnet und dementsprechend belichtet. Bei starken Lichtquellen mit dunklem Hintergrund wird hierbei sollte hier der Mittelwert gebildet werden, und da Versagt die Sensortechnik der billigen Handycams. (Damit will ich net dein iPhone dumm machen, aber das Problem ist, dass durch die komplexere Technik die Bildsensoren immer kleiner werden müssen und daher einfacherer "billige" verbaut werden, die bei Weitem nicht an die der älteren Modelle heranreichen. Hab ich beim SE k750i, k800i und SE Satio selbst miterlebt, die Auflösung wurde zwar immer besser, aber die ISO-Wert-Berechnung und damit die Bilddarstellung - auch unter schwierigen Lichtverhältnissen - immer schlechter.)

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NI2
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Beitrag von NI2 »

Hier erstmal die DC zu Boxahs tPEA.

Bild
links 366 nm, Produktspot schön zu erkennen, aber darunter drei weitere Spots. bei 254 nm taucht noch einer im unteren Bereich auf, leider habe ich keine seiner Edukte als Referenz gehabt um die Spots zuzuordenen, aber dennoch für Lumineszenzversuche ausreichend.

Bild
einzelne Kristalle

Bild
Kristalle unter UV (366 nm)

Bild
Fluoreszenz einer Lösung in DCM
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Habe das Format und ein paar Rechtschreibfehler korrigiert und für das Anthracen-9-carbaldehyd sowie das Produkt ein "?" eingefügt (konnte keine Gefahrensymbole finden).

Folgenden Satz der Erklärung finde ich stark missverständlich bzw. (grammatisch) falsch
Dabei greift das Ylid, wegen seines sehr stark ausgeprägten nucleophilen Zentrums, an dem freien Elektronenpaar des Kohlenstoffs an, aber es greift auch mit dem elektrophilen Zentrum am Phosphor an.
Das Ylid greift doch nicht an einem freien Elektronenpaar an (das Aldehyd besitzt gar keines). Und es greift auch nicht mit seinem elektrophilen Zentrum an einem Phosphor an (sondern das Phosphoratom ist das elektrophile Zentrum). Vermutlich wollte boxah audrücken, daß das freie Elektronenpaar des Yild-Carbanions am Carbonylkohlenstoff angreift und das elektrophile Phosphoratom am Aldehydsauerstoff.

Wenn dieser Teil der Erklärung korrigiert ist und die Fotos in den Artikel eingefügt worden sind steht einer Verschiegbung in die Synthesen nichts mehr im Wege. :wink:
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Das Aldehyd bekommt kein Fragezeichen. SiAl sagt es sei nicht als gefährlicher Stoff eingestuft, CB als Xn. Würde daher zum Xn tendieren, falls nichts genaueres verfügbar ist.

SiAl MSDS

Chemical Book
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Done.
Und das Produkt?
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NI2
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Beitrag von NI2 »

Da findet sich auf die schnelle nichts. habe nur eine Seite gefunden, bei der vermutlich nach einem Login ein MSDS sichtbar wäre.
IOC

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