Atropin
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Atropin
Isolierung von Atropin aus Atropinsulfat-Tabletten
Atropin (bzw. die physiologisch aktive Komponente (S)-Hyoscyamin) ist ein anticholinerg wirkendes Neurotoxin, d.h., es blockiert Acetylcholinrezeptoren. Deshalb wird es als Gegenmittel bei Vergiftungen mit Phosphorsäureestern wie Parathion oder den chemischen Kampfstoffen Sarin, Tabun, Soman und VX verwendet; diese sind nämlich nicht-kompetitive Inhibitoren der Acetylcholinesterase. Sie verhindern daher den Abbau von Acetylcholin nach der Übertragung des Aktionspotentials; es kommt zu dauerhafter Erregung von Muskeln. Atropin kann die Symptome solcher Vergiftungen durch Inhibition von Acetylcholinrezeptoren lindern.
Geräte:
Mörser, Becherglas 100 ml, Glasstab, Heizplatte, Spatel, Waage
Chemikalien:
Ammoniakwasser
Atropinsulfat-Tabletten
Wasser
Atropin
Durchführung:
300 Atropinsulfat-Tabletten werden in einem Mörser zu feinem Pulver zermahlen. Dieses wird in einem Becherglas mit 30 ml Ammoniakwasser verrührt und zum Sieden erhitzt (Vorsicht! Es kann sich beim Sieden viel Schaum bilden! In diesem Fall immer von der Heizplatte nehmen, mit einem Glasstab umrühren bis der Schaum verschwunden ist und erst dann weiter erhitzen!). Sobald auf 20 ml eingeengt worden ist werden nochmals 20 ml Ammoniakwasser hinzugegeben. Nun engt man erneut auf 20 ml ein. Man lässt abkühlen und lässt die sirupöse, bräunliche Flüssigkeit über Nacht kühl und ruhig stehen. Nun sollte sich am Boden des Becherglases eine kohärente Kristallmasse gebildet haben. Die sirupöse Flüssigkeit wird verworfen; zu den Kristallen, die man mit einem Spatel vom Boden des Becherglases ablöst, aber in diesem belässt, gibt man vierfach je 20 ml Wasser und rührt kurz, um Reste der sirupösen Flüssigkeit zu entfernen. Die zurückbleibenden, nur noch leicht braunen Kristalle von Atropin werden in möglichst wenig heißem Wasser gelöst. Man lässt abkühlen, gibt die doppelte Menge konzentriertes Ammoniakwasser hinzu und lässt erneut über Nacht kühl stehen. Dann werden die Kristalle von Atropin, die sich abgesetzt haben, getrocknet; die überstehende Lösung wird verworfen.
Ausbeute: 0,1503 g (77,1% d.Th.)
Entsorgung:
Atropin und Atropinsulfat-Tabletten werden zu den giftigen organischen Abfällen gegeben. Ammoniakwasser kann nach Neutralisation über das Abwasser entsorgt werden.
Erklärung:
Ammoniak macht die schwächere Base Atropin aus dem Atropinsulfat frei. Diese kristallisiert aufgrund geringer Löslichkeit langsam aus der Lösung aus.
Bilder:
Die Lösung der Atropinsulfat-Tabletten in Ammoniakwasser nach dem Aufkochen
Atropin
Atropin (bzw. die physiologisch aktive Komponente (S)-Hyoscyamin) ist ein anticholinerg wirkendes Neurotoxin, d.h., es blockiert Acetylcholinrezeptoren. Deshalb wird es als Gegenmittel bei Vergiftungen mit Phosphorsäureestern wie Parathion oder den chemischen Kampfstoffen Sarin, Tabun, Soman und VX verwendet; diese sind nämlich nicht-kompetitive Inhibitoren der Acetylcholinesterase. Sie verhindern daher den Abbau von Acetylcholin nach der Übertragung des Aktionspotentials; es kommt zu dauerhafter Erregung von Muskeln. Atropin kann die Symptome solcher Vergiftungen durch Inhibition von Acetylcholinrezeptoren lindern.
Geräte:
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Chemikalien:
Ammoniakwasser
Atropinsulfat-Tabletten
Wasser
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Durchführung:
300 Atropinsulfat-Tabletten werden in einem Mörser zu feinem Pulver zermahlen. Dieses wird in einem Becherglas mit 30 ml Ammoniakwasser verrührt und zum Sieden erhitzt (Vorsicht! Es kann sich beim Sieden viel Schaum bilden! In diesem Fall immer von der Heizplatte nehmen, mit einem Glasstab umrühren bis der Schaum verschwunden ist und erst dann weiter erhitzen!). Sobald auf 20 ml eingeengt worden ist werden nochmals 20 ml Ammoniakwasser hinzugegeben. Nun engt man erneut auf 20 ml ein. Man lässt abkühlen und lässt die sirupöse, bräunliche Flüssigkeit über Nacht kühl und ruhig stehen. Nun sollte sich am Boden des Becherglases eine kohärente Kristallmasse gebildet haben. Die sirupöse Flüssigkeit wird verworfen; zu den Kristallen, die man mit einem Spatel vom Boden des Becherglases ablöst, aber in diesem belässt, gibt man vierfach je 20 ml Wasser und rührt kurz, um Reste der sirupösen Flüssigkeit zu entfernen. Die zurückbleibenden, nur noch leicht braunen Kristalle von Atropin werden in möglichst wenig heißem Wasser gelöst. Man lässt abkühlen, gibt die doppelte Menge konzentriertes Ammoniakwasser hinzu und lässt erneut über Nacht kühl stehen. Dann werden die Kristalle von Atropin, die sich abgesetzt haben, getrocknet; die überstehende Lösung wird verworfen.
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Ammoniak macht die schwächere Base Atropin aus dem Atropinsulfat frei. Diese kristallisiert aufgrund geringer Löslichkeit langsam aus der Lösung aus.
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Die Lösung der Atropinsulfat-Tabletten in Ammoniakwasser nach dem Aufkochen
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"It is arguably true that the tetrapyrrole system is Nature's most remarkable creation."
- Claude Rimington
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