Thermochromie

Organische und anorganische Versuche ohne weitere Zuordnung.

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Cyanwasserstoff
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Thermochromie

Beitrag von Cyanwasserstoff »

Thermochromie

Geräte:

Abdampfschale, Heizplatte

Chemikalien:

Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) Warnhinweis: nWarnhinweis: t
oder

Silbertetraiodomercurat(II) Warnhinweis: nWarnhinweis: t
Hinweis:

Quecksilberverbindungen sind sehr giftig!

Durchführung:

1 g Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) wird in einer Abdampfschale auf einer Heizplatte auf etwa 100°C erhitzt. Dabei ist eine reversible Farbänderung von rot nach violett oder schwarz oder von hellbraun zu rot erkennbar.

Entsorgung:

Das Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) kann wiederverwendet werden oder es wird zu den Schwermetallabfällen gegeben.

Erklärung:

Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) ist eine thermochrome Substanz, d.h. seine Farbe ändert sich je nach Temperatur aufgrund von Änderungen in der Kristallstruktur, die mit den Temperaturänderungen einhergehen. Der Umschlagspunkt bei Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) liegt bei 70°C.

Bilder:

Bild
Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II) bei Raumtemperatur

Bild
Erhitztes Kupfer(I)-tetraiodomercurat(II)

Bild
Silbertetraiodomercurat(II), von unten kurz erhitzt
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Bariumchlorid
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Beitrag von Bariumchlorid »

Diese Farbveränderung ist wahrscheinlich bei Zinkoxid wesentlich bekannter.
Da rührt die Farbverändung daher, dass eine Minimenge Sauerstoff abgespalten wird.

LG

Nico
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Ich habe das Silbersalz mal hergestellt.Ist wirklich verblüffend!

@Bariumchlorid

Es gibt eine ganze Menge an reversibel thermochromen Substanzen.Interessant ist in diesem Fall die relativ niedrige Sprungtemperatur (unter 100°C).
Wenn ich mich richtig erinnere beruht der Effekt auf Änderungen im Kristallgitter.
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Beitrag von Bariumchlorid »

Meistens ja.
Eigentlich immer, nur beim ZnO ist es auch noch Der Sauerstoff,der ja grade die Änderung bewirkt.

Nico

Wo bekommt man Hg her ^^ ich will das auch mal nachmachen :D
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Aus alten Thermometern z.B. aber geh auf Nummer Sicher das die kein Galinstan enthalten das ist zwar harmlos aber ´ne Galliumlegierung und daher klappts damit nicht.Pass mit Hg Verbindungen auf die sind heimtückisch (Aerosole vermeiden etc...)...
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Beitrag von Bariumchlorid »

Galinstan ? woran erkenne ich das ? Is das noch mit Zinn ?
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Das ist eine eutektische Legierung aus Gallium,Indium und Zinn (Stannum). Etwa 60:20:20.Quecksilber hat eine fast doppelt so hohe Dichte und einen anderen Schmelzpunkt (ca. -38°C Galinstan liegt etwa bei -19°C) .
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Bariumchlorid
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Beitrag von Bariumchlorid »

u´nd wie trenne ich das ?
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Was? Galinstanthermometer von Quecksilberthermometern? Galinstanthermometer sind erstens neuer und zweitens steht meist zumindest auf der Verpackung "ohne Quecksilber" o.ä. Weiterhin sind das Einmal-Maximaltemperaturanzeiger, zumindest wenn sie falsch hergestellt wurden. :wink: :mrgreen: Ich hatte zwei Galinstan-Fieberthermometer von Geratherm zum Zwecke der Isolierung von Ga und In, die blieben bei der jeweils höchsten gemessenen Temperatur stehen. :mrgreen: Scheinbar nicht richtig von innen mit Ga2O3 beschichtet oder so.

Wenn das so schwer ist kauf dir lieber nen Kippschalter. Lohnt sich auch eher.
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Beitrag von Newclears »

Ich hatte zwei Galinstan-Fieberthermometer von Geratherm zum Zwecke der Isolierung von Ga und In, die blieben bei der jeweils höchsten gemessenen Temperatur stehen.
Das kann auch beabsichtig sein.Die alten Dinger mit Hg füllung musste man auch erst "zurückschütteln".
Hat den Vorteil das man die Temperatur nicht da ablesen muss wo Fieberthermometer halt manchmal stecken.Ist für alle Beteiligten angenehmer. :wink:
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Das ist mir durchaus bewusst. Wie du sagtest, "zurückschütteln". Ging nicht und mit nem Hammer wollte ich es nicht probieren. :twisted: :mrgreen:
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Beitrag von Newclears »

Dann waren die Dinger, um es wissenschaftlich korrekt zu sagen ;-) was für´n A... (Fieberthermometer halt :mrgreen: ) !Ich hoffe Du hast nicht zuviel bezahlt?
Aber mal was anderes.
In meiner Syntheseanleitung für das Silbersalz steht, daß man das Zeug in konz. Schwefelsäure umkristallisieren kann.Hast Du das mal getestet?Wäre recht interessant mal aufheizen und abkühlen unter nem Polmik zu beobachten.
Ich schätze der normale feine Niederschlag ist zu fein um da wirklich aufschlussreiche Beobachtungen machen zu können...
Bei mir war der Niederschlag so feinkörnig, das er mir das Filterpapier total zugesetzt hat.
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Ja, war bei mir auch so, umkristallisiert habe ich aber nicht.

Zum Thermometer: Für das eine 4€nochwas und das andere umsonst. Es ging aber ja sowieso nur um's Galinstan, womit mir die Tauglichkeit als Thermometer egal war.
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Beitrag von Bariumchlorid »

Aso ok .
Wo bekomme ich Kippschalter (Obi ? ) Und was kosten die ?
Wie viel Hg ist in einem ungefähr enthalten ?
LG

Nico
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dg7acg
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Beitrag von dg7acg »

Conrad, Reichelt oder andere Elektronikgeschäfte. Und "Kippschalter" sind was anderes als Quecksilberneigungsschalter und rein mechanische, normale Schalter mit Kipphebel.

Aber obacht, Neigungsschalter gibts auch ohne Hg.
...auf der Steuerflucht erschossen! :twisted:
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