Ähnliche Beobachtungen habe ich auch gemacht, als ich
a) gemäß lemmis Vorschlag Natriumsulfit mit (zu) wenig Schwefelsäure zu Mohr's Salzlösung gab: tiefdunkle Gelbfärbung ohne Niederschlag (kolloides Eisen-III-hydroxid?), die bei weiterer Zugabe von Schwefelsäure im Überschuss und auch etwas mehr Sulfit wieder verschwand.
b) eine Lösung von gelbem Blutlaugensalz zunächst mit Wasserstoffperoxid versetzte (tiefgelbe Färbung durch Bildung von rotem Blutlaugensalz), dann ein wenig Schwefelsäure hinzufügte (um die gebildete Kalilauge zu neutralisieren) und erhitzte (um überschüssiges Peroxid zu verkochen):
beim Erhitzen zunächst Bildung von Berliner Blau (= Single-Source-Herstellung), dann aber plötzliche Braunfärbung und Ausfällung von Eisen-III-hydroxid...
Ich hoffte nur, dass dabei kein HCN freigesetzt würde... (Ich kann es geruchlich nämlich nicht wahrnehmen...).
Übrigens: in stark alkalischer Lösung reduziert Wasserstoffperoxid umgekehrt rotes Blutlaugensalz zu gelbem...
Aufklärende Hinweise, was bei den beobachteten Reaktionen vor sich ging, nehme ich gern entgegen...
Edit: spannend hätte ich gefunden, was das Reduktionsmittel Hydrazin mit Berliner Blau als bereits komplexierte Eisenverbindung macht (statt vorheriger Zugabe zu den Einzelkompenten). Schweflige Säure reduziert in einfachen Salzen ja auch dreiwertiges Eisen zu zweiwertigem, Berliner Blau zu Weiß jedoch nicht...