Brennpaste selbstgemacht
Moderator: Moderatoren
- dg7acg
- Illumina-Moderator
- Beiträge: 2665
- Registriert: Sonntag 15. Oktober 2006, 21:17
- Wohnort: Am Popo des Planeten
Also dass das Gel sich wieder verflüssigt ist leider nicht zu vermeiden. Mit dem Strontiumsalz hat das aber nix zu tun.
Die Gelbildung basiert ja auf einer dichten Vernetzung der Acetatkristalle, und der Alkohol wird zwischen diesen "Netzmaschen" festgehalten.
Mit der Zeit jedoch sickert das Ethanol wieder aus dem Acetat und das Kristallnetz fällt langsam zusammen. Darum wird es schnell wieder flüssig.
Also immer frisch herstellen und gleich verbrennen.
Link: http://www.experimentalchemie.de/versuch-006.htm
Die Brennpasten aus dem Baumarkt und Co werden sicher mit anderen Verdickungsmitteln hergestellt. Welche das sind weiß ich jetzt aber nicht...
Die Gelbildung basiert ja auf einer dichten Vernetzung der Acetatkristalle, und der Alkohol wird zwischen diesen "Netzmaschen" festgehalten.
Mit der Zeit jedoch sickert das Ethanol wieder aus dem Acetat und das Kristallnetz fällt langsam zusammen. Darum wird es schnell wieder flüssig.
Also immer frisch herstellen und gleich verbrennen.
Link: http://www.experimentalchemie.de/versuch-006.htm
Die Brennpasten aus dem Baumarkt und Co werden sicher mit anderen Verdickungsmitteln hergestellt. Welche das sind weiß ich jetzt aber nicht...
...auf der Steuerflucht erschossen!
-
- Illum.-Ass.
- Beiträge: 667
- Registriert: Montag 21. April 2008, 12:07
- Wohnort: Neuwied Engers
-
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 3
- Registriert: Montag 3. Januar 2011, 17:41
- Wohnort: Erlangen
Hallo mal wieder,
habe jetzt Parameterscreening mit den Brennpasten gemacht. Ergebnisse:
- auch die kommerziell erhältliche verflüssigt sich unter Beigabe von Strontiumnitrat
- die selbst hergestellte riecht wesentlich angenehmer
- ein Schnappdeckelgläschen voll Paste brennt ca 5 min
- die schönste Rotfärbung der Flamme habe ich folgendermaßen hinbekommen:
> Paste wie beschrieben herstellen (überstehendes EtOH abgiessen) und in Gefäß in dem sie brennen soll ein paar mm dick ausstreichen
> Strontiumnitrat (chlorid hol ichmir morgen) im Mörser fein reiben
> Strontiumnitrat wie Puderzucker in einer dünnen Lage über die Paste rieseln
> anzünden
die Flamme ist zwar hauptsächlich gelblich, aber mit vielen oten Funken, Flammenrändern und teilweise auch ganz roten Flammen.
Wir brauchen das rote Feuer für eine Bauchtanzshow nächsten Samstag, da wird es in Schalen getragen Haben heute Prototyp gebaut (Metallschale-Vogelsand-Tonschale-Paste), sieht super aus!
habe jetzt Parameterscreening mit den Brennpasten gemacht. Ergebnisse:
- auch die kommerziell erhältliche verflüssigt sich unter Beigabe von Strontiumnitrat
- die selbst hergestellte riecht wesentlich angenehmer
- ein Schnappdeckelgläschen voll Paste brennt ca 5 min
- die schönste Rotfärbung der Flamme habe ich folgendermaßen hinbekommen:
> Paste wie beschrieben herstellen (überstehendes EtOH abgiessen) und in Gefäß in dem sie brennen soll ein paar mm dick ausstreichen
> Strontiumnitrat (chlorid hol ichmir morgen) im Mörser fein reiben
> Strontiumnitrat wie Puderzucker in einer dünnen Lage über die Paste rieseln
> anzünden
die Flamme ist zwar hauptsächlich gelblich, aber mit vielen oten Funken, Flammenrändern und teilweise auch ganz roten Flammen.
Wir brauchen das rote Feuer für eine Bauchtanzshow nächsten Samstag, da wird es in Schalen getragen Haben heute Prototyp gebaut (Metallschale-Vogelsand-Tonschale-Paste), sieht super aus!
- Newclears
- Illumina-Moderator
- Beiträge: 4997
- Registriert: Montag 10. August 2009, 15:48
- Wohnort: Alt-Erschwede
@ sophie-isis
Ethanol ist eher, nun ja, kacke... Wie dg7acg schon sagte ist es kaum heiss genug an der Flammenbasis um eine kontinuierliche rotfärbung hinzubekommen. Wenn Du irgendwo granulierte, HCl gewaschene und geglühte Kieselgur herbekommen kannst verwende diese als matrix und verteil die Lösung darauf. Für möglichst viele rote "funken" oder Färbung häufe die getränkte Kieselgur ca 1cm vom rand der Schale entfernt ringförmig auf.
Wenn Du kannst nimm Methanol statt Ethanol.
BG
NC
Ethanol ist eher, nun ja, kacke... Wie dg7acg schon sagte ist es kaum heiss genug an der Flammenbasis um eine kontinuierliche rotfärbung hinzubekommen. Wenn Du irgendwo granulierte, HCl gewaschene und geglühte Kieselgur herbekommen kannst verwende diese als matrix und verteil die Lösung darauf. Für möglichst viele rote "funken" oder Färbung häufe die getränkte Kieselgur ca 1cm vom rand der Schale entfernt ringförmig auf.
Wenn Du kannst nimm Methanol statt Ethanol.
BG
NC
"...wie ein Sprecher betont,hat für die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden."
"...mittlerweile rostet das Miststück..." E.v. Däniken
"...mittlerweile rostet das Miststück..." E.v. Däniken
-
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 2
- Registriert: Donnerstag 17. Dezember 2015, 07:40
Strontiumacetat
Hallo Chemiker der Praxis!
Tolles Rezept für die Brennpaste, könnte man das auch mit Strontiumacetat bewerkstelligen?
Dann hätte man eventuell zusätzlich noch den Effekt der Flammenfärbung, fall strontium in die gasphase übergeht.
Ich habe auch noch ein Rezept zur Brennpaste bei dem die doppelte Menge an Calciumacetatlösung eingesetzt wird gefunden.
Genügt die im Rezept beschriebene Menge um das Ethanol vollstandig aufzunehmen?
LG
M. LUKE
Tolles Rezept für die Brennpaste, könnte man das auch mit Strontiumacetat bewerkstelligen?
Dann hätte man eventuell zusätzlich noch den Effekt der Flammenfärbung, fall strontium in die gasphase übergeht.
Ich habe auch noch ein Rezept zur Brennpaste bei dem die doppelte Menge an Calciumacetatlösung eingesetzt wird gefunden.
Genügt die im Rezept beschriebene Menge um das Ethanol vollstandig aufzunehmen?
LG
M. LUKE
Habe gerade gelesen, daß sich das Calcumacetat-Gel nach einer Weile wieder verflüssigt. Ich kennne das Experiment mit einer starken Kernseifenlösung, allerdings heiß bereitet, die nach dem Mischen mit Ethhanol und Abkühlen zu einer haltbaren, klaren Gallerte erstarrt. Irgendwelche speziellen Gelbildner sind also nicht nötig. Aber das mit der Flammenfärbung wird wohl schwieriger, wegen das Natriumgehaltes der Seife.
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
-
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 2
- Registriert: Donnerstag 17. Dezember 2015, 07:40
Hey Pok
Meine Idee war es nicht wie in der Diskussion strontiumnitrat oder -chlorid zur Flammenfärbung beizumischen, sondern das calciumacetat durch strontiumacetat zu ersetzen und so über das Gel als solches eine Flammenfärbung zu erhalten
Mich würde auch noch interessieren, weshalb die Seite experimentalchemie.de für den Versuch "Brennendes Gel" ein basisches Milieu verwendet.
Weihnachtliche Grüße
Luke
Meine Idee war es nicht wie in der Diskussion strontiumnitrat oder -chlorid zur Flammenfärbung beizumischen, sondern das calciumacetat durch strontiumacetat zu ersetzen und so über das Gel als solches eine Flammenfärbung zu erhalten
Mich würde auch noch interessieren, weshalb die Seite experimentalchemie.de für den Versuch "Brennendes Gel" ein basisches Milieu verwendet.
Weihnachtliche Grüße
Luke
Dein Primärziel ist doch eine rote Flamme und nicht Strontiumacetat als Bestandteil. Und die erreicht man mit SrCl2. Wenn man sich Fotos des brennenden Ca-Acetat-Gels anguckt (z.B. hier), gibts da praktisch keine Flammenfärbung durch Ca-Ionen. Das ist dann auch nicht beim Sr-Acetat zu erwarten.
Laut link und link wird das nur basisch gemacht, um mit Phenolphthalein das Gel rosa zu färben. (Originalquelle offenbar: Chemische Kabinettstücke)
Laut link und link wird das nur basisch gemacht, um mit Phenolphthalein das Gel rosa zu färben. (Originalquelle offenbar: Chemische Kabinettstücke)