Urea + K2CO3 => KOCN - Mach ich was verkehrt??

Anorganische Chemie.

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Priest
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Urea + K2CO3 => KOCN - Mach ich was verkehrt??

Beitrag von Priest »

Hallöchen!
Bitte helf mir mal einer... :( Ich werd sonst doof...
Kaliumcyanat stellt man dar, indem man ein Gemenge aus Kaliumcarbonat, K2CO3, und Harnstoff erhitzt. Dabei beginnt der Harnstoff bei irgendwohabichvergessenknappüber100° zu schmelzen und der erste Teil der Reaktion beginnt unter Entwicklung von Ammoniak, CO2 und H2O. Soweit alles klar, hier angelangt hat man einen weissen, kalkähnlichen Feststoff. Dann erhitzt man weiter, und bei 315° soll das ganze dann schmelzen... aber es sieht dann doch nicht aus wie... naja... so wie nach ner Sauftour drei Osterhasen gefressen, paar tassen Kaffe getrunken und das ganze schön sämig wieder rausgek.... oder? Also wenn ich mir die bebilderte Anleitung auf der nichtgenannten Konkurrenzseite ankuck dann sieht die Schmelze des KOCN am Schluss eher klar aus... oder hab ich was an der Linse? Jedenfalls wurde meine "Schokoschmelze" nach dem abkühlen sehr spröde, und liess sich unter einigem Kraftaufwand zu - mit gutem Willen - beigen Pulver zermörsern. Hab das ganze dann in Wasser gelöst, mit Ameisensäure leicht angesäuert und mit der doppelten Menge ethanol aufgenommen. Jetzt stehts im Kühlschrank, aber ich hoff dennoch dass ich morgen früh nicht denke es wäre Kaffee oder so...
Kann mir einer sagen wo mein Problem is???
Merci beaucoup Gruß
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Cyanwasserstoff
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Beitrag von Cyanwasserstoff »

Wiki spricht davon, dass bei der Zersetzung des Harnstoffs zunächst zu Biuret und dann zu Cyanursäure auch etwas Melamin entstehen kann, weiß nicht inwiefern das und seine Zersetzungsprodukte da irgendwelche Auswirkungen haben könnten.
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Beitrag von Priest »

Also es hat sich geklärt, ich hab einfach nur aufm Schlauch gestanden.
Und zwar ist der Farbumschlag von weiss/gelblich auf dunkellakritz doch nicht ein Zeichen für eine etwaige Zersetzung (wie ich vorher dachte), sondern ganz normaler Teil des Schmelzprozesses. Was mich daran immer irritiert hat, war dass es sich keinesfalls um eine homogene viskose Flüssigkeit handelte; wie es bei einer Schmelze ja eigentlich aber sein müsste. Allerdings bin ich nie auf die Idee gekommen das ganze einfach NOCH länger und NOCH weiter zu erhitzen. Als ich das jetzt nämlich tat, konnte ich feststellen dass die Anteile in der schmelze, die das ganze inhomogen erscheinen liessen, sich zurückbildeten. Und - tadaa - :roll: vom Prinzip war es nichts anderes als in der Schmelze wieder erstarrte substanz die sich nach ausreichender Hitzezufuhr komplett löste - und eine klare Flüssigkeit zurückliessen :yeah: der Rest is ja dann klar....
trotzdem Merci
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