Lösungen

Fragen zur allgemeinen Chemie; alles, was in keine andere Kategorie passt.

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guitar_player
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Lösungen

Beitrag von guitar_player »

Liebes Forum,

ich hätte gleich zwei Fragen bzgl. Lösungen:

1) Unter konzentrierter Natronlauge versteht man meist 32%, unter verdünnt 3%.
Wie ist es aber mit Kalilauge? Von Konzentrationen von 45-50% bzw. 2-5% habe ich schon öfter gehört und verwende ich auch.
Aber welche Konzentrationen verwendet ihr? Habe keine eindeutigen Werte gefunden.

2) Wenn man eine 1 molare Natriumhydroxid-Lsg. herstellen will, löst man laut Vorschrift 40 g NaOH in ca. 800 ml Wasser und füllt auf 1 l auf.
Dies ist dann aber keine 4% Lösung, da die Dichte von Natronlauge nicht gleich 1 g/cm3 beträgt.
Warum löst man also nicht 40 g Natriumhydroxid in 960 g Wasser auf?

Vielen Dank!
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Kohlenstoff
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Beitrag von Kohlenstoff »

Zu 2) Du verwechselst da Masseprozent und Stoffmengenkonzentration. Unter 1N-Natronlauge versteht man 1mol NaOH auf 1l Wasser.
Bei Masseprozent geht es um den Masseanteil des gelösten Stoffes in Bezug auf die Gesamtmasse der Lösung. Dann nimmst du 40g NaOH und 960g Wasser, genau genommen keine 960ml. :wink:
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frankie
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Beitrag von frankie »

Genau, zwischen den Gehaltsgrößen (Link) differenzieren.

w = 4,20% | c = 1,097 mol/L | p = 1,045 g/ccm

mfg
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(Thomas Jefferson)
worldmaker
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Beitrag von worldmaker »

@ C
Stimmt so auch nicht ganz:
Es heißt z.B. 400g NaOH in 800ml Wasser lösen und zu 1000ml auffüllen.
was dann 400g in 1000ml entspricht und mit 40% angegeben werden kann
Ich gebe keine Drohungen ab, ich mache nur Versprechungen ;-)
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Kohlenstoff
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Beitrag von Kohlenstoff »

Aber dabei werden dann auch wieder Masse und Volumen durcheinandergewürfelt, was nur bei der Stoffmengenkonzentration richtig ist. Masseprozente beziehen sich auch nur auf die Masse des gelösten Stoffes und die Gesamtmasse der Lösung.
Bei der Stoffmengenkonzentration hättest du recht, das entspräche dann einer 10N-Natronlauge.
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Beitrag von guitar_player »

Naja gut dann danke für eure Antworten!! Dennoch kommt mir die ganze Sache etwas suspekt vor, da die Dichte der jeweiligen Lösungen ja immer anders ist ;)
Aber wie sieht es mit der Konzentration der Kalilauge bei euch aus?
Caesiumhydroxid
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Beitrag von Caesiumhydroxid »

Ich arbeite in der Regel relativ selten mit Lösungen einer bestimmten Dichte, bei mir sieht es eher so aus, dass die benötigte Menge an Substanz (K/Na-hydroxid) eben abgewogen wird und dann in einer sinnvollen Menge Wasser gelöst wird.
guitar_player
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Beitrag von guitar_player »

Also lieber gar keine Lösung herstellen? ;)
Ansonsten vielen Dank für eure Antworten!
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Kohlenstoff
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Beitrag von Kohlenstoff »

Ne, mach sie dir lieber frisch. Es wird eh kaum noch mit "konz. Natronlauge" oder "verd. Natronlauge" gearbeitet in organischen Vorschriften. Meistens steht da dann eine genaue Angabe und wenn nicht, ist auch egal, ob da ein oder zwei Prozent mehr oder weniger drin sind, da sie dann erfahrungsgemäß zum Waschen verwendet werden. :wink:
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Dazu kommt auch noch, daß die Alkalihydroxide sehr erfinderisch sind was das absorbieren von Kohlendioxid aus der Luft angeht. Irgendwann hast Du dann jede Menge Carbonat mit drin...
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Beitrag von t0bychemie »

Trotzdem darfst du die Wichtigkeit der Konzentration von Lösungen nicht gänzlich unterschlagen, so dass das Gespräch nicht mit dem Resultat "brauch man eh nicht, die paar Prozent jucken keinen" enden sollte. Das mag bei Natronlauge zwar fast immer der Fall sein, geht es aber um pH-Werte, die dann auch in Abhängigkeit zu der abgewogenen Menge stehen, so ist es sehr wichtig die Konzentration genau zu kennen. Der ein oder andere hat sicherlich schon einmal erlebt, dass es einen sehr schmalen Bereich gibt wo beispielsweise Moleküle polymerisieren oder gänzlich andere Reaktionen ablaufen.

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Beitrag von Newclears »

Und aus dem Grund setzt man die frisch an und stellt sie ein oder man holt sich Titrisol etc...
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Kohlenstoff
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Beitrag von Kohlenstoff »

Hab bei mir noch ein Komma eingefügt. Vielleicht wird dadurch der Sinn deutlicher. Schon klar, dass man nicht für alles eine Lösung nehmen kann.
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dihydrogenmonooxid
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Beitrag von dihydrogenmonooxid »

Selbst wenn Natronlauge (egal welche Konzentration) die selbe Dichte wie Wasser hätte, dann wären eine 1 molare Lsg. immer noch keine 4%. Das liegt ganz einfach an dem Mischungsverhältnis. 40g NaOH auf einem Liter Wasser verdrängen schließlich keine 40g Wasser...
...the question is not, Can they reason? nor, Can they talk? but, Can they suffer? (Jeremy Bentham)


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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Stimmt, NaOH liegt mit einer Dichte von 2,13 knapp über der doppelten Dichte von Wasser, verdrängen also etwa nur 20 mL
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