1-Amino-2-naphthol
Moderator: Moderatoren
-
- Illum.-Ass.
- Beiträge: 1056
- Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 11:23
- Kontaktdaten:
1-Amino-2-naphthol
Synthese von 1-Amino-2-naphthol
Der wohl bekannteste Weg zu einer Aminogruppe ist die Nitrierung eines Kohlenwasserstoffes und anschließende Reduktion. Reaktive Aromaten wie Phenole und Naphthole können aber auch über Nitrosierung und anschließende Reduktion mit Hydrogensulfit in wässriger Lösung reduziert werden.
Geräte:
800 mL Becherglas, 600 mL Becherglas, Eisbad, diverse Löffelspatel, Tropftrichter, Thermometer, Magnetrührer, Magnetrührstäbchen, Filterpapier, Nutsche/Trichter, Exsikkator, Trockenmittel, Schutzbrille, Kittel, Nitrilhandschuhe
Chemikalien:
2-Naphthol
Natriumdisulfit
rauchende Salzsäure 37%
Natriumhydroxid
Natriumnitrit
konzentrierte Schwefelsäure 96%
Natriumchlorid
Eis
1-Amino-2-naphthol
Hinweis:
Das Zwischenprodukt 1-Nitroso-2-naphthol kann starke Hautreizungen hervorrufen!
Durchführung:
14,4 g 2-Naphthol werden mit einer wässrigen Lösung von 4,1 g Natriumhydroxid in 450 mL Wasser unter Rühren gelöst. Danach gibt man 7 g Natriumnitrit hinzu und stellt das Gemisch in das Eisbad. Innerhalb von 5 Stunden werden nun unter starken Rühren 6,5 mL Schwefelsäure zusammen mit 100 g Eis hinzugegeben. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Gemisch sich nicht über 10°C erwärmt. Die Naphtholatlösung färbt sich mit zunehmender Schwefelsäurekonzentration orangegelblich und zum Schluss hat man eine Aufschlämmung des Nitrosonaphthols.
Nach Ablauf der Zeit saugt man das 1-Nitroso-2-naphthol ab und überführt es, nachdem man es mit 10%iger Natriumchloridlösung gewaschen hat, in ein 600 mL-Becherglas. Zu dem Naphthol werden 110 mL Wasser gefolgt von 30 g Natriumdisulfit gegeben. Danach erwärmt man das Gemisch auf 50°C, gibt 60 mL Salzsäure hinzu und lässt noch für 2 Stunden weiterrühren. Dabei wird das orangefarbene Nitrosonaphthol in Lösung zuerst bräunlich, dann färbt es sich bis hin zu einem schwarzen Farbton.
Man lässt einen Tag stehen um die Abscheidung des Produktes zu vervollständigen. Dabei scheidet sich das 1-Amino-2-naphthol als violetter Niederschlag am Boden ab. Man saugt ab und wäscht den Niederschlag mit viel kaltem Wasser. Danach trocknet man im Exsikkator über Calciumchlorid.
Ausbeute: 9,8g (61,6% d.Th.)
Entsorgung:
Das Produkt und alle Überreste davon kommen in den organischen Abfall. Salzsäure, Natriumhydroxid und Schwefelsäure können nach Neutralisation in den Abfluss gegeben werden. Natriumnitrit und Natriumdisulfit können zu den anorganischen Abfällen gegeben werden.
Erklärung:
Es bilden sich elektrophile Nitrosylkationen:
Diese nitrosieren 2-Naphthol:
Disulfit hydrolysiert in einer Gleichgewichtsreaktion mit Wasser zu Hydrogensulfitionen:
Die Bildung des Hydroxylamins:
Reduktion des Hydroxylamins zur Aminogruppe:
Bilder:
Die alkalische Naphtholatlösung
Nach einer Stunde im Eisbad, die Lösung färbt sich gelblich.
Nach 5 Stunden ist so viel Nitrosonaphthol enstanden, dass eine Aufschlämmung ensteht.
Reduktion durch die Disulfitlösung - Dunkelfärbung der Lösung...
...bis hin zur Schwarzfärbung.
Am nächsten Tag ist 1-Amino-2-naphthol ausgefallen.
Das abgefüllte 1-Amino-2-naphthol
Der wohl bekannteste Weg zu einer Aminogruppe ist die Nitrierung eines Kohlenwasserstoffes und anschließende Reduktion. Reaktive Aromaten wie Phenole und Naphthole können aber auch über Nitrosierung und anschließende Reduktion mit Hydrogensulfit in wässriger Lösung reduziert werden.
Geräte:
800 mL Becherglas, 600 mL Becherglas, Eisbad, diverse Löffelspatel, Tropftrichter, Thermometer, Magnetrührer, Magnetrührstäbchen, Filterpapier, Nutsche/Trichter, Exsikkator, Trockenmittel, Schutzbrille, Kittel, Nitrilhandschuhe
Chemikalien:
2-Naphthol
Natriumdisulfit
rauchende Salzsäure 37%
Natriumhydroxid
Natriumnitrit
konzentrierte Schwefelsäure 96%
Natriumchlorid
Eis
1-Amino-2-naphthol
Hinweis:
Das Zwischenprodukt 1-Nitroso-2-naphthol kann starke Hautreizungen hervorrufen!
Durchführung:
14,4 g 2-Naphthol werden mit einer wässrigen Lösung von 4,1 g Natriumhydroxid in 450 mL Wasser unter Rühren gelöst. Danach gibt man 7 g Natriumnitrit hinzu und stellt das Gemisch in das Eisbad. Innerhalb von 5 Stunden werden nun unter starken Rühren 6,5 mL Schwefelsäure zusammen mit 100 g Eis hinzugegeben. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Gemisch sich nicht über 10°C erwärmt. Die Naphtholatlösung färbt sich mit zunehmender Schwefelsäurekonzentration orangegelblich und zum Schluss hat man eine Aufschlämmung des Nitrosonaphthols.
Nach Ablauf der Zeit saugt man das 1-Nitroso-2-naphthol ab und überführt es, nachdem man es mit 10%iger Natriumchloridlösung gewaschen hat, in ein 600 mL-Becherglas. Zu dem Naphthol werden 110 mL Wasser gefolgt von 30 g Natriumdisulfit gegeben. Danach erwärmt man das Gemisch auf 50°C, gibt 60 mL Salzsäure hinzu und lässt noch für 2 Stunden weiterrühren. Dabei wird das orangefarbene Nitrosonaphthol in Lösung zuerst bräunlich, dann färbt es sich bis hin zu einem schwarzen Farbton.
Man lässt einen Tag stehen um die Abscheidung des Produktes zu vervollständigen. Dabei scheidet sich das 1-Amino-2-naphthol als violetter Niederschlag am Boden ab. Man saugt ab und wäscht den Niederschlag mit viel kaltem Wasser. Danach trocknet man im Exsikkator über Calciumchlorid.
Ausbeute: 9,8g (61,6% d.Th.)
Entsorgung:
Das Produkt und alle Überreste davon kommen in den organischen Abfall. Salzsäure, Natriumhydroxid und Schwefelsäure können nach Neutralisation in den Abfluss gegeben werden. Natriumnitrit und Natriumdisulfit können zu den anorganischen Abfällen gegeben werden.
Erklärung:
Es bilden sich elektrophile Nitrosylkationen:
Diese nitrosieren 2-Naphthol:
Disulfit hydrolysiert in einer Gleichgewichtsreaktion mit Wasser zu Hydrogensulfitionen:
Die Bildung des Hydroxylamins:
Reduktion des Hydroxylamins zur Aminogruppe:
Bilder:
Die alkalische Naphtholatlösung
Nach einer Stunde im Eisbad, die Lösung färbt sich gelblich.
Nach 5 Stunden ist so viel Nitrosonaphthol enstanden, dass eine Aufschlämmung ensteht.
Reduktion durch die Disulfitlösung - Dunkelfärbung der Lösung...
...bis hin zur Schwarzfärbung.
Am nächsten Tag ist 1-Amino-2-naphthol ausgefallen.
Das abgefüllte 1-Amino-2-naphthol
Interessenvereinigung Naturwissenschaft und Technik IVNT e.V.
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
-
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 1546
- Registriert: Freitag 5. Juni 2009, 19:05
-
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 1570
- Registriert: Samstag 6. Juni 2009, 21:37
Was macht man wohl mit organischen Aminen, was zudem auch noch Toby's Hobby ist ? Richtig Azokupplungen denke ich mal
Also echt schön, aber kam da nicht noch ne Sulfonsäuregruppe dran :mrgreen ?
Mehr oder weniger saubere Durchführung, denn das ganze scheint mir ne ziemliche Sauerei zu sein, allerdings würde ich es gerne mal nachkochen, was aber leider ohne 2-Naphtol nicht möglich ist
Btw : Netter Kurzhaarschnitt und son Fläschchen hab ich auch ...
Also echt schön, aber kam da nicht noch ne Sulfonsäuregruppe dran :mrgreen ?
Mehr oder weniger saubere Durchführung, denn das ganze scheint mir ne ziemliche Sauerei zu sein, allerdings würde ich es gerne mal nachkochen, was aber leider ohne 2-Naphtol nicht möglich ist
Btw : Netter Kurzhaarschnitt und son Fläschchen hab ich auch ...
-
- Illum.-Ass.
- Beiträge: 1056
- Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 11:23
- Kontaktdaten:
Ja, laut Anleitung nach Lambdasyn, nach der ich hauptsächlich gearbeitet habe, wird auch noch sulfoniert. Allerdings gibt es bei der deutschen Anleitung einen Übersetzungfehler aus der Englischen. Die Anleitung wie sie hier steht soll laut Lambdasyn 1-Amino-2-Naphthol-4-sulfonsäure ergeben. Irgendwie hat der Übersetzer da etwas falsch verstanden. Lust auf die Sulfonierung hab ich jetzt nicht mehr richtig, den Weg der Reduktion wollt' ich aber trotzdem mal dokumentiert haben
Was man damit sonst machen kann? Azofarbstoffe oder Sandmeyer z.B.
mfg
Was man damit sonst machen kann? Azofarbstoffe oder Sandmeyer z.B.
mfg
Interessenvereinigung Naturwissenschaft und Technik IVNT e.V.
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
-
- Illum.-Ass.
- Beiträge: 1056
- Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 11:23
- Kontaktdaten:
Wird vorerst definitiv nichts, mir fehlt da sowohl die stationäre als auch mobile Phase; und einen Rf-Wert hab ich auch noch nicht gefunden. Wie gesagt, den Artikel hab ich mehr wegen dem Weg als wegen dem Produkt gepostet. Wir könnten es auch ins Organikforum verschieben, wenn es neuerdings nicht mehr synthesewürdig ist
Interessenvereinigung Naturwissenschaft und Technik IVNT e.V.
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
-
- Illum.-Ass.
- Beiträge: 1056
- Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 11:23
- Kontaktdaten:
Hab in letzter Zeit den Eindruck, dass nach der Coffein Synthese alle anderen Synthesen bestmöglich ein GC oder sonstiges benötigen um verschoben zu werden, deshalb der (leicht ironische) Unterton
Interessenvereinigung Naturwissenschaft und Technik IVNT e.V.
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
-
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 1570
- Registriert: Samstag 6. Juni 2009, 21:37
Ach Gregory so schlimm ist es ja nicht . Jan hat nur einen neuen Massstab gesetzt und Jan.sec. wollte den mit der Benzhydrolsynthese nicht um soo vieles unterschreiten, daher auch irgendeine Analyse. Ich finde, dass das fast ueberfluessig ist und DC's ausreichen fuer den Hobbychemiker. Nicht das ich den GC nicht mag, da kommt bald noch was von mir...
Kannst du eventuell bei der Erklaerung noch die Oxidation des Hydrogensulfites zu Sulfat/Hydrogensulfat erwaehnen, dann duerfte auch jedem klarsein, woher die beiden Elektronen zur Reduktion des Stickstoffs kommen.
Kannst du eventuell bei der Erklaerung noch die Oxidation des Hydrogensulfites zu Sulfat/Hydrogensulfat erwaehnen, dann duerfte auch jedem klarsein, woher die beiden Elektronen zur Reduktion des Stickstoffs kommen.
- Cyanwasserstoff
- Illumina-Admin
- Beiträge: 6303
- Registriert: Sonntag 7. Mai 2006, 20:41
- Kontaktdaten:
Apropos verschieben: Sorry, mein PC ist gerade im A... (schreibe von nem iPod), am Dienstag ist er wieder OK und ich kuemmer mich um's Verschieben. Und jetzt lass mich dir mal Ironie zeigen: Ab sofort werden Synthesen nur mit DC und IR verschoben, die ich gegen eine Gebuehr von 10 Euro gerne mache.
"It is arguably true that the tetrapyrrole system is Nature's most remarkable creation."
- Claude Rimington
- Claude Rimington
- Uranhexafluorid
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 145
- Registriert: Donnerstag 10. September 2009, 21:41
-
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 1570
- Registriert: Samstag 6. Juni 2009, 21:37
- Uranhexafluorid
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 145
- Registriert: Donnerstag 10. September 2009, 21:41
-
- Illum.-Ass.
- Beiträge: 1056
- Registriert: Freitag 4. Januar 2008, 11:23
- Kontaktdaten:
Eines addiert sich an die Doppelbindung des Sauerstoffs zum Stickstoff das andere an das freie Elektronenpaar des N's. Wo ist das Problem?
Interessenvereinigung Naturwissenschaft und Technik IVNT e.V.
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
Der Verein für alle, die gerne selbst forschen und experimentieren.
Homepage: www.ivnt.de
- Uranhexafluorid
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 145
- Registriert: Donnerstag 10. September 2009, 21:41